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FTC will Activision-Blizzard-Übernahme vor Gericht bringen

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

08.12.2022, 22:55 Uhr 3

So ein klein wenig hatte es sich schon vor zwei Wochen angedeutet: die US-Handelsbehörde, die Federal Trade Commission (FTC), steht dem Deal zwischen Microsoft und Activision Blizzard kritisch gegenüber. Nun will man die Übernahme gerichtlich klären lassen.

Für Microsoft ist es ein Rückschlag um die Bemühungen, mit Activision Blizzard zu fusionieren, doch die FTC sieht in den Plänen tatsächlich eine Behinderung des Wettbewerbs. Und das bedeutet erst einmal eines: die geplante Übernahme könnte sich unter Umständen wohl noch einige Monate hinziehen - wenn sie nicht sogar vom Gericht unterbunden wird.

Als Grund für die Skepsis nennt die Behörde ausnahmsweise mal nicht "Call of Duty", sondern zieht zwei Spiele von Bethesda heran: "Starfield" und "Redfall". Microsoft hatte Bethesda bzw. dessen Mutterkonzern ZeniMax Media 2020/2021 übernommen und beide Spiele sollen nächstes Jahr konsolenexklusiv für die Xbox erscheinen. Damit hätte Microsoft bewiesen, dass man Konkurrenten Inhalte vorenthalten könne und auch in Zukunft werde, so die FTC. "Heute wollen wir Microsoft daran hindern, die Kontrolle über ein weiteres führendes unabhängiges Spielestudio zu erlangen und es zu benutzen, um den Wettbewerb in mehreren Spielemärkten zu schädigen".

Inwiefern die beiden genannten Spiele dazu taugen, als Argument gegen eine Übernahme herangezogen zu werden, ist zumindest fraglich. Immerhin handelt es sich hier um komplett neue Spielemarken und bei beiden äußerte Microsoft bereits vor der Genehmigung der ZeniMax-Übernahme durch die FTC den Plan, diese nur für Xbox und PC zu veröffentlichen. Dass Microsoft bestehende Bethesda-Reihen aber auch auf der PlayStation belässt, zeigt "The Elder Scrolls: Online", welches nach wie vor mit Inhalten erweitert wird. Und letztes Jahr brachte man auch die Anniversary Edition von "The Elder Scrolls V: Skyrim" auf Sonys Konsole.

Wie auch immer: Microsofts Präsident Brad Smith gibt sich kämpferisch. Man wollte mit Zugeständnissen dem Frieden eine Chance geben, habe aber auch so volles Vertrauen in die eigenen Pläne und begrüße es, die Angelegenheit vor einem Gericht vorzutragen. Activision Blizzard bzw. CEO Bobby Kotick äußerte sich ebenfalls zum Stand der Dinge: "Da [die Pläne der FTC] alarmierend klingen, möchte ich mein Vertrauen in den positiven Abschluss der Übernahme bekräftigen. Die Behauptung, dass dieser Deal wettbewerbswidrig sei, stimmt nicht mit den Tatsachen überein, und wir glauben, dass wir diese Herausforderung gewinnen werden. Die Wettbewerbslandschaft verändert sich und ein zusammengeschlossenes Microsoft-Activision-Blizzard wird gut für Spieler, für Angestellte, für den Wettbewerb und für die Industrie sein. Unsere Spieler wollen die Wahl haben und der Deal bietet ihnen genau das."

Wie geht es nun weiter? Als erstes wird es in Kürze vor einem Verwaltungsgericht eine förmliche Anhörung geben. Danach entscheidet dann ein Richter, ob es wirklich zu einem Prozess kommt. Oder eben auch nicht.

Zu den Kommentaren (3)

KOMMENTARE


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Marc

Marc

09.12.2022, 13:26 Uhr

Naja, die Begründung ist im Grunde eben nicht vernünftig. Zumindest in der unabhängigen Fachpresse gibt es auch glaube ich niemanden, der diese nachvollziehen kann. Der Verweis auf ZeniMax/Bethesda hinkt, weil sich MS genau an das gehalten hat, was man gesagt hat und was damals von der FTC durchgewunken wurde. Und was den mobilen Spielemarkt angeht, ist dieser viel zu breit gefächert. Activision hat mit King und CoD Mobile sicherlich zwei starke Vertreter, aber da hier ja plattformunabhängig entwickelt wird, ist da im Grunde genommen kein Problem. Einzig Google und Apple könnten sich Sorgen machen, dass MS mal irgendwann einen eigenen Store aufzieht. Aber genau das sollte ja im Grunde im Interesse des Wettbewerbs sein.

-Stephan-

-Stephan-

09.12.2022, 13:10 Uhr

Ist schon Wahnsinn was das für Ausmaße nimmt.

Zumindest hats die FTC mal vernünftig begründet. Denn das Totschlagargument Call of Duty hätte wohl nicht mehr gezogen, da hat Microsoft genügend Zugeständnisse gemacht.

Im Konsolensektor sehe ich die Problematik auch ehrlich gesagt nicht. Klar gibt's da das ein oder andere Spiel was exklusiv werden könnte, ActivisionBlizzard wäre aber immer noch mehr eine Marke für den Mobile und PC Sektor.

Hoffentlich lernt Microsoft was draus. Die Variante eher kleinere Studios aufzukaufen und Exklsivdeals auszuhändeln wirkt doch auch und stört niemanden..Sony macht das seit Jahr und Tag. Ich bin von zweiterem auch kein Fan, nur irgendwas muss sich Microsoft da mit der Xbox einfallen lassen,die Spiele verkaufen immer noch eine Konsole.

Marc

Marc

08.12.2022, 23:02 Uhr

Ein Fall wie gemacht für Saul ^^

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