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Red Johnson's Chronicles: One Against All - Mühevolle Detektivarbeit

Jens Fischer

von Jens Fischer

24.09.2012, 09:49 Uhr

Kürzlich erschien mit "Red Johnson's Chronicles: One Against All" auf Xbox Live ein Spiel, das einer immer seltener auftauchenden Gattung angehört: den Adventures. Um ehrlich zu sein, es ist mein erstes Zusammentreffen mit einem Spiel dieser Art, obwohl das Genre eines der ältesten unter den Videospielen ist. Nun durfte ich mit dem Detektiv Red Johnson endlich einmal ein solches Spiel testen. Auf was ich dabei gestoßen bin, könnt ihr in unserem Arcade-Kurztest nachlesen.

Typische Adventures sind weit weniger actionreich als die meisten ihrer Videospiel-Verwandten. Dieses Genre verlangt statt schneller Reaktionen vor allem Köpfchen, und das am besten mit guten Augen und einem ordentlichen Gedächtnis. Alles dies verlangt auch die Arbeit als Detektiv und so scheint es ideal, dass es sich bei "Red Johnson's Chronicles" um ein Detektiv-Adventure handelt. Und tatsächlich, der Startbildschirm lockt mit cooler Musik, die gleich das richtige Feeling aufkommen lässt. Eine kurze Untersuchung des Startmenüs verrät: Außer einer Kampagne gibt es nur Bestenlisten, einen alternativen Modus oder gar einen Multiplayer braucht man also nicht zu erwarten.

Der Anfang der Kampagne ist ebenso verheißungsvoll wie der Startbildschirm. Das Spiel beginnt wie ein etwas älterer Agententhriller mit cooler Orchestermusik. In mehreren Videosequenzen hintereinander wird das Setting erklärt. Red Johnson ist ein Privatdetektiv, der ab und zu der Polizei hilft und erst vor einiger Zeit einen Mordfall aufgeklärt hat. Als Lohn hat der absolute Herrscher über das Verbrechen der Stadt Metropolis ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt, das so hoch ist, dass Red nun pausenlos Killern gegenübersteht. Bevor ich überhaupt ins Spiel einsteigen konnte, wurden bereits 23 Mordanschläge vereitelt. Im Grunde ist also schon eine Geschichte innerhalb der ersten Minuten erzählt. Blieb zu hoffen, dass da noch mehr kommt. Tatsächlich werden die einzelnen Rätsel-Elemente und Quick-Time-Events des Spiels auch durch eine Story zusammengehalten, die aber verworren ist und mit etlichen logischen Fehlern daherkommt. Doch dazu später mehr.

Bei der optischen Aufmachung des Abenteuers konnte man sich offensichtlich nicht ganz für einen Stil entscheiden und hat einen Hauch Comic mit Schwarz-Weiß-Darstellung und Farbe gemischt, dazu eine besonders starke Gewaltdarstellung. Die richtige Atmosphäre kommt insgesamt zwar rüber, ein klarer Stil hätte hier aber vermutlich mehr bewirkt. So hat man im Spiel atmosphärische Bilder zur Untersuchung vor sich, die aber nur durch wenige Bewegungen von einem Stillleben abweichen. Das ist aber natürlich auch ein Markenzeichen des Genres und daher nicht zu bemängeln. Nach den Zwischensequenzen findet man sich schließlich auf einem Bild wieder, auf dem man mit dem linken Stick einen weißen Kreis bewegt. Fällt der Kreis auf etwas, womit man interagieren kann, braucht man nur noch A zu drücken. Dann wird man Beispielsweise mit einer Zwischensequenz belohnt. Zwischendurch taucht dabei auch immer wieder für einige Sekunden ein Ladebildschirm auf, der leider alle Aktionen in kleine Stücke zerhackt und die Aufnahme des Geschehens ein wenig stört.

Schon auf dem ersten Bildschirm ereilt einen das Gefühl, dass die Macher unbedingt besonders abgefahrene Elemente in das Spiel einbringen wollten, um der ganzen Geschichte einen mysteriösen Touch zu geben. Das ist aus meiner Sicht nicht gelungen, weil es zu bemüht wirkt. Die Charaktere sind alle reichlich überzeichnet und ihr übertriebenes Gehabe nervt bisweilen ziemlich. Auch die englisch vorgetragenen Dialoge mit deutschen Untertiteln wirken selten authentisch. Das erste Rätsel besteht aus einer geheimnisvollen Kiste, die man von einer Kellnerin bekommen hat. Hier lernt man, die Dinge zu untersuchen, indem man sie in jeden erdenklichen Winkel dreht und mit Schwarzlicht oder Lupe begutachtet. Von Anfang an sind die Rätsel recht knifflig und sie werden mit der Zeit nicht leichter. Als Hilfe kann man sich Tipps von Geld erkaufen, dass man durch gelöste Rätsel erhält. Die Tipps sind aber tatsächlich nur Hinweise - und keine Lösungen. Sie stupsen einen in die richtige Richtung, ohne die Lösung wirklich zu verraten. Zwischen die Rätsel schieben sich immer wieder Quick-Time-Events, die einen schönen Kontrast zu den langatmigen Untersuchungen bieten.

Wie bereits erwähnt, sind die Rätsel nicht ganz leicht. Sie bestehen meist aus mehreren Ebenen und beinhalten Puzzle-Elemente. Nehmen wir ein Beispiel. In einer verdreckten Toilette etwa stehen einige Zahlen an der Wand, davon manche nur mit Schwarzlicht sichtbar, ebenso wie der freundliche Hinweis: "Red, du bist so gut wie tot!". Darunter klebt die Anleitung für eine bestimmte Art des Rätsels und in der Ecke rauscht noch ein Radio. Was ist zu tun? Man muss die Anleitung befolgen und durch das Zerschlagen von Kacheln eine Ziffernfolge an der Wand freilegen. Ist einem das gelungen, gibt man diese wiederum bei dem Radio als Frequenz ein. Dann muss man die enthaltene Kassette zurückspulen und den Ton auf der Frequenz aufnehmen, danach rückwärts abspielen, um eine Nachricht eines Gefangenen zu hören. Auf der einen Seite zeigt das Beispiel zwar schön, wie vielschichtig und interessant die Rätsel sind, aber leider auch, wie wenig logisch sie sind. Erstens scheinen zugleich Entführer und Opfer das Rätsel gebaut zu haben und zweitens wird dann auf einer frei zugänglichen Frequenz ein Hilferuf abgespielt? Es sind einige solche Logikprobleme vorhanden, die es einem schwer machen, in die Story einzutauchen. So kann auf Dauer der Ehrgeiz vergehen, noch einmal eine Stunde an einem Punkt zu grübeln.

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