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Dust: An Elysian Tail - Einer macht alles

Jens Kopper

von Jens Kopper

27.08.2012, 14:07 Uhr

Es gibt sie wirklich. Man muss zwar lange suchen, genau hinschauen und sich nicht von Rückschlägen entmutigen lassen, aber es gibt tatsächlich noch Spiele, die einfach mehr bieten als das reine Spielerlebnis. Mehr als pure Pixel und Bytes. Spiele mit einer Geschichte neben der Geschichte. Eines dieser Spiele ist mit Sicherheit "Dust: An Elysian Tail". Mag der Titel auf dem Xbox Live Marktplatz auf den ersten Blick ziemlich unscheinbar wirken, muss man sich einfach mit einer Tatsache auseinandersetzen, die das ganze Spiel in einem komplett anderen Licht erscheinen lässt. Das 1200 Microsoft Points teure Spiel wurde nämlich von den Humble Hearts Studios entwickelt. Dieses Entwicklerstudio existiert aber nicht. Es ist der Deckname eines einzelnen Mannes. Dean Dodrill. Und der gute Dean hat etwas geschafft, dass schlichtweg unglaublich ist. Er hat "Dust: An Elysian Tail" zu 99% allein entwickelt. Und mit dieser Information im Hinterkopf starten wir nun in den Arcade-Kurztest.

Der Hauptcharakter Dust hat ein kleines Problem. Er wacht in einem mystischen Wald auf und hat gelinde gesagt keine Ahnung, was überhaupt abgeht. Und dann taucht da noch ein sprechendes Schwert namens Ahrah auf, das ihm weismachen will, dass Dust einen Beschwörungszauber angezettelt hat. Begleitet wird Ahrah dazu noch von einem vorlauten Flughörnchen namens Fidget, das Dust auch nicht so wirklich sagen will, was hier überhaupt passiert ist. Und so macht ihr euch auf, Licht ins Dunkel zu bringen und nebenbei natürlich die Welt zu retten.

"Dust: An Elysian Tail" ist ein klassisches 2D-Spiel mit vereinzelten 3D-Elementen. Das Spielgeschehen läuft auf mehreren Ebenen von links nach rechts vor wunderschön gezeichneten Hintergründen ab. Neben einzelnen, eher leicht geratenen Rätseln, ist der Kern des Spiels das anspruchsvolle Kampfsystem. Dabei soll das Wort "anspruchsvoll" nicht missverstanden werden. Im Prinzip braucht ihr nur zwei Knöpfe. Knifflig wird das Ganze, weil ihr zum einen richtig knackige Gegenspieler habt und zum anderen weil das Kampfsystem viele unterschiedliche Angriffsmöglichkeiten bietet. Im Geiste von "Devil May Cry" ist es nämlich wichtig, möglichst lange Ketten zu erzeugen, was mehr Punkte und höhere Angriffswerte ergibt.

Garniert wird "Dust: An Elysian Tail" von einigen Rollenspielelementen. Es gibt Baupläne und Werkstoffe für neue Items, Erfahrungspunkte, die ihr für bestimme Werte eures Charakters ausgeben könnt usw. Alles ganz nett, ohne wirklich ernst gemeint zu sein. Gleiches gilt für die Story. Die ist nett und unterhält euch anständig, ohne wirklich zu überraschen. Auch die einzelnen Aufträge, die ihr in Dörfern und Städten erhaltet, sind absolute Standardkost.

Ist "Dust: An Elysian Tail" deshalb ein durchschnittliches Spiel? Nein verdammt! Es sieht wirklich super aus, natürlich vorausgesetzt man mag den gezeichneten Comicstil. Es macht eine Menge Spaß, was vor allem an den knackigen Kämpfen liegt. Die sind schon auf dem normalen, mittleren Schwierigkeitsgrad herausfordernd und verlangen geschicktes Taktieren zwischen Angriff und Verteidigen. Außerdem hat das Spiel einfach Charme. Es saugt einen förmlich auf. Das Gesamtbild ist wunderbar stimmig. Die Grafik, die Musik, die Welt. Es passt einfach. Vor allem, dass man sich einfach vor Augen halten muss, wie viel Herzblut Dean Dodrill in dieses Spiel gesteckt hat. Ich habe es in einem der letzten Tests schon mal geschrieben und hier gilt es genauso: "Dust: An Elysian Tail" ist ein Spiel, das eine Seele hat.

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27.08.2012, 14:07 Uhr

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