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Saw - Konsolendebüt für den Jigsaw-Killer

Moritz

von Moritz

15.12.2009, 15:21 Uhr

SAW Bild aus der "SAW"-Galerie

Erinnert ihr euch noch an die alten Horrorklassiker, die in den 1970er und 80er Jahren die breite Masse in den Kinostühlen zusammen zucken ließen? Filme wie "Texas Chainsaw Massacre", "Nightmare on Elm Street" oder "Tanz der Teufel" wurden zu echten Aushängeschildern des Horror-Genres. Nach diesen Filmen flachte der Beliebtheitsgrad ab, da kein Regisseur es schaffte, neue, spannende Streifen auf die Leinwand zu zaubern.

Erst in den letzten Jahren, um genau zu sein im Jahr 2004, schaffte es ein Regisseur einen neuen kultverdächtigen Horrorfilm erfolgreich in die Kinos zu bringen. Der Regisseur James Wan leitete mit dem ersten "SAW"-Film ein neues Zeitalter ein, in dem er Horror und Splatter erfolgreich miteinander verknüpfte. Eine Mischung aus Spannung und Goreeffekten schien den Nerv der Zuschauer zu treffen. Also war es kein Zufall, dass plötzlich immer mehr Filme des Horror-Splatter-Genres auf den Markt kamen. "Hostel", "The Hills have Eyes" oder auch "Wrong Turn" werden vielen Lesern bereits bekannt sein.

Mittlerweile gibt es zu jedem der genannten Filme mindestens eine Fortsetzung, aber kein Computerspielentwickler traute sich bisher, einen dieser Filme auf die Konsole zu bringen. Dem macht Konami nun ein Ende, denn pünktlich zum Kinostart von "Saw 6" steht das gleichnamige Xbox 360 Game in den deutschen Läden. Ob Konami es geschafft hat, die spannende Atmosphäre und die grausam, blutigen Schauplätze der Filme anständig auf die Konsole zu bringen, erfahrt ihr im weiteren Verlauf.

Die Story spielt kurz nach dem ersten "Saw"-Film. Ihr schlüpft in die Rolle von Detective Tapp, der den sog. Jigsaw-Killer schon im Film versucht hat, das Handwerk zu legen. Auf eurem Marsch durch die dunkle Anstalt erfahrt ihr immer mehr über den Killer und seine Motive, welche ihn zu grausamen Morden bewegen. Eure Spielfigur bewegt sich in 3rd-Person-Manier durch die komplette Unterwelt - zumindest wenn nicht gerade Rätsel gelöst werden müssen oder Sequenzen eingespielt werden. Im Verlauf der Geschichte werdet ihr immer wieder auf alte Bekannte treffen, die im Streifen schon ihre Auftritte hatten. Die Story schafft es auf jeden Fall einen ordentlichen Spannungsbogen aufzubauen und den Spieler zu unterhalten.

Sehr positiv ins Gewicht fallen die ideenreichen Rätsel und Aufgaben, die Detective Tapp lösen muss. Die Rätsel bestehen im Prinzip immer aus kleinen Minispielen, die Herausforderungen bieten - vor allem wenn das Leben eines gefolterten Menschen auf dem Spiel steht und ihr unter Zeitdruck steht. Die Haupträtsel laufen meist so ab, dass ein Mensch auf einer Foltermaschine vom Killer gefesselt ist und ihr es schaffen müsst, die Maschine rechtzeitig zum Stillstand zu bringen. Löst ihr die Rätsel nicht schnell genug, wird das Opfer in einer blutigen Sequenz zerrissen, zerhackt, zersägt oder von Eisenstangen durchbohrt. Jigsaw lässt seinem Ideenreichtum hier freien Lauf. Doch zurück zu den Rätseln. Bei einem Rätsel habt ihr z.B. eine Tafel vor euch, auf der sich zwei Zahnräder befinden. Ein Zahnrad dreht sich permanent, dass andere steht still. Ihr müsst es jetzt schaffen, durch das Einsetzen von verschieden großen Zahnrädern, eine Kettereaktion zu erzeugen, so dass sich am Ende das stillstehende Zahnrad bewegt.

Im Verlauf des Spiels müsst ihr an manch verschlossenen Türen Zahlenkombinationen herausfinden, die auf verzwickte Weise in blutigen Zahlen an die Wände geschmiert worden sind. Hier kommt es darauf an, den richtigen Blickwinkel zu suchen, um die vollständige Kombination zu erkennen. Fehlt euch ein Schlüssel für bestimmte Türen, endet dies für Detective Tapp gelegentlich mit einem Griff ins Klo. Dieser Spruch darf getrost ernst genommen werden, da sich ein paar Schlüssel in Toiletten befinden, die mit Spritzen übersäht sind, in denen Tapp mit bloßen Händen rumwühlen muss. Doch Vorsicht, auch beim Detective ist schnell die Schmerzgrenze überschritten.

Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel ist sehr passend gewählt. Mal warten wirklich komplizierte Rätsel auf euch, die ihr in den ersten Versuchen wohl nicht lösen werdet. Dann tauchen Rätsel auf, die recht simpel zu durchschauen sind. Normalerweise sollte sich bei keinem der Rätsel aber so viel Frust breit machen, dass ihr den Controller zur Seite legt.

Frust kann sich höchstens beim lahmen Kampfsystem einschleichen. Die Prügeleien mit den Gegnern (hier Schergen genannt) sind einfach nur langweilig und zu einfach. Detective Tapp hat zwei Schlagknöpfe zur Auswahl, einen schwachen schnellen und einen starken langsamen Schlag. Durch das Halten der LT-Taste nimmt er seine Kampfstellung ein, durch Drücken der X-oder A-Taste schlägt Tapp zu, entweder mit den Fäusten oder mit Gegenständen, die ihr in Schränken, Regalen oder auf dem Boden gefunden habt. Obwohl Waffen wie ein Skalpell, Spritzen, Brecheisen, Baseballschläger, Molotowcocktails oder ein Beil zum Einsatz kommen können, wirken die Treffer eintönig. Auch die KI der Schergen ist völlig plump. Hier hat "Saw" seine größte Schwachstelle.

Da in den Kellerräumen Heilungsspritzen, Wasser, Verbände und Nähkästchen zu finden sind, kommt es selten vor, dass die angezeigte Energieleiste auf Null steht und ihr das Zeitliche segnet. Auch die getöteten Gegner tragen das ein oder andere Objekt mit sich. Mit einem kurzen Druck auf die A-Taste gehören die Objekte schnell eurem Inventar an.

Obwohl ihr im Menü jeder Zeit eine Karte mit den Grundrissen der Räumlichkeiten aufrufen könnt, wird diese selten zum Einsatz kommen. Es gibt Spiele, die gradliniger sind als dieses, aber komplett auf die falsche Fährte werdet ihr auch hier nie gelangen. Bevor ihr euch immer weiter vom eigentlichen Ziel entfernt, versperrt euch eine Tür oder ein Gitter den Weg.

Die Darstellung der Kellerräume und Gänge ist gut gelungen und die einzelnen Schauplätze, an denen viele verschiedene Foltergeräte stehen, haben definitiv "Saw"-Flair. Allgemein ist das Game sehr düster gehalten, wie ihr es aus der Filmvorlage gewohnt sein werdet. Die Figuren sind im Gegensatz zur grafisch sauber dargestellten Umgebung allerdings nicht so gut gelungen. Das liegt nicht unbedingt am Charakterdesign, sondern eher am Bewegungsablauf der einzelnen Charaktere. Natürlich sind diese auf Anhieb zu erkennen und auch die Jigsaw-Puppe auf dem Dreirad gibt eine gute Figur ab. Aber eure Spielfigur und die Gegner wirken in ihren Bewegungsabläufen unrealistisch. Detective Tapp läuft und kämpft sehr steif und die Schergen, die des öfteren euren Weg kreuzen, bewegen sich ebenfalls nicht flüssig.

Eine tolle Leistung hat Konami dagegen im Soundbereich erbracht. Tobin Bell, die originale Stimme des Jigsaws hat es nämlich in das Spiel geschafft und gibt der Atmosphäre dadurch einen hohen Auftrieb. An allen Ecken und Enden begleitet euch die bekannte Stimme und gibt euch neue Rätsel auf. Neben dem Jigsaw-Killer wurden die anderen Personen, denen ihr auf eurer Reise durch die dunklen Kellerbauten begegnet, sehr passend synchronisiert. Auch der deutsche Untertitel (UK-Version) wurde fehlerfrei im Spiel untergebracht und die Übersetzung weist keine Schnitzer auf. Die Soundkulisse weiß ebenfalls zu gefallen und wird in vielen Szenen treffend eingesetzt. Egal ob Rätsel in einer vorgegebenen Zeit zu lösen sind oder ob gefangene Opfer von Eisenstangen durchbohrt werden, die Effekte sind auf einem guten Niveau. Allerdings hätte Konami in diesem Bereich sicherlich noch mehr rausholen können, wenn Vergleiche zu "Dead Space" oder "Silent Hill" gestattet sind.

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