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Black - Der Shooter und die Dunkelheit

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

16.03.2006, 15:39 Uhr

Ego-Shooter gibt es wie Sand am Meer. Wenn man also ein neues Spiel dieser Gattung auf den Markt bringt, sollte man sich also etwas Besonderes einfallen lassen. Eigentlich. Denn Entwickler Criterion, bekannt durch Burnout, hat sich ganz bewusst dazu entschieden, ein Actionspiel ohne erkennbare und spannende Story, ohne große Abwechslung und ohne umfangreichen und motivierenden Multiplayer zu veröffentlichen: Black. Ein simpler Name für einen Shooter, der durch erschreckende Einfachheit besticht.

Wer diese ersten Zeilen gelesen hat, müsste eigentlich von einer mittelmäßigen Bewertung ausgehen. Doch wenn ihr ein wenig runterscrollt, werdet ihr genau das Gegenteil sehen. Wie das zusammen passt? Black ist gradlinig und puristisch, fesselt aber, soviel sei an dieser Stelle schon verraten, von der ersten bis zur letzten Minute. Selten hat ein so simpel gestricktes Spiel einen solchen Reiz ausgeübt. Aber der Reihe nach.

Ein etwas anderer Shooter
Eigentlich beginnt ein klassisches Review meistens mit einer kurzen Beschreibung der Story des Spiels. Bei Black ist das ein wenig anders, denn die Story ist dünner als die Eisdecke des teilweise noch zugefrorene Wannsees und dient eigentlich nur als Aufhänger für einen actiongeladenen Level nach dem anderen. Das Spiel ist eine einzige Ballerorgie ohne sonderliche Überraschungen und nach spätestens sechs Stunden ist der Spaß auch schon vorbei, da man einen länger motivierenden Multiplayer verzweifelt sucht. Doch diese sechs Stunden haben es in sich: Jeder einzelne Level von Black wäre in einem anderen Ego-Shooter ein Highlight oder sogar das furiose Endlevel. Vom Start weg wird hier geklotzt und nicht gekleckert. Selbst wenn man nur mit Pistole und Uzi in die Schlacht geschickt wird, bebt alle paar Meter der Bildschirm und bei entsprechendem Hifi-Equipment das ganze Wohnzimmer: dermaßen brachiale Waffensounds haben Normalsterbliche vorher noch nicht gehört. Jeder Schuss sorgt für Gänsehaut und spätestens dann, wenn man mit schwerem Maschinengewehr oder Raketenwerfer ausgestattet ist, möchte man seinen Augen nicht mehr trauen.

Criterion läßt die Fetzen fliegen
Ähnlich ihren Rennspielen legen die Entwickler besonders Wert auf den Aspekt der Zerstörung. Die Levels strotzen nur so vor explosiven Fässern, Fahrzeugen oder Gastanks, die nur darauf warten bei Beschuss in einer fulminanten Explosion zu vergehen und alles und jeden in der Nähe mitzureißen. Erfreulicherweise haben die Macher es geschafft, dass auch die Architektur Stück für Stück auseinander fällt. Spontan werden Erinnerungen an Red Faction II wach, das ja sogar die fachgerechte Zerlegung ganzer Gebäude ermöglichte, doch Criterion belässt es beim optischen Eindruck. Für den Spielverlauf ist die Zerstörung des Inventars daher auch nicht notwendig oder hilfreich, was aber nichts an den Spaß ändert, ganze Straßenzüge in Schutt und Asche zu legen. Als wäre das noch nicht genug, hat Criterion die Zerstörungsorgien auch noch ein wenig aufgepeppt: Wirft man z.B. eine Granate in ein Gebäude, dann fallen bei der Detonation nicht nur ein paar Ziegel vom Dach, sondern riesige Explosionsfeuer brechen durch die Fenster, Glas zersplittert, die halbe Wand fliegt weg und man hat das Gefühl, die Handgranate war in Wahrheit eine komprimierte Bombe. Das mag zwar nicht unbedingt realistisch sein, sieht aber sehr gut aus!

Spiel oder Film?
Insofern macht Black oft den Eindruck, es entstamme eher Hollywood. Diese optische Ähnlichkeit ist übrigens kein Zufall. Alex Ward, Creative Director bei Criterion, gibt es ganz offen zu: "Die Menschen lieben Actionstreifen und wir wollten diese Action direkt ins Wohnzimmer bringen." Ob Terminator, Stirb langsam, True Lies oder The Rock, Fans dieser Filme werden immer wieder Stellen im Spiel entdecken, die eindeutig von diesen Vorlagen inspiriert wurden. Dabei verstehen die Entwickler ganz hervorragend, die Xbox-Technik zu nutzen. Zwar bieten Spiele wie Halo 2 oder Chronicles of Riddick schönere Texturen und fortschrittlichere Technik, doch im Gegenzug läuft Black mit absolut konstanten 30 Frames und wertet die Grafik mit zahlreichen Effekten und Farbfiltern auf. Betrachtet man dann noch die Zerstörbarkeit der Umgebung und die unglaubliche Masse an Action, braucht sich das Spiel nicht hinter seinen Konkurrenten zu verstecken.

Auf der Suche nach dem Sinn
Anders sieht es beim Inhalt aus. Die Geschichte von Black ist kaum vorhanden und untypisch inszeniert. Zwei echte Schauspieler sitzen in einem Verhörraum und lassen die Ereignisse der Vergangenheit Revue passieren. Dieses Kammerspiel wird zwar optisch mit schnellen Schnitten und einer Flut von Effekten aufgepeppt, interessiert aber letztlich niemanden so recht. Innerhalb des eigentlichen Spiels hört man gelegentlich einen Funkspruch, ansonsten dominieren die Waffensounds und die russischen Rufe ihrer Gegner. In spannenden Momenten setzt der aufwendig produzierte Orchester-Soundtrack ein, ansonsten ist die Welt von Black merkwürdig still. Wem das so überhaupt nicht in den Kram passt, der dürfte mit Freude zur Kenntnis nehmen, dass sich eigene Soundtracks in das Spiel einbinden lassen.

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16.03.2006, 15:39 Uhr

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