Hallo Gast » Login oder Registrierung
NETZWERK
TOP-THEMEN: STARFIELDCOD: MODERN WARFARE 3FC 24FORZA MOTORSPORTDIABLO IVXBOX SERIES XXBOX MINI FRIDGE

Portal / News / Vermischtes

Kolumne - Die Xbox 360 und die Menschenrechte

Jens Fischer

von Jens Fischer

20.01.2012, 10:29 Uhr 6

Vor einigen Tagen machte eine sehr unschöne Neuigkeit zu unserer Lieblingskonsole die Runde. Genauer geht es dabei um die Firma Foxconn, die etwa für Apple, Sony, Nintendo und eben auch Microsoft die Hardware produziert. Diese chinesische Firma mit rund 1,2 Millionen Mitarbeitern ist nicht gerade berühmt für ideale Arbeitsbedingungen, was in der Vergangenheit schon des Öfteren zu Selbstmorden von Arbeitern geführt hat.

Anfang des Jahres nun war die Situation ausgerechnet bei jenen Arbeitern eskaliert, die die Xbox 360 fertigen. Nachdem die Forderung nach einer Lohnerhöhung gescheitert war, sollten sich die Arbeiter entscheiden zwischen dem Weiterarbeiten zum unveränderten Tarif oder einer Entlassung mit einer Abfindung. Einige entschlossen sich daraufhin, den Konzern zu verlassen. Das Problem: Foxconn hatte derweil offensichtlich das Versprechen über die Abfindungen wieder vergessen und wollte kein Geld herausrücken.

Daraufhin haben zwischen 150 und 300 Mitarbeiter, die Angaben sind hier widersprüchlich, Anfang Januar das Dach eines Fabrikgebäudes besetzt und gedroht, sich umzubringen. Davon abbringen konnte sie letzten Endes nur der Bürgermeister der Stadt. Die gekündigten Mitarbeiter sollen mittlerweile wieder dem Konzern angehören.

Microsofts Stellungnahme dazu: Es gebe einen sehr strengen Verhaltenskodex für die Unternehmen, mit denen zusammengearbeitet wird, und die Arbeitsbedingungen würden regelmäßig kontrolliert. Man würde auch diesen Fall speziell untersuchen.

Meiner Meinung nach muss man sich allerdings fragen, wie streng dieser Verhaltenskodex wirklich sein kann, wenn man für die Produktion mit einem Unternehmen zusammenarbeitet, in dem es immer wieder zu solchen Zwischenfällen kommt. Es macht mich doch etwas betroffen, wenn ich – extrem indirekt natürlich – durch den Kauf einer Xbox 360 Firmen fördere, die die Menschenrechte nicht achten. Dann zahle ich doch lieber etwas mehr für mein Hobby. Wie seht ihr das? Macht mit bei unserer Umfrage!

Das Ergebnis der letzten Umfrage:

Laut PCMag-Umfrage ist jede 10. Xbox 360 defekt
42,1% Ja, das kommt sicher hin
39,0% Nein, das passt vorne und hinten nicht
18,9% Mir doch egal

Zu den Kommentaren (6)

KOMMENTARE


Um Kommentare zu schreiben, musst du dich anmelden bzw. registrieren.
Gabumon

Gabumon

22.01.2012, 17:41 Uhr

In China ticken die Uhren halt anders, es gibt eben so viele Chinesen das es dort mittlerweile die Mentalität gibt die Arbeiter als Rohstoff zu sehen. Und der ist Austauschbar.

Das kann man finden wie man will, es ist nun mal so. In China ist leben eben wenig wert, in allen Bereichen.

Jens F.

Jens F.

21.01.2012, 20:12 Uhr

Selbst wenn das der Fall sein sollte, dass Foxconn unter den chinesischen Unternehmen noch eines der besseren ist (das kann ich nicht beurteilen), so ist es mit diesen bekannt gewordenen Umständen doch noch lange nicht gut. Damit sagst du doch nichts anderes aus, als dass du es für völlig akzeptabel hältst, dass diverse Menschen für deine Produkte sterben müssen, damit du nicht allzu viel Geld ausgeben musst. Niemand verlangt, dass gleich alles in Deutschland gefertigt wird. Aber etwas mehr Achtung vor den Menschen wäre doch wohl nicht zu viel verlangt.

Gabumon

Gabumon

20.01.2012, 22:42 Uhr

Foxconn hat in China mit die Niedrigste Selbstmordrate unter den Mitarbeitern, was wollt ihr bitte noch?

Microsoft kann die Konsole auch gerne in Deutschland Produzieren lassen, aber dann könnte sie sich hier keiner mehr leisten...

Jens

Jens

20.01.2012, 15:03 Uhr

Ich geh mal davon aus, du meinst Jens 2x :D = D

Oli

Oli

20.01.2012, 14:15 Uhr

Super geschrieben Jens.......

Jens

Jens

20.01.2012, 10:45 Uhr

Super Kollege, dass das Thema mal angeschnitten wird. Dummerweise muss man deinem Satz "Dann zahle ich doch lieber etwas mehr für mein Hobby." widersprechen. Nachhaltigkeit ( der Begriff befasst sich nicht ausschlißelich mit ökologischen Aspekten) ist leider kein ökonomischer Anreiz für eine Firma. Sprich: Sagen wir, der Preis für die Box verdoppelt sich und irgendwo kommt ein Sticker drauf, dass die Endfertigung in Europa stattfindet. Gibt ja prinzipiell ein gutes Gefühl. Hoher Preis suggeriert besseres Produkt, sowohl qualitativ als auch ethisch. Dummerweise wird das Großkonzerne, und ich beziehe mich nicht nur auf M$, nicht daran hindern, weiterhin in Fernost zu produzieren. Keine/wenige Gewerkschaften, geringerer Arbeitsschutz, praktisch keine Umweltvorschriften, höherer Anteil an Korruption etc.pp Oder um es mal ganz krass zu formulieren: Die Wirtschaft dient der Gewinnmaximierung und nicht dem Wohl der Menschheit. Nachhaltigkeit auf freiwilliger Basis kann niemals funktionieren, weil es schlicht und ergreifend Geld kostet, was dem Sinn der kapitalistischen Gewinnmaximierung widerspricht.

Übrigens. Mal abgesehen von den unmenschlichen Arbeitsverhältnissen. Ihr könnt euch ja mal schlau machen, wie "seltene Erden" gewonnen werden, oder wie die Cyanidlaugung bei Gold funktioniert. Alles Stoffe, ohne die moderne Elektronik nicht funktionieren würde.

Realisiert von Visual Invents -
Design & Kommunikation aus Berlin