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Divinity II: Ego Draconis - Es liegt etwas in der Luft...

Dimitri

von Dimitri

13.10.2009, 12:14 Uhr

Divinity II: Ego Draconis Bild aus der "Divinity II: Ego Draconis"-Galerie

Die Fantasywelt Rivellon ist zerstört von den bereits Jahre andauernden apokalyptischen Kriegen zwischen Drachen und Drachentötern. In "Divinity II: Ego Draconis" schlüpft ihr in die Rolle eines solchen Drachentöters, um nach eurer Ausbildung dabei zu helfen, den letzten lebenden Drachenritter zu töten. Wie man bereits an dieser groben Zusammenfassung der Story von "Divinity II" merken kann, dreht sich in dem Action-Rollenspiel alles um Drachen, oder besser gesagt um die Alten, wie sie im Spiel genannt werden. Diese sind jedoch bereits lange ausgestorben und auch ihre Diener, die Drachenritter, Menschen die von den Drachen die Macht bekommen haben, Drachengestalt anzunehmen, sind fast komplett von den Drachentötern vernichtet worden. Zu Beginn des Spiels seid ihr noch in dem Glauben, dass die Drachen an dem großen Krieg schuld gewesen sind und all das Unheil über Rivellon gebracht haben. Nach wenigen Stunden Spielzeit findet ihr jedoch heraus, dass die Geißel Rivellons eigentlich ein ganz anderer ist und so werdet ihr langsam selbst zum Drachenritter.

Die Geschichte rund um "Divinity II" wirkt auf den ersten Blick sicherlich interessant und bietet auch viel Potential, welches zum größten Teil auch genutzt wird. Während des ersten Akts des Spiels wird man förmlich von Informationen über die Welt Rivellon und dessen Herrscher, Götter, Magier und Ritter überschüttet. Wenn man wirklich alle Hintergründe verstehen will, sollte man einen Blick in die zahlreichen Bücher werfen, die man während seiner Abenteuer haufenweise findet. Viel Potential verschenkt wurde hingegen an manchen Stellen bei der dramaturgischen Umsetzung. Oft wirkt der eigene Charakter bei den zahlreichen Dialogen etwas teilnahmslos. Wenn man einmal bedenkt, dass er über viele Jahre hin zum Drachentöter ausgebildet wurde und dann nach einem kurzen Gespräch mit einem alten Herrn in kitschiger Zauberrobe einfach mal so seinen Ausbilder tötet ohne mit der Wimper zu zucken, wirkt das ganze etwas aufgesetzt und unglaubwürdig. An manchen Stellen, besonders bei Storytwists, hätte ein etwas umfangreicherer Aufbau der Dialoge dem Spiel gut getan, denn mit drei kurzen Kommentaren des Spielhelden, ist es an solchen Stellen leider einfach nicht getan.

Trotz dieses kleinen faden Beigeschmacks sind die Dialoge an sich sehr gut umgesetzt. Die Synchronisation ist durchweg professionell und bietet eine große Palette an verschiedenen Akzenten, was die viele Charaktere, auf die man trifft, recht charmant und einzigartig werden lässt. Auch die musikalische Untermalung ist sehr gut gelungen, da sie sehr abwechslungsreich ist und so stark zur Atmosphäre beiträgt.

Wie es sich für ein richtiges Action-RPG gehört, kämpft man sich, wenn man nicht gerade Dialoge führt oder sich nach neuen Waffen und Rüstungen bei diversen Händlern umschaut, in guter "Diablo"-Manier in der 3rd-Person-Ansicht durch unzählige Gegnerhorden, immer auf der Jagd nach Erfahrungspunkten, um seinen Charakter stärker zu machen. Das ist in "Divinity II" auch bitter nötig, denn anders als z.B. in "Oblivion", passt sich die Stärke der Gegner nicht an den Level des eigenen Charakters an. Ihr müsst also erst einmal eine Zeit lang trainieren, bevor ihr überhaupt eine Chance habt, bestimmte Gegner zu besiegen. Durch diese Tatsache heißt man die zahlreichen Nebenquests willkommen, bei denen sich der ein oder andere Erfahrungspunkt dazuverdienen lässt. Um genau zu sein, wird man sogar mehr oder weniger vom Spiel gezwungen, die meisten Nebenquests zu lösen, weil man ansonsten wegen seines zu niedrigen Levels auch in der Hauptstory nicht weiter voran kommt. Das tut dem Spiel wiederum gut, denn die Nebenaufgaben sind alle samt abwechslungsreich und geben dem Spieler sogar oft die Möglichkeit, wichtige Entscheidungen zu treffen, die den späteren Spielverlauf beeinflussen können.

Dasselbe gilt übrigens auch für die Hauptquest. Oft wird hier auch das einfache Gemetzel durch kleinere Rätsel- oder Geschicklichkeitseinlagen aufgelockert. Außerdem habt ihr als ehemaliger Drachentöter die Fähigkeit, Gedanken zu lesen, was euch oft dabei hilft, Rätsel zu lösen oder Zugang zu speziellen Gegenständen zu bekommen. Auch das Kampfsystem weiß zu überzeugen. Durch acht Tasten (die vier Buttons und das digitale Steuerkreuz) die man nach seinen eigenen Bedürfnissen völlig frei mit Gegenständen oder Fähigkeiten belegen kann, und der Möglichkeit zu springen und Angriffen mit einer schnellen Seitwärtsrolle auszuweichen, werden die Kämpfe recht flexibel und dynamisch. Einzig die automatische Zielerfassung funktioniert nicht ganz so gut. Besonders wenn man vor mehreren Kisten steht, wird es meistens zu einem Glücksspiel, die richtige anzuvisieren und zu öffnen.

Eine große Stärke von "Ego Draconis" ist tatsächlich die Charackterentwicklung. In vielen Rollenspielen muss man sich schon zu Beginn für eine Klasse wie Magier, Krieger oder Bogenschütze entscheiden. In "Divinity II" muss man das zwar auch, diese Entscheidung beeinflusst jedoch nur die Startverteilung der fünf verschiedenen Charakterwerte wie z.B. Stärke und Intelligenz. Im Verlauf des Spiels könnt ihr jedoch ohne Weiteres die Fähigkeiten der einzelnen Klassen nach Belieben mischen. Bei jedem Levelaufstieg kann man einen Punkt auf rund 60 verschiedene Fähigkeiten verteilen. Durch diese Freiheit kann man sich nach belieben Austoben. Es ist z.B. möglich, einen Charakter zu spielen, der stark im Nahkampf ist, sich aber gleichzeitig auch einen Geist beschwören kann, der ihn aus sicherer Distanz heilt, wenn es einmal brenzlig wird.

Wem die Individualisierung seines Charakters durch die verschiedenen Fähigkeiten nicht genügt, kann sich natürlich auch passende Gegenstände kaufen. Vom Langschwert über diverse Kriegshammer bis hin zur Plattenrüstung und Beinschienen ist alles im Angebot. Natürlich bringt jeder Gegenstand rollenspieltypisch verschiedene Boni mit sich, die man mithilfe eines Schmiedes sogar selbst beeinflussen kann - vorausgesetzt man hat die benötigt Materialien.

Trotz dieser vielen Möglichkeiten, sich gegen seine Gegner zu rüsten, kommt es doch relativ oft vor, dass man stirbt und dann gezwungen ist, den letzten Spielstand zu laden. Das führt dazu, dass man relativ oft abspeichert, was die Tatsache umso ärgerlicher macht, dass es keine Schnellspeicherfunktion gibt. Auch die Autosafepunkte sind zu unregelmäßig verteilt und nicht wirklich hilfreich, sodass man leider sehr viel Zeit im Speichermenü verbringt.

Auch technisch hat "Divinity II" leider einige Schwächen. Die Landschaft Rivellons sieht ja eigentlich ganz gut aus. Die Idylle wird nur leider von einer sehr geringen Weitsicht getrübt. Besonders auf weitläufigen Wiesen sieht man, wie in der Ferne ein unscharfer Texturenmatsch langsam von nachladenden Grasbüscheln überdeckt wird. Dennoch kommt es leider in weitläufigen Gegenden auch immer wieder zu kurzen Rucklern. Auch die Grafik an sich wirkt ein wenig veraltet, besonders, wenn man sich die Charaktermodelle einmal genauer anschaut.

Trotz dieser kleineren technischen Probleme, die die Spielbarkeit übrigens nicht wirklich beeinflussen, und die ein oder andere Ungereimtheit, wie z.B. die Tatsache, dass man ab und zu mal ohne Vorwarnung gegen eine unsichtbare Wand läuft, kann "Divinity II" besonders durch sein Abwechslungsreichtum überzeugen. Nach stolzen 20 Stunden Spielzeit - zu diesem Zeitpunkt hat man etwa die Hälfte der Hauptquest abgeschlossen - bekommt man nochmal die Möglichkeit, eine ganz andere Seite des Spiels zu kennen zu lernen. Man kann plötzlich die Gestalt eines Drachen annehmen und sich in die Lüfte schwingen. Dort erwarten einen fliegende Gegner und feindliche Türme, die man mit seinem feurigen Atem zerstören muss. Die Steuerung in der Luft funktioniert erstaunlich gut und als Drache bekommt man abermals die Möglichkeit, sechs komplett neue Fähigkeiten zu erlernen sowie sich ein eigenes Rüstungsset zu erstellen. Schade nur, dass man, obwohl man sich zu jeder Zeit in einen Drachen verwandeln kann, nicht die Gegner am Boden bekämpfen kann.

Mit der Fähigkeit sich in einen Drachen zu verwandeln bekommt man auch gleich eine Art Basis zur Verfügung gestellt; den Drachenturm. Dort stehen euch verschiedene Gehilfen zur Verfügung. Ein Nekromant flickt aus Leichenteilen, die ihr ihm bringen müsst, Kreaturen zusammen, die man jederzeit als Kampfunterstützung heraufbeschwören kann. Ein Schmied veredelt eure Waffen, euer Trainer hilft euch dabei gegen Bares die Maximalgrenze eurer einzelnen Fähigkeiten zu erhöhen und euer Alchemist braut euch Tränke - vorausgesetzt ihr habt das passende Rezept und die Zutaten. Habt ihr keine Lust selbst Zutaten zu sammeln, könnt ihr sogar einen Sammler losschicken. Außerdem findet ihr in dem Turm auch einen Illusionisten, mit dessen Hilfe ihr euer Aussehen verändern könnt, was nicht wirklich verlockend ist, denn die Möglichkeiten bei der Charaktererstellung sind eher dürftig. Interessanter ist es da schon einfach mal sein Geschlecht zu wechseln, denn das war damals erstaunlicherweise auch schon möglich.

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13.10.2009, 12:14 Uhr

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