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Crysis Remastered - Zurück auf die Insel

von Marc Friedrichs

21.09.2020, 11:30 Uhr 1

Dieser kurzen Zusammenfassung kann man schon entnehmen, dass die Story nicht unbedingt preisverdächtig daherkommt. Und da das Remaster inhaltlich dem Original entspricht, ist die Geschichte auch heute nicht besser geworden. Stattdessen ist "Crysis" ein waschechter, klassischer Ego-Shooter, der die Action in den Vordergrund stellt. Auf schlauchartige Level wird dabei verzichtet, stattdessen kann man auf großen Arealen meistens seinen eigenen Weg wählen und dabei auch auf Fahrzeuge zurückgreifen. Während man so die Insel durchstreift, stößt man immer wieder auf feindliche Truppen, die je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad mal mehr, mal weniger herausfordernd agieren.

Die Schwierigkeit liegt dabei allerdings in erster Linie in der Treffsicherheit der Gegner begründet und nicht unbedingt in der KI. Diese ist nämlich wie schon damals alles andere als berauschend. Mal wird man beinahe quer über die Insel erspäht, mal wird man nicht gesehen, obwohl man nur mehrere Meter an einem Feind vorbeiläuft. Doch trotz dieses Makels machen die Kämpfe stets Laune. Ein Grund dafür ist auch der Nanosuit, der u. a. einen zuschaltbaren Tarn- oder auch Schildmodus zu bieten hat.

In technischer Hinsicht weiß "Crysis Remastered" auf den ersten Blick zu gefallen. Das Spiel punktet mit HD-Texturen sowie einem neuen Beleuchtungssystem, welches vor allem im Dschungel für hübsche Lichteffekte sorgt. Zudem wurde das Wasser überarbeitet, welches zusammen mit dem Schattensystem für einen optisch ansprechenden Inselurlaub sorgt. Mit aktuellen Highlights kann die Neuauflage am Ende aber nicht mehr mithalten, zumal auch Charaktermodelle sowie deren Animationen ein klein wenig angestaubt wirken. Für ein Remaster kann sich der Titel aber auf alle Fälle sehen lassen, weil auch die Physik für zerstörbare Gebäude und Pflanzen sorgt. Wenn man mit einem stationären Maschinengewehr ein paar Palmen niedermäht, dann hat das schon was.

Auf der Insel ist aber nicht alles Gold, was glänzt, denn auf den zweiten Blick erkennt man auf der normalen Xbox One ein paar Ruckler und Tearing-Effekte. Diese nehmen zwar keine wirklich störenden Ausmaße an, hätten aber auf der anderen Seite auch nicht wirklich sein müssen. Spieler mit einer Xbox One X müssen im Qualitätsmodus ebenfalls mit ruckeligen 30 fps leben, so dass hier der Performance-Modus gewählt werden sollte. Zudem sollte man vorerst das optional aktivierbare HDR ausgeschaltet lassen, denn ein Bug sorgt für Bildverzerrungen, die oft nur mit einem Neustart der Konsole behoben werden können. Laut Crytek ist hier allerdings bereits ein Update in Arbeit, welches in Kürze veröffentlicht werden soll.

Zu guter Letzt: Die Veröffentlichung von "Crysis Remastered" wäre natürlich ein perfekter Anlass gewesen, den Spielern ein Komplettpaket mit der Stand-Alone-Erweiterung "Crysis Warhead" zu bieten. Diese hätte der Neuauflage nicht nur eine zusätzliche Kampagne beschert, sondern mit "Crysis Wars" auch einen Multiplayer, der das Spiel definitiv aufgewertet hätte.

12Fazit

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