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Shellshock 2: Blood Trails - Blutige Spuren

Moritz

von Moritz

23.02.2009, 14:39 Uhr 6

Shellshock 2: Blood Trails Bild aus der "Shellshock 2: Blood Trails"-Galerie

In dem noch jungen Jahr 2009 bringt der Publisher Eidos einen neuen Ego-Shooter namens "Shellshock 2: Blood Trails" auf den Markt. Man darf gespannt sein, was hinter diesem blutigen Ballerspiel steckt, da Eidos mit "Tomb Raider Evolution" und "Lego Star Wars" schon durchaus nennenswerte Xbox 360 Titel entwickelt hat. Der Titel und die Vorberichte zu diesem Spiel lassen schon einmal auf einen brutalen, nicht jugendfreien Horror-Shooter "hoffen", an dem die USK sicherlich ihre Freude haben wird. Ob der Schriftzug der Verpackung "One Click from Hell" auf das Spiel zutrifft, erfahrt ihr in unserem Test.

Vietnam 1969 - Über dem kambodschanischen Dschungel verschwindet ein amerikanisches Flugzeug, samt einer geheimen Ladung mit dem Codenamen "Whiteknight". Kurze Zeit später ist auch vom Bergungsteam der Special Ops weit und breit keine Spur mehr. Erst Wochen später taucht einer der Besatzungscrew wieder auf, doch nach seiner Heimkehr scheint der Soldat vom Wahnsinn besessen zu sein. Was hinter diesem Irrsinn steckt, müsst ihr im Verlauf des Spiels aufdecken.

Das Titelmenü wirkt sehr monoton und auf den ersten Blick wird klar, dass das Spiel außer einem Storymodus nicht viel zu bieten hat. Das Menü besteht aus den Auswahlpunkten: Neues Spiel, Spiel fortfahren, Level wählen, Optionen und Spielprofil wechseln. Onlinemodus oder herunterladbare Inhalte sind Fehlanzeige. Es stehen drei Schwierigkeitsgrade zur Auswahl: Leicht, Normal und Schwer.

"Shellshock 2" beginnt mit einer Zwischensequenz, in der ihr von einem Sergeant die Anweisung bekommt, euch zur Grenze nach Kambodscha zu begeben, da dort ein Spezialauftrag auf euch wartet. Schnell wird klar, dass ihr wichtig für die bevorstehende Mission seid. Ihr werdet in den Keller einer Bar gelotst und durch die engen, dunklen Kellerräume zu eurem Ziel geführt. Links und rechts von euch liegen und schreien verwundete Vietcongs, US-Soldaten nehmen die Feinde ins Verhör. Zwischen den Schreien und den Stimmen hört ihr immer wieder das Codewort "Whiteknight". Ihr werdet zu dem Überlebenden, dem verwirrten Soldaten des Bergungsteams, gebracht. Es stellt sich heraus, dass er euer Bruder ist, doch bevor ihr ihn zu den Geschehnissen befragen könnt, ist er spurlos verschwunden. Nun liegt es an euch herauszufinden, was es mit dem Codewort "Whiteknight" und mit eurem verschwundenen Bruder auf sich hat.

Schon in der Anfangssequenz fällt auf, dass ihr hier keine grafischen Wunder erwarten dürft, sondern ein Spiel, das sich eher im unteren Drittel der grafischen Möglichkeiten der Xbox 360 bewegt. Aber eins nach dem anderen. Jetzt seid ihr erstmal an der Reihe einen Weg aus dem Keller zu finden, um an die Oberfläche zu gelangen.

Bei der Belegung der Tasten gibt es keine Überraschungen. Mit dem RT-Button wird geschossen und die Machete geschwungen, mit LT könnt ihr zielen, mit dem Y-Knopf werden Objekte aufgehoben, gegebenenfalls Türen geöffnet und über Hindernisse geklettert. Da besonders die ersten Level sehr düster gehalten sind, könnt ihr mit dem A-Knopf eine Taschenlampe aktivieren. Die Figur wird, wie es sich für einen Shooter gehört, mit den beiden Analogsticks bewegt. Bei den ersten Schüssen, die ihr auf eure Gegner abfeuert, wird einem schnell klar, dass sich die Steuerung etwas schwammig verhält und sich das Fadenkreuz ungenau kontrollieren lässt. Nicht gerade ein positiver Aspekt, wenn man bedenkt, dass ihr euch im weiteren Verlauf des Spiels mit einer Vielzahl von Gegnern intensive Feuergefechte liefert. Leider gibt es keinerlei Deckungssystem, aus dem ihr ein paar Blind-Fire Schüsse abgeben könnt. Ihr könnt zwar einige Meter sprinten und euch geduckt fortbewegen, aber sich im Dschungel von Kambodscha hinzulegen und durch den Schlamm zu kriechen, bleibt euch leider verwehrt. Positiver fällt da schon die Waffenauswahl auf: Schon früh im Spiel lassen sich Waffen wie Machete, AK-47, M16, Messer, Pistole oder Raketenwerfer aufnehmen.

Wie zu Beginn erwähnt, macht "Shellshock 2: Blood Trails" grafisch keinen guten Eindruck. Die Charaktere bewegen sich absolut unglaubwürdig und haben sogar in den Sequenzen teilweise eckige Körper und Kanisterköpfe. Viele Gegner wirken weder bedrohlich noch furchteinflößend und dank der schlechten KI sind sie es auch nicht. Obwohl ihr des Öfteren allein gegen mehrere Gegner in die Schlacht zieht, reicht es meist hinter der nächstgelegenen Mauer in Deckung zu gehen, um sich wieder zu regenerieren. Sicher werdet ihr das ein oder andere Mal ums nackte Überleben kämpfen müssen, was aber letztendlich nicht an der künstlichen Intelligenz, sondern an der Vielzahl von Gegnern liegt. Ihr kämpft hauptsächlich gegen Vietcongs und Zombies, die durch einen Virus infiziert worden sind.

An Ideenreichtum mangelt es bei dem abwechslungsreichen Leveldesign nicht, eher an der grafischen Umsetzung. Ob man durch den Dschungel irrt, durch unterirdische Schützengräben und Tunnel läuft, es hat alles seinen Reiz, wirkt im Gesamtpaket aber wie eine abgespeckte Version von "Call of Duty 2" mit schlechter Grafik. Beim näheren Betrachten von Pflanzen, Sandsäcken, Regentropfen oder Holzkisten werdet ihr eher an ein gutes Xbox-Spiel erinnert, als an einen NextGen-Shooter.

Die gradlinigen Marschrouten lassen euch kaum Freiheiten. Lauft ihr in eine Seitengasse, kommt nach wenigen Metern ein Stacheldrahtzaun, an dem kein Weg vorbei führt. In unterirdischen Tunnelsystemen versperren eingestürzte Felsbrocken die Wege. So bleibt euch nicht viel übrig, als nur innerhalb des vorgeschriebenen Weges zu agieren. Sogar die verschiedenen Flüsse, die durch Stadt und Dschungel führen, haben nicht die übliche Xbox 360 Norm, wie man sie mittlerweile aus vielen anderen Games kennt.

Die Umgebung bleibt von Einschusslöchern und Machetenschnitten unberührt, was nicht gerade zum Realismus beiträgt. Obwohl der Gore-Faktor ziemlich hoch ist, würde ich ihn dennoch als nicht ganz gelungen einstufen. Klar, ihr werdet euren Spaß haben, Leute abzuschlachten, Arme und Beine von Körpern abzutrennen und die Gegner per Kopfschuss zu enthaupten. Was ist negativ an einer Splatterorgie? Ganz einfach, die Gegner verschwinden nach kurzer Zeit, und sind sie einmal von euch niedergestreckt worden, kann man sie am Boden nicht weiter bearbeiten. Dennoch hält der hohe Brutalitätsgrad das Spiel am Leben.

Ein tolles Feature des Games sind einige kurze Sequenzen, in denen ihr von Gegnern oder Fallen überrascht werdet. Hier gilt es schnell die angezeigten Knöpfe in der richtigen Reihenfolge zu drücken, um der Gefahr entgegen zu wirken.

Obwohl "Shellshock 2" u. a. als Horror-Shooter angepriesen wurde, wird man von der Soundkulisse etwas im Stich gelassen. Die Musik passt an einigen Stellen sehr gut zu den Geschehnissen und auch Nebengeräusche, wie Babygeschrei oder Handgranatenexplosionen, sind nicht zu verachten. Die angespannte Atmosphäre, wie beispielsweise bei EA's "Dead Space", wird aber nur selten erreicht. Überhaupt schwankt die atmosphärische Darstellung der Schauplätze sehr. In einem Level pirscht man durch eine Villa, die von abartigen Zombies übersäht ist und die Soundeffekte fliegen euch um die Ohren, doch in anderen Missionen ist der ganze Glanz verflogen. Die deutsche Synchronisation wirkt zudem völlig neben der Spur und ist in den seltensten Fällen lippensynchron.

"Shellshock 2: Blood Trails" ist ein sehr kurzweiliges Spielerlebnis, was zum einen an dem nicht vorhandenen Onlinegaming liegt, zum anderen an der kurzen Spieldauer und dem niedrigen Wiederspielwert. In knapp vier Stunden findet das Spiel ein Ende und das einzige, was Anreiz gibt, das Spiel eventuell ein zweites Mal durchzuzocken, ist der Gamerscore. Ziemlich wenige Argumente für ein Spiel, was um die 60 Euro kostet...

1Fazit

Zu den Kommentaren (6)

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KOMMENTARE


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Jens

Jens

23.02.2009, 22:35 Uhr

"Du wirst lachen: Lt. Activision ist Call of Duty sogar ein Antikriegsspiel. EA hat sein Medal of Honor auch ähnlich bezeichnet..."

Ich muss kotzen.....

Master_leo_chief

Master_leo_chief

23.02.2009, 19:26 Uhr

Hehe netter Testbericht.

- Antikriegsspiele? Ich glaube bei WaW meinen die damit dass man nicht für die Bösen sondern gegen die Bösen kämpft...

Die haben ja schon ihre Gründe warum man nicht die Deutschen oder Japaner im SP spielen kann ^^

Daran glauben tuhe ich nicht ;) = Zwinker

PadishahWND

PadishahWND

23.02.2009, 18:45 Uhr

wäre mal interessant ein Anti-Kriegsspiel zu entwickeln.

CoD ein Antikriegsspiel:-) sehr gut! Bei dem Spiel habe ich immer das Gefühl, die wollen durch das Spiel mehr junge Leute zum Militär lotsen:-)

Marc

Marc

23.02.2009, 17:21 Uhr

Du wirst lachen: Lt. Activision ist Call of Duty sogar ein Antikriegsspiel. EA hat sein Medal of Honor auch ähnlich bezeichnet...

Jens

Jens

23.02.2009, 14:55 Uhr

Warum muss es eigentlich immer "Krieg-spielen" sein?!
Wie wärs mal mit einem Anti-Kriegs Spiel.

Schließlich sind Kriegsfilme wie Full Metal Jacket, Apocalypse Now, Platoon etc. pp. dazu da, um die moralischen und ethnischen Abgründe der kriegerischen Auseinadersetzungen zu zeigen und nicht wie geil es ist, massenhaft Gegner zu töten oO

Marc

Marc

23.02.2009, 14:40 Uhr

Immer dieser Zombie-Dreck. Was war das erste "Vietcong" damals doch für ein klasse Game...

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