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Hardcore - Ein Ego-Shooter fürs Kino

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

08.04.2016, 10:51 Uhr 2

Erinnert ihr euch noch an die "Doom"-Verfilmung? Der Streifen aus dem Jahr 2005 war beileibe kein Meisterwerk – und die letzten Minuten, die aus der Ego-Perspektive gezeigt wurden, machten es nicht besser. Nun kommt in einer Woche, am 14. April, "Hardcore" (manchmal auch "Hardcore Henry") in die Kinos und der Film legt im Vergleich zu "Doom" noch einen drauf, denn er wird die komplette Laufzeit von 90 Minuten aus der Perspektive vom namensgebenden Henry gezeigt. Wir durften uns den Film letzte Woche bereits im Rahmen einer Pressevorführung anschauen und verraten euch, ob ihr einen Kinobesuch einplanen solltet.

Ein Film aus der Ego-Perspektive ist in erster Linie ein Thema für alle Spieler und vor allem Shooter-Fans. Doch auch sonst ist das Ganze natürlich ein interessanter Ansatz, den Regisseur Ilya Naishuller mit "Hardcore" zeigt. Wenn einen ein Ego-Shooter dank der Perspektive optimal in den Protagonisten hineinversetzen kann, dann muss das doch auch im Kino funktionieren. Oder etwas doch nicht?

Das Problem bei der Sache ist, dass der Film mit der versprochenen und durchaus auch gebotenen "First-Person-Experience" die Mechanismen des klassischen Erzählens aushebelt. Wo andere, "normale" Filme eine beobachtende Sicht auf das Geschehen bieten, in der der Zuschauer einen Blick auf das große Ganze werfen kann, erlebt man die Story hier nur aus der Sicht von Henry. Das Paradoxe daran ist, dass man dabei aber keinerlei Gefühle oder gar Sympathien für den Hauptcharakter entwickeln kann. Man ist zwar mittendrin im Geschehen, aber eine Identifikation mit dem gesichtslosen Helden ist kaum bis gar nicht möglich. Auf den ersten Blick ist dies bei Actionspielen zwar auch nicht anders, aber hier gibt es neben den Spielpassagen und abseits der Ego-Perspektive eben auch Intros und Cutscenes, die im Idealfall Emotionen beim Spieler wecken und einen den Protagonisten auf diese Weise näher bringen.

So etwas fehlt bei "Hardcore" und daher muss man sich ohne große Panoramen durch die Geschichte hangeln. Shooter-like ist diese dann auch alles andere als umfangreich und wird sparsam erzählt: Henry erwacht als eine Art Cyborg ohne irgendeine Erinnerung an sein früheres Leben in einem Labor. Warum er einen Arm und ein Bein verloren hat, erfährt der Zuschauer nicht, dafür stellt sich eine Ärztin als Henrys Frau Estelle vor. Henry bekommt künstliche Gliedmaßen angeschraubt und just in dem Moment, in dem ihm ein Sprachmodul verpasst werden soll, stürmen der spätere Endboss Akan, ausgestattet mit übernatürlichen Kräften, und seine bewaffneten Söldner das Labor. Während Henry also für den Rest des Films stumm bleibt, können er und Estelle fliehen, werden aber kurze Zeit später getrennt. Von da an kämpft sich Henry gewissermaßen von Level zu Level – einerseits auf der Flucht vor Akans Schergen, andererseits auf der Suche nach seiner Frau.

Während die Story wahrlich keine Preise verdient und so einige Fragen offen lässt, lebt der Film dann auch in erster Linie durch die Nonstop-Action. Verschnaufpausen gibt es keine, kaum hat Henry einen Trupp Feinde besiegt, tauchen eine Ecke später weitere Gegner auf – alles so wie auch in "Call of Duty" & Co. Die Kampfpassagen sind dabei recht unterschiedlich. Mal gibt es ausgedehnte Schusswechsel, mal etwas langatmige Verfolgungsjagden zu Fuß und Parcour-Elemente, manchmal aber auch richtig feine und vor allem spektakuläre Actionkost. Die rasante Fahrt auf dem Motorrad, die man ja schon teilweise aus dem Trailer kennt, ist wirklich großartig in Szene gesetzt, und der Endkampf gegen Akan und dessen Armee zieht noch einmal alle Register. Und spätestens wenn in einer Szene auch noch wie aus dem Nichts ein Panzer auftaucht und Jagd auf Henry macht, dann ist man wieder bei der Dramaturgie eines Ego-Shooters angekommen. Aber, und das ist die Stärke von "Hardcore": solche Szenen werden genauso wie die blutigen Finishing-Moves stets mit einem Augenzwinkern erzählt und sorgen für den einen oder anderen Lacher.

Die schauspielerische Qualität hält sich in "Hardcore" in Grenzen, ist aber auch kein Totalausfall. Während der Großteil des Casts aus Russland stammt und hierzulande bislang unbekannt ist, haben es auch drei zumindest etwas bekanntere Schauspieler in den Film geschafft. Tim Roth, bekannt aus "Lie to me", "Reservoir Dogs" oder auch "Pulp Fiction", spielt Henrys Vater, ist gewissermaßen als Aufhänger jedoch nur kurz am Anfang und am Ende des Films zu sehen. Estelle wird – wenn auch etwas hölzern – von Haley Bennet gespielt, die zuvor in Filmen wie "The Equalizer", "Marley & Ich" oder auch "Mitten ins Herz" in Nebenrollen zu sehen war. Die mit Abstand beste Figur in "Hardcore", der an einen Rollstuhl gefesselte Jimmy, wird vom Südafrikaner Sharlto Copley (u.a. "District 9", "Das A-Team", "Elysium" oder auch "Maleficent") verkörpert. Nachdem der fiese Akan ihm das Rückgrat gebrochen hat, schlüpft Jimmy im Verlauf des Films mit modernster Computertechnik in verschiedene Versionen ein und derselben Figur – skurril aber immer mit viel Persönlichkeit.

1Fazit

Zu den Kommentaren (2)

KOMMENTARE


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Marc

Marc

08.04.2016, 14:17 Uhr

Das bei 2:00 ist Jimmy als Penner... ^^

Master_leo_chief

Master_leo_chief

08.04.2016, 12:41 Uhr

Wow die Tusi im Trailer bei min 2:00 kriegt mal ordentlich was auf die mütze

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