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Call of Duty weiterhin für PlayStation - Trügerische Sicherheit für Sony

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

21.01.2022, 11:35 Uhr

Microsofts Plan, Activision Blizzard für knapp 70 Mrd. US-Dollar zur übernehmen, hat hohe Wellen geschlagen. Kein "Call of Duty" mehr für die PlayStation? Phil Spencer beschwichtigt, doch Sony wird dafür einen Preis zu zahlen haben.

Am Dienstag, als die Ankündigung die Runde machte, haben einige Xbox-Fans hämisch in Richtung PlayStation-Besitzern gelacht und ein paar Kritiker befürchteten nicht weniger als den Untergang der Spielelandschaft wie wir sie kennen. Doch ob das alles am Ende wirklich so wild wird?

Erst einmal hat Xbox-Chef Phil Spencer gestern Abend via Twitter verlauten lassen, dass er die Tage gute Gespräche mit Sony geführt habe. Sony sei ein wichtiger Teil der Branche und Microsoft würde die Beziehung zum Hersteller der PlayStation sehr schätzen.

Dann kommen zwei Sätze, die etwas aufhorchen lassen. Zum einen schreibt Spencer, dass er gegenüber Sony zugesichert habe, dass man alle bestehenden Vereinbarungen, die Sony und Activision Blizzard getroffen haben, auch nach der Übernahme beachten werde. Das hört sich erst einmal nach einer netten Geste an, gibt am Ende aber nur die rechtlichen Pflichten Microsofts wieder. Denn das, was Sony und Activision Blizzard vertraglich vereinbart haben, muss Microsoft am Ende einhalten, schließlich werden Verträge wegen einer Übernahme nicht plötzlich ungültig. Ähnliches konnte man auch schon bei der Bethesda- bzw. ZeniMax-Übernahme beobachten: die zuvor vereinbarte, zeitliche PlayStation-Exklusivität von "Deathloop" wurde eingehalten, obwohl Bethesda zum Zeitpunkt des Releases schon Teil der Xbox Game Studios war.

Der nächste Satz in Phil Spencers Tweet ist daher interessanter: "Unser Wunsch ist es, 'Call of Duty' auf der PlayStation zu lassen." Auf den ersten Blick klingt das nach einer beruhigenden Nachricht für alle Fans mit einer Konsole von Sony und erinnert ein wenig an "Minecraft". Das Spiel von Mojang ist trotz der Übernahme durch Microsoft im Jahr 2014 weiterhin für die PlayStation erhältlich. Bei dem Statement gilt es allerdings zwei Sachen zu berücksichtigen: Zum einen ist die Übernahme von Activision Blizzard noch lange nicht abgeschlossen, denn die Wettbewerbshüter müssen den Deal noch absegnen. Werden sie das tun? Höchstwahrscheinlich, denn nach der Übernahme rückt Microsoft in der Spielebranche lediglich auf Platz 3 vor - hinter Tencent und Sony. Trotzdem wären martialische Mitteilungen bezüglich geplanter Exklusivitäten derzeit fehl am Platz und könnten die Pläne gefährden.

Andererseits fährt Microsoft seit Jahren einen durchaus freundlichen Kurs und ist zumindest von außerhalb betrachtet stets bemüht, ein freundschaftliches Verhältnis zu Mitbewerbern wie Sony und Nintendo zu haben. Dennoch sollte man nicht glauben, dass Microsoft für nichts und wieder nichts 70 Mrd. US-Dollar ausgibt. Microsoft hat wirtschaftliche Interessen - und die gehen über den Verkauf von Xbox-Konsolen hinaus, wenn man bedenkt, dass ein wichtiger Teil von Activision Blizzard der Mobile Games Entwickler King ("Candy Crush") ist. Und sowieso verdient Microsoft mit Services wie dem Xbox Game Pass mehr als mit einer Xbox Series X. Kundenbindung ist das Stichwort und Microsoft dürfte es am Ende völlig egal sein, wo die Spieler die eigenen Games konsumieren. Hauptsache sie tun es und bezahlen dafür - im Idealfall regelmäßig. Dass Microsoft laut Phil Spencer nun den Wunsch habe, "Call of Duty" auch weiterhin auf der PlayStation anzubieten, ist für Besitzer der Konsole zwar eine gute Nachricht, allerdings gibt es einen Unterschied zwischen "den Wunsch haben" und etwas am Ende tatsächlich zu tun. Dass Spencer nicht geschrieben hat, man bringe "Call of Duty" auch weiterhin auf die Konsolen von Sony und Punkt, darf man durchaus als absichtlich deuten.

Die nächsten ein bis zwei Spiele der Shooterreihe werden aber so oder so mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für die PlayStation erscheinen. Die Titel dürften für die Sony-Hardware bereits seit einiger Zeit in Entwicklung sein und hier plötzlich den Stecker zu ziehen und auf im Entwicklungsprozess geplante zukünftige Einnahmen zu verzichten, ist kaum denkbar. Was aber danach kommt, wird sich zeigen müssen, denn wenn Phil Spencer von Wünschen schreibt, dann darf man getrost davon ausgehen, dass man in anderen Punkten ein Entgegenkommen seitens Sony erwartet. Vielleicht könnte also ausgerechnet "Call of Duty" der Hebel sein, der dafür sorgt, dass wir Spieler uns auf beiden Seiten in Zukunft mit weniger Exklusivrechten herumärgern müssen.

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