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Overlord - Tue Böses und freu dich dadrüber

Dimitri

von Dimitri

08.08.2007, 18:22 Uhr

Ihr habt es satt, ständig nur den guten Helden zu spielen, der das Böse vernichtet, um die Welt zu retten? Ihr wollt endlich auch einmal der Böse sein, der Hobbits grillt, elfische Grabkammern plündert, für Unruhe in Menschendörfern sorgt und eine Horde kleiner, mordlustiger Schergen kontrolliert? Dann werdet doch einfach Overlord! Nachdem erste Bilder und Videos bereits Lust auf mehr gemacht haben, ist der Titel aus dem Hause Codemasters jetzt erhältlich. Wird Overlord der Überraschungserfolg des Jahres?

Vor langer Zeit gelang es edlen Helden den allmächtigen Overlord zu stürzen und seinen dunklen Turm zu zerstören. Doch dies ist schon eine Ewigkeit her. Diese damals so kühnen Helden sind inzwischen zu arroganten, faulen und fetten Egoisten geworden und sind nicht mehr fähig, die Welt zu beschützen. Höchste Zeit einen neuen Overlord zu erschaffen, der erneut für Furcht und Leid sorgt. Um jedoch wieder so mächtig wie in den guten alten Zeiten zu werden, müsst ihr erst einmal euren dunklen Turm wiederaufbauen. Zum Glück ist es Gnarl, dem Schergenmeister gelungen, das Nest der braunen Schergen vor den Helden zu verstecken, sodass euch einige braune Schergen beim Wiederaufbau des Turms unterstützen. Zu Beginn des Spiels könnt ihr nur fünf Schergen auf einmal befehligen, es werden jedoch ständig mehr, sodass ihr gegen Ende des Spiels eine Horde von 50 Schergen gleichzeitig kontrollieren könnt. Diese helfen euch dabei, schwere Gegenstände aus dem Weg zu schieben, Hebel zu betätigen, Gegenstände zu zerschlagen und für euch in den Kampf zu ziehen. Außerdem verwerten sie alles was ihnen zwischen die Finger kommt als Waffe bzw. Rüstung wieder. So kann es schon mal vorkommen, dass eure Schergen den Kopf einer getöteten Ratte als Helm missbrauchen oder mit einem Knochen eines gefallenen Zombies auf ihre Gegner einprügeln.

Neben den braunen Schergen, die sehr gut im Nahkampf sind, findet ihr im Laufe des Spiels auch Nester der roten, grünen und blauen Schergen. Bevor ihr diese befehligen könnt, müsst ihr jedoch erst einmal ihr Nest in euren Turm bringen. Dies kann sich als schwierig erweisen, besonders wenn das Nest hinter einem Feld tödlicher Giftpflanzen liegt, welche nur von grünen Schergen beseitigt werden können, und diese noch nicht unter eurer Befehlsgewalt stehen. Da hilft es nur, einen anderen Weg zu suchen. Doch auch dieser führt nicht ohne Hindernisse zum Nest. Immer wieder stören euch Pflanzen, die Giftwolken versprühen am Weiterkommen. Später kommt ihr an einen unüberquerbaren Abgrund. Von oben ist zwar ein Felsblock zu sehen, der als Brücke ideal währe, der Weg ins Tal ist für euch jedoch zu schmal, sodass ihr den Fels nicht an die richtige Stelle schieben könnt. Zum Glück habt ihr ja eure Schergen dabei, die kurzerhand hinunterklettern und den Fels für euch verschieben. Habt ihr jedoch erst einmal alle vier Schergennester, kommt ihr mit euren Schergen fast überall hin. Die Roten absorbieren Flammen, die euch den Weg versperren, die Grünen fressen die giftigen Pflanzen und die Blauen können sogar schwimmen und somit ins Wasser gehen, was für die anderen Schergenrassen den sicheren Tod bedeuten würde.

Doch auch im Kampf sind eure Schergen verschieden einzusetzen. Eure braunen Schergen sind sehr gute Nahkämpfer und können ohne Bedenken an die Front geschickt werden. Die roten Schergen solltet ihr jedoch zurück halten, da sie nicht viel einstecken können. Dafür werfen sie aus der Distanz mit Feuerbällen, die ihre Gegner verbrennen. Die Grünen hingegen sind nur effektiv, wenn sie ihren Gegner von hinten angreifen, da sie von hinten aufspringen und mit ihren Klingenklauen den Rücken des Gegners angreifen. Grüne Schergen können sich außerdem noch unsichtbar machen. Als letztes trifft man im Spiel dann noch auf die blauen Schergen, welche zwar im Kampf eher schlecht sind, dafür aber gefallen Schergen wiederbeleben können. Wenn man zu Beginn des Spiels noch alle seine Schergen auf einmal auf seine Gegner schicken konnte um sie zu besiegen, muss man im späteren Verlauf echtes strategisches Können unter Beweis stellen, da man ohne die richtige Aufstellung schnell seine komplette Schergenarmee verliert. Als Overlord könnt ihr euch jedoch an bestimmten Punkten, die überall auf der Welt verteilt sind, neue Schergen rufen, vorrausgesetzt ihr habt genug Lebensenergie. Diese bekommt ihr von getöteten Kreaturen. So erhaltet ihr, wenn ihr Schafe tötet braune Lebensenergie, von Feuerkäfern rote, von Giftkäfern grüne und von Riesenfröschen blaue.

Eure Schergen helfen euch jedoch nicht nur auf dem Schlachtfeld. Ihr könnt außerdem auch eure eigene Lebensenergie und euer Mana wieder auffüllen, indem ihr Schergen opfert. Habt ihr den Schmelzofen eures dunklen Turms wieder gefunden und eure Schmiede wieder aufgebaut, könnt ihr sogar eure Waffen und Rüstungen aufwerten, indem ihr eure Schergen opfert. Natürlich könnt ihr in eurer Schmiede gegen Bares auch neue Waffen und Rüstungen herstellen lassen. Und Gold findet ihr auf euren Raubzügen haufenweise. Eure Reichtümer könnt ihr entweder in eurer Schatzkammer anhäufen und euch an ihren Anblick erfreuen, oder aber ihr gebt sie für Dekorationen eures dunklen Turms aus und wertet sein Aussehen mit Teppichen Zinnen, Statuen und Fahnen auf. Spielerisch haben diese Dekorationen zwar keine Auswirkung, dennoch sieht euer Turm durch sie noch majestätischer und bedrohlicher aus.

Neben Schergennestern und Turmobjekten findet ihr als Overlord oft noch Objekte, die eure Macht vergrößern, wenn ihr sie mit Hilfe eurer Schergen in euren Turm bringt. Durch sie erhöht sich eure maximale Lebensenergie, euer Mana und die Zahl der Schergen, die ihr gleichzeitig kontrollieren könnt. Ihr könnt eure Schergen auf zwei Arten steuern. Entweder ihr visiert das Ziel, mit dem sie interagieren bzw. welches sie angreifen sollen, mit dem linken Trigger an und schickt eure Schergen dann per Druck auf den rechten Trigger zum Ziel. Dabei bewegen sich umso mehr Schergen zum Ziel, desto länger ihr den rechten Trigger gedrückt haltet. Die andere Möglichkeit ist, eure Schergen mit dem rechten Stick direkt zu steuern. Die Steuerung ist insgesamt gut durchdacht und geht schon nach kurzer Spielzeit leicht von der Hand. Dadurch, dass die Kamera jederzeit frei drehbar ist und man zusätzlich zu der normalen Schulterperspektive noch in eine andere Sicht wechseln kann, die das Schlachtfeld von weiter oben zeigt, geht die Übersicht kaum verloren. Dennoch kommt es trotz linearer Wege - ähnlich wie bei Fable - doch viel zu oft vor, dass man sich verläuft und nicht mehr genau weiß wo man genau hin muss. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Overlord keine Karte bietet, an der man sich, während man auf Reisen ist, orientieren kann. Auch eine gedruckte Karte, die dem Spiel beiliegt, kann da wenig helfen, da sie sehr ungenau ist. Trotzdem werden dem Spieler längere Laufwege erspart, da man sich von seinem dunklen Turm aus überall, wo man schon mal war, hin teleportieren kann.

Auch wenn ihr es euch als Overlord das Ziel gesetzt habt, möglichst böse zu sein, habt ihr an manchen Stellen die Wahl, ob ihr gnädig oder abgrundtief gemein seid. So beauftragen euch z.B. die Bewohner eines Dorfes, ihre Essenvorräte zurückzuholen, die von Halblingen gestohlen wurden. Habt ihr euch den Weg zu ihren Vorräten frei gekämpft, könnt ihr euch entscheiden, ob ihr sie den hungernden Bauern überlasst oder sie selbst verschlingt, um noch mächtiger zu werden. Das Schöne daran ist, dass eure Entscheidung wirklich Einfluss auf eure Umwelt nimmt. Überlasst ihr den Bewohnern die Vorräte, werdet ihr von ihnen gefeiert und bejubelt. Behaltet ihr das Essen jedoch für euch, beschimpfen sie euch und machen euch für den Tod ihrer Kinder verantwortlich.

Besonders atmosphärisch hat Overlord viel zu bieten. Man fühlt sich wirklich - aufgrund der Reaktion seiner Umwelt - wie ein allmächtiger Bösewicht oder wie ein gnadenvoller Held. Vor allem die gute Synchronisation der Schergen macht das Spiel unheimlich sympathisch. Die Schergen bringen einem prall gefüllte Beutel mit Gold und rufen "Für den Overlord!" und der Hofnarr gibt einem im dunklem Turm nach jeder erfolgreich erledigten Quest immer neue Spitznamen. So nennt er euch beispielsweise nachdem ihr einen vollgefressenen Halblingskoch namens Wilfried Wanst zum Platzen gebracht habt "Sprengmeister von Wilfried Wanst" oder nachdem ihr einen unschuldigen Bauern getötet habt "Bauernbestrafer". Die idyllische Musik unterstreicht das Ganze noch mal und auch die Grafik bringt trotz einiger kleineren Schwächen wie der geringen Weitsicht und der teils uninspirierten Innenräume die Fantasyatmosphäre gut rüber. Außerdem sorgt der ein oder andere Seitenhieb auf berühmte Fantasygeschichten wie "Der Herr der Ringe" für so manches Schmunzeln, denn in Overlord sind die aus dem Tolkien-Universum doch eher ängstlichen Hobbits die plündernden Bösewichte.

In Zeiten von Xbox Live darf auch Overlord kein Multiplayermodus fehlen. Dieser fällt jedoch sehr spartanisch aus und motiviert mit gerade mal zwei Spielmodi und einem Co-Op Modus eher wenig. Auch die insgesamt nur vier Karten sorgen für wenig Abwechslung. Der Spielmodus "Schlacht" funktioniert wie das klassische Deathmatch. Ihr tretet gegen einen anderen Overlord und seine Schergen an und bekommt für jeden getöteten Schergen des Gegners bzw. für das Töten des gegnerischen Overlords Punkte. Die zweite Variante nennt sich "Plünderung". Hierbei müsst ihr mit Hilfe eurer Schergen möglichst viel Gold einsammeln, welches auf der ganzen Karte verteilt ist. Ihr habt jedoch auch die Möglichkeit, den gegnerischen Overlord zu überfallen, um sein Goldlager zu plündern. Im Co-Op Modus kämpft ihr Seite an Seite mit einem anderen Overlord und versucht möglichst viele Gegner zu töten. Dies wird jedoch spätestens nach der dritten Runde öde. Interessanter ist da schon der Menütitel, der auf herzunterladbare Inhalte hinweist. Man kann also gespannt sein, was sich die Triumph Studios noch Neues einfallen lassen werden.

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08.08.2007, 18:22 Uhr

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