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Lost Odyssey - Welt ohne Zukunft

Michi

von Michi

18.03.2008, 12:10 Uhr

Genau ein halbes Jahr ist es her, als Mistwalker mit Blue Dragon ihren ersten Rollenspiel-Hit auf der Xbox 360 feiern durften. Nun bringen sie ihren zweiten Kandidaten auf den Markt. Wer sich unter dem Entwicklernamen nichts vorstellen kann, dem sei gesagt, dass sich dahinter zwei Männer befinden, ohne die wir heute einige Meilensteine im Rollenspielbereich nicht hätten. Zum einen hätten wir hier den "Gottvater" der RPG-Spiele, Hironobu Sakaguchi, ohne den wir z.B. keine Final Fantasy-Spiele hätten.

Zum anderen ist da Nobuo Uematsu, der die zahlreichen Musikstücke in den Spielen komponierte. Zur Zeit tritt er mit seiner Band The Black Mages in ganz Japan mit Neuauflagen seiner langjährigen Kompositionen auf. Beide haben vor ein paar Jahren die Erfolgsschmiede Square Enix verlassen, um ein eigenes, unabhängiges Entwicklerstudio aufzubauen. Mit Blue Dragon zeigten sie, dass sie auch nach so vielen Jahren in der Branche immer noch viele neue Ideen auf Lager haben. Da braucht man eigentlich nicht mehr zu erwähnen, dass es sich bei ihrem neusten Streich erneut um ein RPG handelt. Ist Lost Odyssey der versprochene RPG-Hit und erfüllt es allen Erwartungen? Das und mehr erfahrt ihr hier in unserem Test.

Wäre es nicht schön, unsterblich zu sein? Sich nie von der Welt verabschieden zu müssen? Kaim Argonar, der Held des Spieles, würde diese Frage mit einem klaren "Nein!" beantworten. Denn er lebt schon seit über 1.000 Jahren und es ist immer noch kein Ende in Sicht. Ein mächtiger Zauberer hatte seine Finger im Spiel und ist Schuld an Kaims Leiden. Das Intro startet voll durch. Ihr erlebt eine mächtige Schlacht, in der ein rießiger Meteor alles verwüstet und nichts mehr am Leben lässt. Nach dieser Szene dürfte klar sein, dass mit Kaim irgendwas nicht stimmt. Er hat es nicht immer leicht.

Er muss den Tod vieler nahestehender Personen ertragen - Familienmitglieder, Geliebte und Freunde. Alle gehen von ihm, während er einsam weiterlebt. Nebenbei leidet Kaim noch an einer Amnesie und es fehlen ihm viele Erinnerungen seiner langen Vergangenheit. Stück für Stück erlangt er sie im Verlauf des Spieles wieder. Diese Vergangenheit wird in Form eines Buches erzählt, dass aber sehr textlästig ausfällt. Dennoch sind viele spannende Geschichten vorhanden, wo sich die Entwickler viel Mühe gegeben haben, da es von diesen sogenannten "Traumsequenzen" einige im Spiel zu finden gibt. Wer keine Lust auf solche Geschichten hat, kann davor sich gegen diese Textmassen entscheiden.

Kaim ist nicht alleine mit seinem Schicksal. Im Spielverlauf lernt er die ehemalige Piratin Seth Balmore und die Königin Ming kennen. Beide tragen das selbe Leid. Doch auch sterbliche Personen gesellen sich in euer Team hinzu. Zum einen wartet der Frauenheld Jansen auf euch, der mit seinen Kommentaren immer ins Falsche zielt und vor allem Angst und Bangen hat. Oder auch das Geschwisterpaar Kuke und Max, die kurz vor dem Beitritt in die Gruppe ihre Mutter verloren haben. Mit insgesamt neun verschiedenen Charakteren mit jeweils unterschiedlichen Fähigkeiten wartet ein rießen Angebot an Kampfmöglichkeiten auf euch. Fünf Kämpfer dürfen sich maximal im Kampfgeschehen beiteiligen, währen die anderen auf ihren Einsatz des Spielers warten. Jederzeit kann man sein Team beliebig wechseln.

Die Story kommt leider sehr langsam in Fahrt. Doch ist es einem klar, wer überhaupt der Bösewicht ist und was dieser vorhat, fesselt einen die Geschichte um Kaim und seine Begleiter fest an den Bildschirm. Doch die Überhitgeschichte ist auch diesmal nicht vorhanden und man findet in anderen Spielen des gleichen Genres bessere Vertreter. Dennoch bringt jeder Charakter sein eigenes Schicksal mit, was in aufwendigen und zahlreich vorhandenen Zwischensequenzen erzählt wird. Positiv ist die deutschsprachige Synchronisation, welche nur wenige Spiele im RPG-Genre besitzen. Zumal man im Hauptmenü außerdem noch die Wahl zwischen englischer, französischer oder italienischer Sprachausgabe hat.

Kenner der Final Fantasy-Serie werden Ähnlichkeiten an allen Ecken und Kanten erkennen. Vom sehr linearen Spielverlauf, einer Minimap am oberen Bildschirmrand, gut verteilter Speicherpunkte bis über die festsitzende Kamera hat man schon alles irgendwann mal gesehen. Da dürfen Zufallskämpfe auch nichts Neues sein. Auf einer seperaten Kampfarena schickt ihr euer Team abwechselnd ins Gefecht. Typische Befehle wie "Angriffe", "Zauber", "Gegenstände" und "Flucht" dürfen auch hier bekannt sein. Klever ist es, dass man mitten im Kampf seine Waffen wechseln kann, ohne eine Runde büßen zu müssen. Für einen taktischen Verlauf im Kampf ist dies meist sehr sinnvoll. Natürlich warten auch unterschiedliche Zauberelemente, wie "Feuer", "Wasser" oder "Luft" auf euch, welche ihr geschickt auf eure Gegner anwenden könnt. Auch Zustandsveränderungen wie zum Beispiel "Versteinerung" oder "Schlaf" sind wieder mit von Partie.

Die Kämpfe halten deutlich länger auf, als so in manchen anderen Spielen. So kann man schon einige Minuten vor Bosskämpfen verbringen, die deutlich an Schwierigkeit zulegen als die üblichen Gegner. Wer hier nicht genau die Schwächen der Bosse herausfindet, wird schnell kein Land mehr sehen. Deshalb werden Einsteiger ihre Schwierigkeiten im Spiel haben und sollten erstmal mit Blue Dragon oder Eternal Sonata ihre ersten Erfahrungen im Genre sammeln. Beide Spiele fallen deutlich einfacher aus. Viele werden Denken, dass mit ein bisschen Aufleveln, die Bosse doch irgendwann zu schaffen sind. Aber hier wurde diesmal ein Strich durch die Rechnung gezogen. So gibt es in jeder neubesuchten Region ein Levellimit. Habt ihr dies erreicht, bringen euch die zahlreichen Kämpfe quasi nichts mehr, da keine Erfahrungspunkte mehr verteilt werden. Deshalb: Wer seine Mitglieder vor einem Bosskampf nochmal richtig aufwerten möchte, schaut sprichwörtlich in die "Röhre".

Umso wichtiger ist es, seine Charakter in Städten mit den nötigen Heiltränken oder anderen nützlichen Gegenständen auszurüsten. Oder ihr legt spezielle Ringe an euch an, die zum Beispiel die Chance auf einen kritischen Treffer erhöhen. Diese Ringe könnt ihr mit speziellen Materialien, die ihr im Laufe des Spieles findet, sogar selbst herstellen. Außerdem haben die Klunker auch noch eine andere Fähigkeit. Um sie im Kampf erfolgreich einzusetzen, bedarf es einiges an Geschick und Timing. Wenn ihr den rechten Trigger eures Controllers im richtigen Moment loslässt, und zwar wenn ein Ring über den anderen liegt, dann erlangt euer Treffer mehr Schaden.

Das ganze Spiel wird auf vier DVDs ausgeliefert. Das liegt vor allem an den hochauflösenden Zwischensequenzen, an denen nicht gespart wurde. Die Ladezeiten fallen leider sehr nervig aus. Egal ob beim Betreten von Häusern oder neuen Gebieten - es vergehen schon mal einige Sekunden im Lande. Beim Umfang gibt es allerdings nichts zu meckern. Bis ihr die Story von Kaim und Co. beendet habt, vergehen einige Stunden. Obendrein warten noch einige Nebenquest auf fleißige Spieler, die nochmals einige Stunden in Anspruch nehmen. Ab und an warten zur Abwechslung ganz einfache Minispiele, wie das Vorbeischleichen an Wachen oder irgendwelche Sammelaufgaben auf euch. Die ganzen Schauplätzen bereist ihr auf einer einfachen 2D-Weltkarte. Später dürft ihr sogar mit einem Schiff von Insel zu Insel fahren.

Die Grafik von Lost Odyssey kommt wirklich sehr hübsch daher und punktet mit abwechslungsreichen und toll gestalteten Schauplätzen. Das Ganze wird mit stimmungsvollen und ins Ohr gehenden Melodien untermalt, die die richtige Stimmung zum Spiel unterstreichen. Für Fans die schon das eine oder andere Rollenspiel hinter sich haben und auf Final Fantasy und Co. stehen, dürfen sich den Kauf des Spiels gerne in Überlegung ziehen. Anfänger versuchen ihre ersten Schritte mit anderen Genrevertretern.

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