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Gears of War - Willkommen im Spiel des Jahres!

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

22.11.2006, 15:58 Uhr

Es gibt Spiele, die muss man als Besitzer einer Konsole einfach haben. Halo und Halo 2 sind solche Titel auf der Xbox und auch Metal Gear Solid auf Sonys Systemen gilt allgemein als "Must Have". Mittlerweile ist die Xbox 360 schon fast ein Jahr auf dem Markt, doch trotz vieler guter Spiele hat ein richtiger System-Seller noch gefehlt. Da passt es doch hervorragend, das mit Gears of War ein potenzieller Hit pünktlich zum Start von Playstation 3 und Wii erscheint.

Seit letztem Freitag steht das Spiel nun auch in den Regalen europäischer Händler – mit Ausnahme in Deutschland. Da die hiesige USK dem Titel keine Freigabe zu erteilen schien, hat Microsoft das Spiel von Epic Games kurzerhand erst gar nicht hier veröffentlicht. Gott sei Dank gibt es aber auch in Deutschland jede Menge Importhändler, die es mehr als selbstverständlich ansehen, das Spiel hierzulande zu verkaufen – deutsche Sprachausgabe inklusive. So konnten auch wir ein Exemplar ergattern und haben uns für euch in die Häuserschluchten von Sera gestürzt, um uns mit den Locust zu messen und euch einen ausführlichen Test präsentieren zu können.

Um ganz ehrlich zu sein, könnte man sich aber bei einem solchen Spiel wie Gears of War einen groß angelegten Bericht ersparen und gleich zum Fazit kommen. Denn was den Spieler hier erwartet, sollte man eigentlich nur mit eigenen Augen sehen. Gears of War lässt die Next-Generation an Videospielen endlich wahr werden und jeden anderen Titel zumindest in Sachen Technik alt aussehen. Und auch alle kommenden Spiele, sei es auch ein Halo 3, werden sich mit diesem Blockbuster messen müssen.

Wenn ihr an dieser Stelle das Lesen abbrecht und zum nächsten Händler eures Vertrauens stürmt, können wir das ohne Probleme nachvollziehen. Nur zu. Wer aber noch ein wenig mehr über die Qualitäten von Gears of War erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, einen genaueren Blick auf Epics Meisterwerk zu werfen.

Die Story des Spiels ist kurz erzählt. Vor Jahren öffnete sich die Erde und die bis dahin im Untergrund lebenden Locust strömten auf die Oberfläche. Die Locust, die bis dahin lediglich für Gruselgeschichten herhalten mussten, stürmten die großen Städte Seras und schlachteten die dort lebenden Menschen regelrecht ab – Willkommen beim "Emergence Day". Um eine Überlebenschance zu haben, feuerten die letzten Überlebenden der Menschheit alles, was nur irgendeine explosive Wirkung hatte, auf die von den Locust besetzten Gebiete.

Als letzter Zufluchtsort blieb das Jacinto-Plateau, auf dem sich die Menschen sammelten und zum Gegenschlag ausholen wollten. Trupps wurden gebildet, und der Krieg ging in die heiße Phase. Einer der Kämpfer, Marcus Fenix, widersetzte sich während eines Kampfes den Befehlen, um seinem Vater das Leben zu retten. Nicht, dass die Tatsache, dass Fenix ihm nicht mehr rechtzeitig zur Hilfe eilen konnte, schon schlimm genug wäre. Er wird auch noch wegen Befehlsverweigerung ins Gefängnis gesteckt, um Jahre später wieder herausgelassen zu werden: die Locust stehen vor der Tür und jede helfende Hand wird gebraucht.

Eine wunderbar düstere Endzeitstory, welche da als Hintergrund für Gears of War dient. Schade, dass man sie so richtig nur im Handbuch und auf der offiziellen Website erfährt, denn das bisher mit Abstand beste Next-Generation Spiel, hätte ein echtes Intro mehr als verdient gehabt.

Nichtsdestotrotz beginnt die eigentliche Kampagne dann wie ein Action-Feuerwerk und bereits in den ersten Phasen den Spiels fliegt einem der halbe Level um die Ohren. Das Beste daran: Das ganze geht auch im weiteren Spielverlauf so weiter, denn jeder der 5 Kapitel ist ein Highlight für sich. Und dabei ist Gears of War nicht einmal ein Shooter, in dem man einfach durch die Gegend rennen muss, um alles, was einem begegnet, dem Erdboden gleich zu machen. Hier weht ein anderer Wind, denn Deckung ist im Spiel das A und O. Nutzt man die Möglichkeiten nicht und rennt blindlings auf die Gegner zu, wir man nicht viel Freunde an dem Spiel haben. So hat man nämlich keine Chance auch nur annähernd den nächsten Spielabschnitt zu erreichen.

Befindet man sich in der Deckung, hat man verschiedene Aktionsmöglichkeiten. So kann man z.B. zur nächstgelegenen Schutzmöglichkeit seitwärts hechten, über die Deckung, wenn es deren Höhe den erlaubt, herüber springen und natürlich aus dem sicheren Schutz das Feuer auf die Gegner eröffnen. Dabei gibt es zwei Optionen: Entweder nutzt man das präzise Fadenkreuz und kann die Feinde so leicht unter Beschuss nehmen oder schießt völlig blind über die Deckungsmauer um mehr oder weniger Zufallstreffer zu landen.

Wer etwas mehr riskieren möchte, darf an dieser Stelle auch beherzt in den Nahkampf wechseln. So kann man z.B. mittels Motorsäge den gegnerischen Locust "einfach" zersägen oder ihn mit Waffenhieben zu Boden strecken, um ihm dann mit einem "Finishing-Move" den Rest zu geben. Beide Möglichkeiten sind sicherlich zwei der Gründe, warum die USK jegliche Bewertung unterlassen hat: hier spritzt das Blut in allerbester Splatter-Manier.

Gut, dass man in Gears of War nie alleine kämpft, denn neben Blut und gruseliger Gegner ist die Atmosphäre stellenweise so beklemmend, dass man ständig ein gewisses Unwohlsein verspürt. Mindestens ein Mitstreiter steht dem Spieler immer zur Seite, der einem in den brenzligsten Situationen aus der Klemme helfen will. Meist wird man dabei von Don begleitet, dazu gesellen sich dann aber noch Mitglieder der verlorenen Alpha-Truppe, deren Kommando man im Laufe des Spiels übernimmt. Dabei stehen dem Spieler einige wenige Kommandos zur Verfügung: So kann man den Kollegen Befehle wie "Neu Gruppieren" oder "Feuer einstellen" erteilen. Wirklich notwendig sind diese Funktionen aber nicht. Meist wissen die Helfer auch alleine, was zu tun ist. Die KI ist bei Mitstreitern und Gegnern ausgesprochen gut, nur ganz selten gibt es einige Aussetzer zu bewundern.

Grafisch macht der Titel eine Menge her. Auch wenn die Locust sicherlich mit zu den hässlichsten Geschöpfen der Spielgeschichte zählen, kann man von dem Gezeigten nicht genug bekommen: Epics Unreal Engine 3 machts bei ihrem ersten Einsatz möglich. Nicht nur die Umgebung strotzt, wenn auch nur in einem traurigen Endzeitgrau gehalten, durch viele Details. Die Charaktere, Mensch wie Locust, sind derart grandios gestaltet, dass einem der Mund beim Spielen offen steht. Allein die Gesichtanimationen in den Zwischensequenzen, die übrigens alle in Spielgrafik gestaltet sind, wurden noch nie so realistisch in Szene gesetzt. Aber auch sonst passt jedes Element perfekt zusammen und dient dabei in erster Linie dem Eindruck, ein Gesamtkunstwerk vor sich zu haben. Auf diese Weise schafft das Spiel eine ganz eigene Ästhetik, welche um einiges tiefer wirkt, als eine Nachahmung der realen Welt. Und das alles ohne irgendwelche störenden Ruckler.

Schön, dass Gears of War auch akustisch eine Menge zu bieten hat. Die Sounduntermalung passt sich stets dem Spielgeschehen auf dem Bildschirm an und bietet klangqualitativ allerhöchste Kost. Auch die deutsche Sprachausgabe weiß zu gefallen. Die coolen Dialoge kommen knackig daher und können locker mit denen in Riddick mithalten. Zudem gibt es noch bekannte Sprecher wie z.B. Wolfgang Kühne oder Tanja Schumann, die bereits Cortana in der Halo-Reihe ihre Stimme geliehen hat.

Hat man die rundum gelungene, auch kooperativ an einer Konsole oder via Xbox Live spielbare Einzelspielerkampagne, die allerdings leider je nach Schwierigkeitsgrad nach etwa 10 bis 12 Stunden durchgespielt ist, hinter sich, darf man sich getrost dem Multiplayer widmen – und der hat es ebenfalls in sich. Dieser bietet zwar auch massig Action, kann aber zusätzlich noch durch eine Prise Taktik glänzen, die manchen Spielern z.B. bei Halo 2 immer gefehlt haben. Hier kann man sich wahlweise als Mensch oder als Locust auf zehn verschiedenen Maps herumtummeln, die alle recht abwechslungsreich gestaltet sind und trotz nicht immer vorhandener Symmetrie beiden Teams die gleichen Chancen bieten. Schade ist lediglich, dass es derzeit nur zwei Team-Modi gibt und man Deathmatchspiele für die Einzelgänger unter uns vergeblich sucht.

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22.11.2006, 15:58 Uhr

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