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Flatout: Ultimate Carnage - Die Rückkehr der Crashtestdummies

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

01.08.2007, 12:54 Uhr

Alle guten Dinge sind drei: Nachdem die eher simulationslastigen Spiele Forza Motorsport 2 und Colin McRae: Dirt bereits unzählige 360-Besitzer erfreut haben, ist nun Flatout: Ultimate Carnage an der Reihe und versucht die Herzen der Arcade-Fans für sich zu gewinnen. Die ersten beiden Teile, die noch auf der alten Xbox erschienen sind, konnten zwar allesamt überzeugen, vermochten der Reihe aber nicht zu einem wirklichen Durchbruch zu verhelfen. Ob dies die Next-Gen-Version ändert, erfahrt ihr in unserem Test.

Keine Frage: Flatout hat damals auf der Xbox eine Menge Spaß gemacht. Trotzdem konnte es sich gegenüber anderen Genrevertretern wie z.B. die Burnout-Reihe nur schwer durchsetzen. Als dann im letzten Sommer Flatout 2 erschien – zum Ärger der 360-Besitzer immer noch lediglich für die Xbox –, konnte Entwickler Bugbear noch einen drauflegen. Nun will man mit Flatout: Ultimate Carnage nach der Krone des Arcadegenres greifen. Ein sicherlich nicht einfaches Unterfangen. Mitte August erscheint der Titel in der deutschen Version und wir konnten als eines der ersten Onlinemagazine ein paar Runden mit dieser drehen und einen ausführlichen Test wagen.

Kurz vorweg: Falls man aufgrund des Titels ein völlig neues Spiel erwartet, wird man enttäuscht. Hinter Ultimate Carnage verbirgt sich nämlich eher ein etwas aufgewertetes Flatout 2: Strecken und Fahrzeuge wurden recycelt, dafür gibt es ein paar neue Modi und natürlich eine frischere Optik. So bietet das Fahrvergnügen 48 Autos und 39 Rennstrecken, die zwar nicht wirklich neu sind, aber in einer sehr guten Qualität daherkommen. Vor allem die Pisten machen Laune und bieten eine Menge Abwechslung: So rast man einmal durch Wälder, dann über "normale" Rennstrecken oder durch amerikanische Städte. Da zudem alle Kurse Ausweichstrecken und Abkürzungen bieten, muss man nicht jede Runde auf derselben Ideallinie fahren.

Eine konkrete Ideallinie gibt es aber in den Flatout-Spielen sowieso nicht – zumindest nach der ersten Rennrunde nicht mehr. Dank der Physik-Engine und dem "Rumgeschubse" der Rennteilnehmer finden sich nach kurzer Zeit nämlich lauter Hindernisse auf der Fahrbahn, die eine erholsame Fahrt nur schwer möglich machen. So gibt es in Sachen Zerstörung bei Flatout: Ultimate Carnage kaum Grenzen: Bäume werden fachmännisch zerlegt, Leitplanken fliegen durch die Luft und auch Gebäude werden teilweise nicht verschont. Dabei bleiben natürlich auch die Fahrzeuge selbst nicht heile, weshalb es schon mal vorkommen kann, dass man nur noch mit einem Wrack auf vier Rädern das Ziel erreicht. Das zugegeben sehr hübsche Schadensmodell der Fahrzeuge hat allerdings keinen Einfluss auf das Fahrverhalten – es sei denn man verliert bei einem Destruction Derby mal ein Vorderrad. Aber auch wenn man das Fahrverhalten der Boliden als äußerst arcadelastig bezeichnen kann, fahren die Fahrzeuge nicht auf Schienen und reagieren auf jede noch so kleine Lenkbewegung oder auf jedes noch so kleine Hindernis.

Besonders diese "kleinen" Hindernisse sorgen allerdings zuweilen für Frust, denn der Schwierigkeitsgrad ist genauso wie bei den beiden Vorgängern recht hoch angesetzt. Will man wirklich jedes einzelne Rennen im Karrieremodus als Sieger abschließen, hat man eine Menge Arbeit vor sich: Nicht selten verliert man aufgrund der mit Schrott übersäten Piste die Kontrolle über das Fahrzeug und gibt den eigentlich schon sicher geglaubten Sieg ab. Dank des "Gummiband-Effekts", durch dem sich die KI-Fahrer eigentlich ständig den Qualitäten des Spielers anpassen, wird man bei einem außerplanmäßigen Crash nämlich schnell wieder eingeholt. Andererseits ist ein Rennen dadurch aber auch nie wirklich verloren, da man trotz gravierender Fahrfehler schnell wieder zum Hauptfeld aufschließen kann. Wer aber am Ende auf dem Siegertreppchen stehen will, darf im Grunde kaum einen Fahrfehler begehen – zumindest der Führende ist dann nämlich nur noch selten einholbar. Allerdings ist dieses auch nicht immer nötig: Um eins der Pokalevents als Erster abzuschließen, muss man nämlich nicht zwangsläufig jedes Einzelrennen gewinnen, da sich auch die KI-Gegner nichts schenken und selbst äußerst unterschiedliche Platzierungen abliefern.

Während die internationalen Versionen von Ultimate Carnage wieder mit schillernden KI-Charakteren daherkommen, sitzen in den Fahrzeugen der deutschen Version wie bei den Vorgängern lediglich Crashtest-Dummies am Lenkrad. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Fahrzeuginsassen bei harten Frontalcrashs nämlich flugs durch die Windschutzscheibe schießen. Da man dadurch schon beim ersten Flatout in Deutschland eine USK-Einstufung jenseits der 18 Jahre riskiert hätte, wurden die Spielfiguren hierzulande gegen Dummies ausgetauscht. Einige Spieler werden sich über diese “Beschneidung“ sicherlich wieder aufregen, aber um ehrlich zu sein, macht das Ganze dem Spielspaß keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Idee mit den Crashtest-Dummies ist eigentlich viel lustiger.

Wie dem auch sei, gibt es aufgrund dieses Features wieder eine Menge an Minispielen. Hier muss man seinen Fahrer bzw. Dummie z.B. in einem optimalen Winkel aus dem Auto schleudern, um mit ihm beim Bowling möglichst viele Kegel umzuschmeißen oder beim Hochsprung neue Bestwerte zu ergattern. Diese Spielchen sind allesamt äußerst witzig aber auch recht anspruchsvoll. So bedarf es auch hier einiger Anläufe, bis man nur annähernd in die Nähe der Goldmedaille kommen kann. Richtig viel Spaß machen die Minispiele aber erst im Mehrspielermodus, sei es an einer Konsole im Partymodus oder online via Xbox Live.

Apropos Xbox Live: Wer Lust auf Mehrspielerduelle hat, muss zum Onlineservice greifen, denn Splitscreen-Rennen bzw. System-Link werden diesmal nicht unterstützt. Wer aber ein Xbox Live Abo sein Eigen nennt, kann mit bis zu 7 menschlichen Gegnern die Strecken unsicher machen. Ohne den oben bereits erwähnten Gummiband-Effekt und gegen hart fahrende, echte Konkurrenten machen die Rennen und vor allem die Destruction Derbys gleich doppelt so viel Laune. Gerade für Onlinespieler ist Flatout: Ultimate Carnage daher ein echter Kauftipp. Sowohl die Verbindungen als auch die Ladezeiten laufen erstaunlich flott, nur eine richtige Lobby sucht man im Spiel vergebens: Hat man ein Rennen beendet, landet man wieder im Mehrspielermenü ohne die Möglichkeit zu haben, mit den letzten Gegnern ein erneutes Rennen zu starten.

Während der Onlinemodus aufgrund des Spielspaßes eine gewisse Dauermotivation bietet, sind die anderen Modi eher Gewohnheitsbrei: Im Karrieremodus beginnt man mit einem kleinen Fahrzeug und verdient sich durch Rennen sowie Events Geld, um neue Fahrzeuge zu kaufen oder bereits vorhandene zu tunen. Neu im Vergleich zu Flatout 2 ist der sog. “Ultimate Carnage Modus“. Hier muss man mit vorgegebenen Fahrzeugen verschiedenste Events – von normalen Rennen, über Destruction Derbys bis hin zu den bereits erwähnten Minispielen ist alles dabei – bestehen und mindestens die Bronzemedaille erreichen, um neue Aufgaben freizuschalten. Hier machen besonders die Destruction Derbys, die vereinzelt auch im Karrieremodus zu finden sind, eine Menge Spaß: Auf einem begrenzten Platz muss man die gegnerischen Fahrzeuge zu Schrott fahren, um als letzter übrig zu bleiben.

Technisch hat Ultimate Carnage im Vergleich zu Flatout 2 natürlich auch bedeutend mehr zu bieten. Die Grafik wurde auf den aktuellsten Stand der Dinge gebracht und braucht sich vor anderen Spielen nicht zu verstecken. Dank der HD-Auflösung sehen nicht nur die Strecken richtig klasse aus, auch die Fahrzeuge selbst sind ein Hingucker, wenn sich im Chrom der Muscle-Cars die Landschaft wiederspiegelt. Dabei ist festzuhalten, dass das Spiel trotz der Grafikpracht stets flüssig läuft und auch die Ladezeiten sehr angenehm schnell vonstatten gehen. Während die Stadtstrecken ein wenig leblos wirken, wartet Flatout aber wieder mit astreinem Sound und richtig guter, rockiger Musik auf.

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Xbox Aktuell

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01.08.2007, 12:54 Uhr

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