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Die fast vergessene Welt - Eine Ur-komische Reise durch Raum und Zeit?

Paul Hackspacher

von Paul Hackspacher

01.06.2010, 22:30 Uhr

Wer erinnert sich noch an die Kinderserie "Im Land der Saurier"? Niemand? Gut, ich auch nicht. Die Serie wurde von 1974 bis 1976 im US-Fernsehen gezeigt. Im deutschen TV lief die Serie erstmals 1990 um nach einer Staffel abgesetzt zu werden. Die verbleibenden Folgen wurden dann 1991 gesendet. Seit der vollständigen Wiederholung der Serie 1993/1994 wurde sie nie wieder ausgestrahlt. Diese kaum bekannte Serie bildet nun die Vorlage für den Will-Ferrell-Film "Die fast vergessene Welt".

Es stellt sich hierbei allerdings die Frage, ob eine Verfilmung einer über 30 Jahre alten Serie heutzutage noch funktioniert - auch wenn es für Fans natürlich eine nette Zugabe ist. Insbesondere wenn wenige Personen sich noch an die Vorlage erinnern. "Land of the Lost" - wie sie im Orignal hieß - hatte nämlich kaum so viele Zuschauer wie etwa "Lost in Space", obwohl renommierte Star-Trek-Autoren sich an der Serie beteiligt hatten. Dabei ist es auch nicht hilfreich, wenn man große Teile der Geschichte umschreibt um den Filmzuschauern etwas neues bieten zu können.

Hauptcharakter des Films ist Paläontologe Rick Marshall (Will Ferrell), der zum Gespött der Wissenschaft wird, als er Zeitreisen als mögliche Lösung für die Ressourcenknappheit propagiert. Nachdem dies seine Karriere mehr oder weniger in die Vergessenheit katapultiert, wird er von der schönen Holly Cantrell (Anna Friel) besucht, die ihm als sein Fan eine Millionen Jahre alte Fossilie mit einem Feuerzeugabdruck darin zeigt. Rick fasst neuen Mut und besucht mit Holly zusammen den Ort, an dem das Fossil gefunden wurde. Durch einen Zufall werden die beiden zusammen mit dem Touristenführer Will Stanton (Danny McBride) in eine parallele Welt katapultiert, wo Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammentreffen. In dieser Welt wird das chaotische Trio von einem mies gelaunten T-Rex verfolgt, trifft einen eingeborenen Affenjungen namens Cha-Ka (Jorma Taccone) und muss sich gegen ein Volk aufrecht gehender Reptilien, den Sleestak, verteidigen.

Soweit sind das noch alles Parallelen zur Serie, bis auf die Charaktere, die im Original alles eine Familie waren. Aber ab hier gehen auch schon die Unterschiede los. Der Antagonist des Films war im Orignal ein Freund der Menschen, und der viele niveaulose Humor war in der Vorlage auch nicht zu finden. Wiederholt greifen einzelne Charaktere - insbesondere Cha-Ka - der Studentin Holly an die Brüste, die drei Männer trinken den halluzinogenen Saft einer ortsansässigen Frucht und befinden sich in einem Drogenrausch und nicht selten gibt es Witze, die Urin oder Kot in der einen oder anderen Art beinhalten. Dramaturgisch betrachtet entzieht sich der Film stellenweise auch jeglicher Logik. Jede Figur scheint es einfach hinzunehmen, dass ein T-Rex die menschliche Sprache versteht, dass Holly sofort die eingeborene Sprache von Cha-Ka beherrscht und noch viele weitere Absurditäten, die nicht direkt einem Sketch entspringen.

Das soll allerdings nicht heißen, dass sämtliche Witze aus Fäkalhumor bestehen. "Die fast vergessene Welt" besitzt durchaus einige niveauvolle Reißer0 die subtil überbracht werden, aber hier sieht man schon gut das große Problem des Filmes: Er scheint keiner klaren Schiene zu folgen. Es gibt in etwa genauso viele logische Stellen der Story wie absurde, genauso viele anspruchsvolle Witze wie banale. Und dieser Bruch zieht sich durch so ziemlich alle Aspekte des Films. Die Kulissen sind teilweise wirklich schön anzusehen, zwar keine Augenweiden aber durchaus nett und glaubwürdig - und anderorts frag man sich, ob die Kulissenbauer überhaupt versucht haben, den Hintergrund nicht nach Styropor aussehen zu lassen. Anderes Beispiel: Der T-Rex, der die Protagonisten verfolgt und selber schon fast ein Hauptcharakter ist, wurde vollständig am Computer modelliert. Die CGI sieht gut aus, keine Mängel zu beklagen. Dafür haben allerdings die Sleestak einfach nur simple Kostüme an, die auch sofort als solche zu erkennen sind. Rein optisch könnten es sogar dieselben Kostüme aus der 70er-Jahre-Serie sein oder zumindest welche, die man sich bei einem beliebigen Halloween-Kostümverleih besorgen kann.

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01.06.2010, 22:30 Uhr

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