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Ride to Hell: Retribution - Direkter Weg in die Spielehölle

von Jens Fischer

17.07.2013, 15:11 Uhr

Richtig schlecht umgesetzt sind aber die Faustkämpfe. Mit A kann man hier schlagen, mit Y abwehren und mit X Deckung durchtreten. In der Regel reicht es, ständig mit X anzugreifen. Falls sich einer der andere Kämpfer, die meist sinnlos daneben stehen, doch zum Eingriff entschließt, drückt man einmal kurz Y zum Kontern und macht dann weiter. Den Höhepunkt erreicht dieses langweilige Kampfsystem, als ich in einer Mission in den Ring steigen und nur 1.000 mal X drücken musste. Dass man manchmal die Umgebung zum Kampf nutzen kann, kommt leider viel zu selten vor und ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Schließlich gibt es auch noch den Finisher, der ab und zu ausgelöst wird, aber leider immer gleicht ist. Pro Waffe gibt es ein blutiges Ende und man hat sie schnell über. Gefolgt wird eine Schlägerei übrigens oft von Sex. Ja, auch die Erotik sollte in diesem Spiel nicht zu kurz kommen, und jede Frau im Spiel landet sofort mit Jake im Bett. Das ist nicht nur zusammenhangslos und politisch fragwürdig, sondern wirkt besonders skurril, weil die Charaktere ihre kompletten Klamotten anbehalten. Ich vermute allerdings eher Unfähigkeit der Entwickler statt Jugendschutz als Grund.

Zwischen den Missionen landet man immer wieder in Dead End, der Heimatstadt von Jake. Diese verdient ihren Namen auf jeden Fall, denn selbst verglichen mit Geisterstädten wirkt dieser hässliche Fleck trostlos. Ab und zu laufen die immer gleichen Modelle über die Straßen, Autos gibt es aber nicht und man kann auch mit niemandem interagieren, abgesehen von einem Drogenhändler, bei dem man etwas Geld für eingesammelten Stoff bekommt, und dem Waffenhändler, bei dem man nicht nur Waffen sondern auch neue Combos für den Nahkampf kaufen kann. Zuletzt gibt es noch einen Editor für das eigene Motorrad, der erschreckend vielseitig und interessant ist. Die Bike-Gestaltung ist tatsächlich so umfangreich und ordentlich, dass man sich wünschen würde, die Grafik wär halbwegs annehmbar, denn man kann nicht nur vom Licht über den Tank bis zum Kickstarter zwischen etlichen Varianten wählen, sondern auch jedes Einzelteil lackieren und bekleben. Das bleibt aber leider bis zum Schluss der beste Ansatz des Spiels. Einen Multiplayer hat man sich zum Glück nicht auch noch zugetraut.

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