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Sonic Forces - Blauer Igel auf Identitätssuche

Julian Riefsdahl

von Julian Riefsdahl

13.02.2018, 09:41 Uhr

Selten ist deren Funktion aber tiefgreifend im Design berücksichtigt, sodass auch hier der Gedanke nicht weit genug zu Ende geführt worden zu sein scheint und das Ganze letztlich wenig Einfluss aufs Gameplay nimmt. Weitere Kritikpunkte äußern sich in Bezug auf die Langzeitmotivation, welche sich teils durch das Leveldesign ergeben. Während das Design in "Sonic Mania" wie schon beim Original wunderbar viele Pfade bietet und davon auch der Wiederspielwert profitiert, sind jene Abschnitte in "Sonic Forces" deutlich einfacher gehalten. Dies ist nicht zuletzt deshalb schade, da die optische Gestaltung der unterschiedlichen Gebiete eigentlich gelungen ist und diese mitunter tolle Kulissen bieten. Die Spielzeit der Story fällt mit gut unter fünf Stunden ebenfalls überschaubar aus und so lässt sich der regulär verlangte Kaufpreises vor allem im direkten Vergleich mit "Sonic Mania" nur schwer rechtfertigen.

Eines der größeren neuen Features ist die Avatar-Einbindung. Diese dient als Spielfigur des Protagonisten und ist im Ansatz allemal eine nette Idee. So bietet der Editor zum Erstellen eines Avatars eine Fülle an Möglichkeiten und auch das Charakterdesign fügt sich gut in das "Sonic"-Universum ein. Trotz der schier endlosen Anzahl an Kleidungsstücken, die man mit der Zeit freischaltet, bleibt jedoch der Eindruck, dass diese Komponente eher nettes Beiwerk als wirklich ein relevanter Bestandteil des Spiels ist und angesichts der bereits angesprochenen Schwächen haben die Entwickler an dieser Stelle möglicherweise zu große Ressourcen investiert.

Immerhin: was die technische Umsetzung angeht, kann "Sonic Forces" überzeugen und gibt nur wenig Anlass zur Kritik. So läuft das Geschehen auf der regulären Xbox One zwar stets nur in einer Auflösung von 720p, schafft es dafür aber eine Bildrate von 60 fps weitgehend ohne Aussetzer stabil zu halten. Auch die Grafik selbst kann überzeugen und die Hedgehog Engine punktet nicht zuletzt dank schöner Spiegelungseffekte. Einzig Screentearing ist immer mal wieder während der Sequenzen und des Gameplays zu beobachten und trübt den ansonsten guten Eindruck leicht. Hinsichtlich des Soundtracks erwartet Spieler wieder eine Auswahl fetziger Songs, die sicherlich nicht jeden Geschmack treffen werden, nichts desto trotz aber oft positiv zum Spielgefühl beitragen.

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