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Rugby World Cup 2011 - Nichts für Weicheier

von Jens Kopper

09.09.2011, 14:54 Uhr

Verantwortlich für "Rugby World Cup 2011" zeichnen sich die hb studios: Zugegeben, auf Anhieb fällt mir kein Titel ein, bei dem die Jungs die Finger im Spiel hatten. Aber! Überraschenderweise arbeiten die hb studios seit vielen Jahren an Sportspielen von Electronic Arts mit. Und die bürgen normalerweise doch für einen gewissen Grad an Qualität. Leider kann "Rugby World Cup 2011" da nicht mal ansatzweise mithalten. Beginnen wir mit der Grafik. Die ist gelinde gesagt ein Witz. Hässliche Spieler, hässliches Publikum, hässliche Stadien. Gleiches gilt auch für die Animationen. Rugbyspieler sind jetzt nicht unbedingt filigrane Gestalten. Deshalb muss man sie aber nicht so dermaßen plump und hölzern darstellen. Von fehlenden Feinheiten wie Spiegelungen, Faltenwurf oder realistischer Trikotverschmutzung will ich erst gar nicht anfangen. Logisch, dass das Spiel dann auch nicht übermäßig atmosphärisch ist. Da hilft es auch nicht, dass man aus drei Kommentatorenduos auswählen kann. Die sprechen natürlich englisch und bringen wenigstens ein wenig Authentizität ins Spiel. Retten können sie die Misere aber nicht.

Auch beim Umfang hat man sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Wirbt man auf der Verpackung noch vollmundig mit 20 Teams, erkennt man bei genauerem Hinsehen, dass nur die großen Nationen offiziell lizenziert sind. Da fehlen mir schon etwas die Worte. Schließlich handelt es sich hier explizit um "das offiziell lizenzierte Videospiel zur Rugby WM 2011". Dann kann ich als Käufer doch erwarten, dass bei allen Teams die richtigen Spielernamen verwendet werden können. Und selbst bei den lizenzierten Spielern braucht man schon einiges an Fantasie, um die realen Vorbilder zu erkennen.

In meinen Augen hat "Rugby World Cup 2011" das größte Problem aber beim Umfang. Es gibt zwar fünf unterschiedliche Modi. Die sind sich aber untereinander so ähnlich, dass man eher von drei reden sollte. Man kann natürlich Rugby spielen. Und zwar entweder direkt bei der WM, um am Ende möglicherweise den Webb Ellis Cup zu gewinnen. Oder man nimmt an der "Warm-Up Tour" teil, bei der man auf unterschiedlichen Kontinenten Matches bestreiten muss. Will man es ganz kurzweilig haben, startet man einfach ein Testspiel. Immerhin haben es die Entwickler geschafft, einen Online-Modus zu implementieren. Der funktioniert relativ reibungslos. Allerdings beschränken sich die angebotenen Features auch auf ein Minimum. Und zum Abschluss gibt es noch den "Place-Kick Shootout", was nichts anderes ist als Elfmeterschießen auf Rugby-Art. Dummerweise hat man nach nicht einmal drei Stunden alles gesehen und beginnt sich zu langweilen. Warum gibt es keinen Managermodus? Warum kann man keinen eigenen Spieler erstellen? Warum gibt es keine richtigen Online-Herausforderungen? Wo sind schlicht und ergreifend die ganzen Dinge, die einen Gamer dazu bringen, stundenlang "FIFA" zu zocken. Es gibt sie nicht. Und daher wird "Rugby World Cup 2011" wohl nie mehr in meiner Xbox 360 landen.

12Fazit

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09.09.2011, 14:54 Uhr

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