Ilse Aigner - Xbox One ist ein Trojaner

von Tobias Siena

04.06.2013, 16:45 Uhr 4

Dass die Xbox One Daten zu den Gewohnheiten der Nutzer aufzeichnet um den Service zu optimieren wurde schon kurz nach der Präsentation von Peter Schaar, dem Bundesbeauftragten für Datenschutz kritisiert. Er benannte die Xbox One als "Überwachungsgerät". Nun äußerste sich auch die Vebraucherministerin Ilse Aigner gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus zur Xbox One: "Eine Konsole mit Sprachsteuerung, die jede Regung aufzeichnet - das erscheint vielen Kunden wie ein Trojaner, den sie sich ins Wohnzimmer holen". Wenn die Technologie keine Grenzen hat, ist "zu befürchten, dass ein Gerät irgendwann einen Menschen mit allen Gefühlslagen besser kennt als er sich selbst. Das wäre gruselig", so Aigner.

Aus diesem Grund forderte die Verbraucherministerin Microsoft auf, die Xbox One kritisch zu überprüfen und damit für Klarheit zu sorgen. "Microsoft muss dringend die offenen Fragen klären und darüber nachdenken, wo die Grenze ist" und "Das Unternehmen muss klar sagen, was mit den Daten der Nutzer geschieht und wie sie verarbeitet werden. Hier gibt es rote Linien, die nicht überschritten werden dürfen", äußerte sich die Ministerin.

Was Aigner scheinbar nicht wusste, Microsoft hat sich mit genau dieser Grenze bereits beschäftigt. So betonte ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa: "Das Thema Datenschutz hat bei uns höchste Priorität". Außerdem gab Microsoft Pläne bekannt, dass man die Xbox One komplett ausschalten können wird. Damit würde verhindert werden, dass die Kinect-Kamera im Standby Gespräche im Raum danach abhören würde, ob jemand mit "Xbox on" den Einschaltbefehl gibt. Außerdem seien detaillierte Einstellungsmöglichkeiten für den Anwender geplant, so dass er entscheiden könne, welche Daten von ihm erhoben, gespeichert und weitergegeben werden. Details dazu wolle man aber erst in den kommenden Monaten bekannt geben.

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