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Midnight Club: Los Angeles - Willkommen in Hollywood

Jens Kopper

von Jens Kopper

22.11.2008, 15:30 Uhr 1

Midnight Club: Los Angeles Bild aus der "Midnight Club: Los Angeles"-Galerie

Los Angeles. Stadt der Engel. Heimat der Traumfabrik Hollywood. Sammelbecken der Stars und all derer, die gerne einer wären. Genau diese Stadt haben sich die Jungs von Rockstar als Spielplatz für ihren neusten Ableger von "Midnight Club" ausgesucht. Rockstar, bekannt für "Grand Theft Auto", erkannte schon vor einigen Jahren die Möglichkeiten eines Rennspiels mit einer offenen Stadt. Mittlerweile sind einige Teile für unzählige Plattformen erschienen und es ist den Entwicklern gelungen, den Titel stetig zu verbessern. Ob dies auch beim neusten Spross der Serie, "Midnight Club: Los Angeles", der Fall ist, erfahrt ihr in unserem Test.

Wer träumt nicht davon, mit einem absoluten Traumauto durch die Metropole Los Angeles zu heizen?! Das Chrom blitzt, der 12 Zylinder brüllt. Genau dieses Gefühl gibt euch "Midnight Club" zu jeder Sekunde eurer Spielzeit. Selbst zu Beginn des Spiels, wenn ihr noch mit einer absoluten Schrottkarre Rennen bestreitet, werdet ihr immer wieder ohne festes Ziel durch die City fahren und euch am Geschwindigkeitsgefühl und dem daraus folgenden Adrenalinschub erfreuen. Eigentlich gibt es aber genug zu tun. Neben klassischen Rennen gibt es noch Zeitrennen, Lieferungen und eine Art Destruction Derby. Lieferung bedeutet, dass ihr ein Auto in einer gewissen Zeit möglichst unbeschadet von A nach B bringen müsst. Beim "Zerstörungsrennen" gilt es Gegner schlicht und ergreifend komplett zu zerschrotten. Besagte Zerstörungsrennen sind übrigens in die ziemlich coole Storyline integriert.

Apropos Story. Ganz im Stile von "GTA" müsst ihr bei "Midnight Club" vom kleinen Gangster zum Herrscher der Stadt aufsteigen - zumindest wenn es um illegale Autorennen geht. Dabei erkennt man überall den Stil von Rockstar. Die Charaktere sind ziemlich überzeichnet. Die Sprüche sind hart und die Witze teilweise ziemlich derb. Auf eine deutsche Synchro wurde dabei glücklicherweise verzichtet. Die englische Sprachausgabe ist nämlich absolut superb und trägt einen weiteren großen Teil zur Authentizität der Spielwelt bei. Ebenfalls sehr authentisch wirkt das virtuelle LA. Allerdings sind mir keine größeren Überschneidungen mit dem reallen Vorbild aufgefallen. Nichts desto trotz wirkt die Stadt einfach wie aus einem Guss und bietet alles von Freeways über eine Strandpassage, bis zu einigen gewundenen Bergstraßen. Alles steht euch offen und ist im Gegensatz zu "Need for Speed" auch direkt befahrbar.

Um auch wirklich einen möglichst großen Realitätsbezug zu erzeugen, gibt es natürlich auch Polizeieinheiten auf den weiten Straßen von LA. Solltet ihr also mal zu schnell an einer Streife vorbeirasen oder einen Unfall verursachen, habt ihr die Gesetzeshüter direkt an eurer Stoßstange kleben. Aber seid gewarnt: Die Polizei von LA lässt sich sehr schwer abhängen und wird euch sehr, sehr schnell in die Zange nehmen. Die einzigen Fluchtmöglichkeiten sind eigentlich die in der ganzen Stadt verstreuten Abkürzungen. Im späteren Spielverlauf könnt ihr ohne diese praktisch nicht mehr überleben. Eure größte Hilfe ist dabei euer Navigationsgerät, welches euch Infos zur Umgebung liefert, euch Events anzeigt und mit einem akustischen Warnsignal vor Polizei in eurer Nähe warnt. Dabei erinnert das Ganze doch sehr an "Need for Speed", sowohl optisch als auch in der Funktionsweise. Nichtsdestotrotz klappt euer Navi fehlerfrei und zuverlässig.

Grafisch ist "Midnight Club: Los Angeles" leider eine kleine Enttäuschung. Eigentlich sieht das Spiel wirklich nett aus. Die Fahrzeuge sind großzügig mit Effekten und Kleinigkeiten ausgestattet. Der "Spielplatz" LA wirkt auch schön designt und mit viel Liebe zum Detail aufgebaut. Vor allem nachts ist es eine wahre Freude, durch die glitzernde US-Metropole zu heizen. Alles in Allem sieht aber das Gesamtpaket nicht überragend aus. Dazu wurde dann doch zu stark an den Feinheiten gespart. Richtig ärgerlich sind aber die zahllosen Bugs und anderen kleinen Fehler. Es kommt leider ziemlich oft vor, das Gegenstände aufploppen, Autos verschwinden, Autoteile erst nachträglich geladen werden usw. Dieses nachträgliche Auftauchen von Autoteilen kommt sogar in den Menüs vor, was für mich absolut unverständlich ist. Denn die Ladezeiten von "Midnight Club" sind auch so schon verdammt lang. Und wenn ich sage verdammt lang, meine ich, dass das Spiel 10 bis 15 Sekunden braucht, alleine um von einem Menü ins andere zu gelangen. Und selbst dann ist der Ladevorgang noch nicht abgeschlossen. Das ist einfach mehr als dürftig.

Es geht aber noch schlimmer. "Midnight Club: Los Angeles" hat mit einem Bug zu kämpfen, der direkt aus der Entwicklerhölle kommt. Man muss es eigentlich gesehen haben, um es glauben zu können: Während des Spiels, sei es nun direkt während eines Rennens oder beim Verlassen eines Menüs, verschwinden fast alle Texturen. Ja ihr habt richtig gelesen. Jegliche Texturen verschwinden von einer auf die andere Sekunde. Die Straße wird eine graue Einheitsmasse, Autos werden zu einfarbigen Klötzen. Wenn es richtig schlecht läuft, lösen sich sogar komplette Fahrzeuge in Luft auf. Unglaublich, einfach nur unglaublich. Es geht aber noch einen Tacken schlimmer: Dieser Bug verschwindet in der Regel nach einigen Sekunden wieder. Wenn ihr aber mal richtig Pech habt, wird dieser Texturenmatsch zum Status quo. Und dann hilft leider nur noch Neustarten. Ich hoffe, dass Rockstar dieses Problem noch mit einem Patch beheben wird.

Kommen wir jetzt zum für mich eigentlich entscheidenden Part eines "Tuning-Racers": Die Anzahl der Autos und der verschiedenen Tuningmöglichkeiten. Ehrlich gesagt, sind beide etwas dürftig. Nur enttäuschende 45 verschiedene Fahrzeuge stehen euch zur Auswahl. Dabei reicht die Palette von Kompaktwagen wie dem Ford Focus, über Muscle-Cars wie dem Dodge Charger bis zu "Reisschüsseln" wie dem Nissan Skyline oder dem Toyota Supra. Auch Schlachtschiffe wie die Mercedes S-Klasse stehen zur Auswahl. Die für "Midnight Club" typischen SUVs sind leider nicht dabei. Allerdings hat Rockstar in Aussicht gestellt, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt per DLC nachgereicht werden. Es ist ja vollkommen okay, Zusatzinhalte nachträglich über Xbox Live zu vertreiben. Wenn man aber von Anfang an nur wenige Autos ins Spiel implementiert, um dann später per DLC weiter zu kassieren, ist das schon ein wenig fraglich.

Ebenfalls zu klein geraten ist der Tuningpart von "Midnight Club: Los Angeles". Löblich ist, dass ihr an so ziemlich jedem Teil rumschrauben dürft. Selbst den Innenraum könnt ihr ganz nach eurem Geschmack einrichten. Die Möglichkeiten sind also ziemlich umfangreich, während die Auswahl an Tuningteilen deutlich zu mickrig ist. Es gibt pro Tuningmöglichkeit meistens nur zwischen vier bis sechs verschiedene Teile. Im Vergleich zu "Need for Speed" sind das definitiv zu wenige. Bei den Felgen z.B. gibt es nur knapp zehn verschiedene Hersteller zur Auswahl. Der Konkurrent von EA bietet dagegen locker das Doppelte. Innovativ hingegen sind die Spezialfähigkeiten, die ihr einbauen könnt. So gibt es z.B. ein EMP, welches sich bei fehlerfreier Fahrt auflädt. Aktiviert ihr den elektromagnetischen Puls in der Nähe eurer Gegner, werden diese für eine bestimmte Zeit verlangsamt. Eine sehr coole Idee. Beim Motortuning gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Viele unterschiedliche Tuningvariationen stehen euch hier zur Verfügung, wobei man sowieso alles einbauen sollte, um später überhaupt eine Chance in den Rennen hat.

Wo wir schon mal bei den Rennen sind: Wie spielt sich "Midnight Club: LA" eigentlich? Gewöhnungsbedürftig. Mit Realismus hat das Ganze fast nichts zu tun, was aber bei einem solchen Spiel nicht sonderlich verwundert. Ein klassischer Arcade-Racer ist es aber auch nicht. Dafür fahren sich die einzelnen Autos viel zu unterschiedlich. Bestreitet ihr z.B eure Rennen mit einem Muscle-Car, müsst ihr damit klar kommen, dass das Biest eure Gegner auf der Geraden vernascht. Sobald aber die erste Kurve kommt, merkt ihr ganz schnell, dass Muscle-Cars dafür nicht gemacht sind. Ihr rutscht quasi wie auf einem Stück Seife die Straße entlang. Diese Mischung aus Arcade und einer Prise Realismus sorgt zudem dafür, dass der Schwierigkeitsgrad noch härter wird. "Midnight Club" ist nämlich nichts für Leute ohne Geduld. Dazu ist das Spiel zu anspruchsvoll. Ein hart erkämpfter Sieg schmeckt dafür aber auch doppelt so gut.

Jetzt denkt ihr bestimmt, dass "Midnight Club: Los Angeles" ein schlechtes Spiel ist. Das kann man so nicht sagen. Es hat einige Macken und Fehler. Die größte Stärke habe ich aber noch gar nicht ausreichend gewürdigt. Und das ist die Atmosphäre. Diese rettet das Ganze vor einer schlechten Wertung. Das Zusammenspiel aus einer glaubwürdigen Umgebung, authentischen Charakteren, herausfordernden Rennen und einem absolut genialen Soundtrack, erschaffen eine stimmige Welt, in die ihr nach kurzer Zeit eintaucht. So stellt man sich das Leben als illegaler Straßenrennfahrer vor. Schnell, gnadenlos und stellenweise auch mal zum Schmunzeln.

Zum Abschluss noch ein paar Worte zum Onlinemodus. Maximal 16 Spieler können sich an unzähligen Modi erfreuen, welche teilweise recht frisch und unverbraucht wirken. So gibt es z.B. neben den konventionellen Rennen den "Keep-Away"-Modus. Dabei müsst ihr als Fahnenträger möglichst lange vor euren Gegner flüchten. Außerdem könnt ihr eure Schmuckstücke online stellen und von Spielern aus aller Welt betrachten und bewerten lassen.

1Fazit

Zu den Kommentaren (1)

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Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]

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KOMMENTARE


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Jens

Jens

24.11.2008, 13:11 Uhr

Ich habe vergessen zu erwähnen, dass es auch Motorräder gibt. Allerdings ist die Anzahl ziemlich klein und sinnvoll sind sie leider auch nicht, da ihr sehr schnell den Abflug macht.

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