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Need for Speed: Rivals - Die Gier nach Tempo

Jens Kopper

von Jens Kopper

30.11.2013, 14:16 Uhr

Auch wenn die Xbox One bereits beim Elektrohändler eures Vertrauens steht, gibt es immer noch Menschen wie ich, die mit großer Freude an ihrer "weißen Göttin" spielen - die mittlerweile schwarz ist. Darum freut es mich natürlich unheimlich, dass die Xbox 360 weiterhin mit Spielen versorgt wird und ich mit neuem Testmaterial rechnen kann. Und wer hätte es gedacht, jetzt liegt hier tatsächlich ein neues "Need for Speed" auf meinem unaufgeräumten Schreibtisch. Die Serie liegt schon länger – zumindest für mich – im Argen und eigentlich habe ich gehofft, man lässt sie endlich in Frieden dahinscheiden. Aber nein, das Franchise hat nun mal einen sehr klangvollen Namen und wenn man einen "Need for Speed"-Kinofilm rausbringt, der einen sehr trashigen Eindruck macht, kann man auch ein neues Spiel herausbringen. Sowohl für Xbox One als auch für die gute alte 360. Ob die neuste, virtuelle Asphaltmisshandlung die Wiedergeburt einer legendären Spieleserie darstellt, erfahrt ihr jetzt.

Die größte Überraschung an "Need for Speed: Rivals" ist der Entwickler. Wer kann schon was mit Ghost Games anfangen? Aber keine Panik, die vermeintlichen Neulinge im Geschäft sind durchweg kampferprobte Jungs und Mädels von Criterion Games, die bereits mit der "Burnout"-Serie gezeigt haben, dass sie wissen was sie tun. Aus diesem Grund hatte ich auch eine gewisse Erwartungshaltung an das Spiel. Wer mit "Burnout Paradise" einen meiner All-Time-Favoriten programmiert hat, sollte auch bei "NfS" was Anständiges hinbekommen. Und tatsächlich, "Need for Speed: Rivals" macht wirklich richtig Spaß.

Alles spielt sich in der offenen Welt von Redview County ab, einer fiktiven amerikanischen Provinz, die von dichten Wäldern bis hin zu malerischen Stränden alles beinhaltet, was die amerikanische Flora und Fauna so zu bieten hat. Mit etwas mehr als 160 km Straßen und Wegen ist das Spiel sogar noch größer als "NfS: Most Wanted". Dazu ist die Welt vollgepackt mit Sprüngen, Abkürzungen, Radarfallen und sonstigem Zeug, dass euch viele Stunden abseits der "Story" beschäftigen wird. Ihr könnt in Redview County nämlich im Prinzip machen was ihr wollt. Die Welt ist offen und dabei ist das "offen" absolut wörtlich zu verstehen. Seid ihr mit dem Internet verbunden, fahren andere menschliche Spieler mit euch herum. Und hier kommt das entscheidende Feature ins Spiel. Spielt ihr als Cop, oder als Racer? Während Racer Rennen fahren, Geschwindigkeitsrekorde brechen und die Allgemeinheit gefährden, ist es als Cop eure Aufgabe, diesem Treiben ein Ende zu setzen. Und glaubt mir, wenn ihr eure erste Hochgeschwindigkeitsverfolgungsjagd hinter euch habt, werdet ihr ziemlich schweißnasse Finger haben.

Bevor ich en detail auf die offene und nahtlose Welt von "Rivals" eingehe, will ich mich noch etwas zur Grafik äußern. Auch wenn ich es nicht beweisen kann, ich habe das Gefühl, dass der Titel für die Xbox One entwickelt wurde und nachträglich auf die 360 portiert wurde. "Need for Speed: Rivals" sieht auf der One natürlich deutlich besser aus, aber vor allem plagt sich das Spiel dort nicht mit Grafikfehlern und sonstigen Macken herum. Matschige Texturen, aufploppende Objekte, Freezes und Ruckler findet man nur auf der Xbox 360. Damit jetzt aber kein falscher Eindruck entsteht. Diese Ärgernisse halten sich wirklich in Grenzen und im Großen und Ganzen sieht das neue "NfS" auch auf der Xbox 360 gut aus. Vor allem die Boliden sind wirklich hübsch und im Zusammenspiel mit dem dynamischen Wetter und der abwechslungsreichen Welt entsteht ein rundes Gesamtbild. Eine Grafikbombe wie "Forza" ist "Rivals" trotz Frostbite 3-Engine aber nicht.

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