Heute vor 10 Jahren - Zwei irre Killer auf dem Trip
von Marc Friedrichs
24.08.2020, 13:03 Uhr
Bild aus der "Kane & Lynch 2: Dog Days"-Galerie In unserer Reihe "Heute vor 10 Jahren" werfen wir unregelmäßig einen Blick in das Xbox Aktuell Archiv. Heute nehmen wir uns "Kane & Lynch 2: Dog Days" von Eidos-Montréal und IO Interactive vor, zu dem wir am 24. August 2010 eine Review verfasst haben.
Es gibt sie, diese Dreamteams in der Videospielbranche. Und wenn man sich in den letzten Jahren etwas umsieht, dann stolpert man unweigerlich über Eidos-Montréal und IO Interactive, welche beide seit 2009 zu Square Enix gehören bzw. zeitweise gehörten, denn letztgenanntes Studio ist seit 2017 wieder eigenständig unterwegs. Zusammen arbeitete man an illustren Games wie "Hitman" und brachte dabei Erfahrung aus Spielen wie "Deus Ex", "Tomb Raider" oder "Thief" mit.
Eins der gemeinsamen Projekte, dem zwar nicht der Riesenerfolg zuteil wurde, welches aber vor allem für Koop-Fans als Geheimtipp galt, war "Kane & Lynch: Dead Men" aus dem Jahr 2007. Die beiden Hauptcharaktere waren unsympathisch, Kane ein gewissensloser Söldner, Lynch ein irrer Psychopath und das Duo trotzdem ebenfalls eins dieser eingangs erwähnten Dreamteams. Story als auch die filmische Erzählweise konnten überzeugen und so folgte 2010 mit "Kane & Lynch 2: Dog Days" ein überfälliger Nachfolger. Auch ein Kinofilm mit Bruce Willis und Jamie Foxx in den Hauptrollen war zeitgleich lange bei Lionsgate in Planung, doch bis heute warten Fans hier vergeblich - genauso wie auf einen dritten Teil der Spielreihe. Square Enix hält hier zwar die Rechte, bislang blieb es allerdings lediglich bei wenigen Gerüchten über eine mögliche Fortsetzung.
Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass "Kane & Lynch 2: Dog Days" wie schon der erste Teil nicht vollends überzeugen konnte. Auf der Habenseite standen zwar erneut eine kinoreife Story sowie eine erstklassige Präsentation, das Gameplay konnte man jedoch bestenfalls als anspruchslos bezeichnen und die technische Umsetzung hinkte den damaligen Möglichkeiten etwas hinterher. So musste man sich durch die elf Missionen relativ stupide durchballern, von großer Abwechslung keine Spur. Für Solospieler war das Game mehr oder weniger eine kleine Zumutung, erst im Koop per Splitscreen gemeinsam auf dem Sofa oder via Xbox Live machte der Titel mit den beiden Antitypen Spaß - zumindest wenn man dazu bereit war, einfach mal das Hirn abzuschalten, von Deckung zu Deckung zu stürzen und sich mit der kompletten Unterwelt Shanghais auseinanderzusetzen.
In meinem damaligen Fazit meinte ich, dass "Kane & Lynch 2" seinem Vorgänger in einem großen Punkt ähnelt: entweder man liebt es wegen seiner schrägen Typen und der tollen Inszenierung oder man hasst es wegen seiner nicht wenigen Unzulänglichkeiten. Ich als großer Koop-Fan würde mich jedenfalls sehr über einen dritten Teil freuen. Dann aber mit etwas mehr Abwechslung und nicht ganz so stupidem Gameplay. Bis dahin lässt sich das Spiel immerhin aufgrund der Abwärtskompatibilität auch auf der Xbox One spielen. Im Xbox Store ist der Titel derzeit für rund 15 Euro erhältlich - und dafür kann man eigentlich nicht viel falsch machen, wenn man sich zu zweit als Kane und Lynch ins irre Gemetzel stürzen möchte.
Link: Kane & Lynch 2: Dog Days im Test
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