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Eternal Sonata - Auf den Spuren Chopins

Michi

von Michi

12.11.2007, 12:51 Uhr

Zwei Monate nach dem Erscheinen von Blue Dragon von Mistwalker fliegt frisch von Japan das nächste Rollenspiel ein: Eternal Sonata. Die Entwickler von Tri-Crescendos setzen auf ein typisch japanisches RPG mit märchenhafter Grafik, wunderschöne Melodien und Charakteren, die typisch für den fernen Osten sind. Kann das Spiel, das in Japan unter dem Titel Trusty Bell erschienen ist, überzeugen? Bringt es frischen Wind in die Rollenspielwelt der Xbox 360? In unserem Test erfahrt ihr, was euch im Spiel erwartet.

Viele Spieler meiden ein rundenbasierendes Kampfsystem. Bei Eternal Sonata wartet ein actionreiches Kampfsystem in Echtzeit auf euch, dass somit für mehr Motivation sorgen soll. Die Geschichte handelt von einem Klavierkomponisten, der im Sterbebett liegt und seinen letzten Traum träumt. Dort trifft Frédéric Chopin, so lautet sein Name, weitere Charakter, die alle ihre Probleme und Leiden mitbringen. In insgessamt 7 Kapiteln erlebt ihr eine sehr musiklische und mitreißende Story. Ob das Spiel seinen Preis wert ist und ob es mit den großen RPGs mithalten kann?

Das Spiel fängt in einem Wald an, wo man erstmal in die Steuerung und ins Spielprinzip vertraut gemacht wird. Man beginnt mit Polka, einem kleinen, blonden Mädchen, dass die Künste der Magie beherscht. Doch die Bewohner trauen ihr nicht und haben Angst vor ihrer Heilmagie. Polka ist ziemlich traurig darüber, da sie den Menschen nur helfen will. Kurze Zeit später trifft sie auf den Komponisten und erfährt, dass er ein ähnliches Problem hat. Am nächsten Tag brechen beide gemeinsam auf, um die Sache in den Griff zu bekommen. Ihr steuert eure Figuren durch eine traumhafte Welt mit vielen bunten Details, die einem Märchenbuch entstammen könnten. Doch so friedlich die Welt auch aussehen mag, wartet kurze Zeit danach auch schon der erste Gegner auf euch.

Durch eine kurze Einleitung wird euch das weniger komplexe Kampfsystem erklärt. In einer Truppe, die bis zu drei Leuten bestückt werden kann, kämpft ihr nacheinander gegen die Monster. Jeder Zug dauert nur wenige Sekunden und muss gut bedacht sein. Alleine der Weg bis zu einem Monster nimmt schon viel Zeit in Kauf, weshalb schon ein leichtes strategisches Denken gefragt ist. Seid ihr vor einem Monster gelandet, könnt ihr mittels des A-Buttons angreifen. Durch das Sammeln von Combos, könnt ihr dagegen mit der Y-Taste zum Spezialangriff übergehen. Je mehr Combos ihr gesammelt habt, desto stärker ist der Spezialangriff. Die X-Taste dient zur Benutzung der Items. Es lassen sich aber nur eine gewisse Anzahl mit in den Kampf nehmen, die ihr aber in Ruhe im Menü auswählen dürft. Jedes Item ist mit einer AP-Zahl ausgerüstet die bestimmt, wieviele Items ihr ausrüsten dürft. Im weiteren Spielverlauf könnt ihr aber immer mehr Items ausrüsten. Ist dann die Zeitanzeige für einen Zug auf Null gefallen, steuert ihr entweder ein weiteren Charakter oder der Gegner darf zum Zug antreten. Drückt ihr im richtigen Moment auf die B-Taste, dann habt ihr die Chance zu Blocken, um dadurch viel weniger Schadenspunkte zu bekommen.

Es ist zwar nicht immer leicht, den passenden Augenblick zu finden, aber der Unterschied im Schaden zwischen einem normalen Gegnerangriff und einem erfolgreich geblockten Angriff ist enorm. Doch zurück zum eigenen Zug. In den ersten paar Spielstunden könnt ihr euch vor einem Zug noch in Ruhe eure Strategie überlegen, denn da hält die Zeitanzeige noch still. Drückt ihr aber dann eine Aktionstaste oder bewegt euch vom Fleck, tickt die Zeit. Im späteren Verlauf ist das kaum mehr vorhanden, denn dann habt ihr nur wenig Zeit für eure Strategie. Doch die Kämpfe sind im Allgemeinen auch nicht sonderlich schwer, denn die Gegnerformation in einem Gebiet sind fast immer gleich. Deshalb warten in einem Dungeon nur wenig unterschiedliche Gegner auf euch. Der Schwierigkeitsgrad ist relativ tief angesetzt. Dennoch ist eine gewisse Herausforderung da, denn vor allem in den Bosskämpfen muss jeder Zug gut überlegt sein.

Die Kampfarenen sind in Licht und Schatten eingeteilt, welches euch pro Seite andere Spezialangriffe bringt. Da hätte man sich mehr einfallen lassen können. Nähern sich aber die Gegner einer anderen Seite, können sie sich dadurch zum Beispiel verwandeln und sind somit stärker. Das ganze Kampfsystem ist recht simpel gehalten, bringt aber mehr Motivationen mit wie ein rundenbasierendes Standard-Kampfsystem, dass in den meisten japanischen Rollenspielen üblich ist. Dem Spiel hätten ein paar mehr Angriffsmöglichkeiten gut getan, da lediglich nur zwei Buttons zum Angriff dienen.

Wie auch in den anderen RPGs warten nach jedem Kampf Erfahrungspunkte, Gold und mit Glück auch Heilitems oder sonstiges hilfreiche Sachen auf euch. Die Gegner zeigen sich immer sichtbar in der Landschaft oder den Kerkern, so gibt es auch keine wie auch von vielen Spielern oft bemängelten Zufallskämpfe. Ihr könnt also immer entscheiden, ob ihr euch dem Gegner stellt oder euch mal eine Pause gönnt. Dies solltet ihr allerdings nicht allzu oft machen, denn sonst hat man eventuell später in den Bosskämpfen aufgrund fehlender Erfahrungspunkte das eine oder andere Problem.

Das Ausrüstsystem ist sehr klassisch gehalten, wodurch es aber sehr übersichtlich ist. In Läden oder Truhen, die in der Welt zerstreut sind, erhaltet ihr neue Waffen, Rüstung oder Ringe, die eure Werte steigen lassen. Durch einfaches Vergleichen der Statuswerte mit euren Charaktern, seht ihr immer auf den ersten Blick, ob sich der Kauf eines neuen Ausrüstungsgegenstandes lohnt. In den Läden könnt ihr selbstverständlich auch wertvolle Heil-Items, wie Giftheilung oder ein Wiederbelebungstrank, kaufen oder eure alten Waffen verkaufen. In Hotels könnt ihr euch eine Nacht ausruhen, um euch wieder vollständig zu heilen. Zwar kostet die Übernachtung Geld, aber ihr findet davon genug unterwegs. So werdet ihr nie das Problem haben, euch eine neue Waffe nicht leisten zu können.

Ein spezieller Charakter in eurer Gruppe hat die Spezialfähigkeit, Aufnahmen von Monstern zu schießen. Die Kamera wechselt in die Ego-Perspektive und ihr könnt eure Gegner von jeder Seite gut ablichten. In jedem Laden lassen sich die Fotos für viel Geld weiterverkaufen, so kann man viel und schnell Geld machen. Was noch zu Erwähnen ist, dass ihr zwei Mitspieler jederzeit mit seperaten Controllern in den Kampf holen könnt. Das finden wir eine nette Idee, damit auch eure Freunde aktiv im Spiel mitwirken können. Im weiteren Spielverlauf gesellen sich immer mehr Spielkameraden zu euch, mit jeweils unterschiedlichen Fähigkeiten. Vom Bogenschützen, Magier oder Schwertmeister sind viele typische Arten vertreten. Euer Team lässt sich jederzeit nach Wunsch austauschen.

Die Story fesselt euch nicht so an den Bildschirmen, wie es andere Genre-Vertreter machen. In langen Zwischensequenzen werden in englischer Sprachausgabe aber mit deutschen Untertiteln die Geschichte erzählt. Die Sprecher leisten ihre Arbeit gut und bringen die Gefühle der Charakter perfekt rüber. Während euch die Geschichte des Komponisten Chopin erzählt wird, warten ab und an echte Naturfotos von bekannten Locations in ganz Europa auf euch. Das ist eine nette Abwechslung. Meist sind die Diashows recht lang gehalten, woran der Spielfluss lahmt. Die Musik kann dagegen passender nicht sein. Überall warten perfekt abgestimmte Melodien auf euch, die nahtlos ins Spielgeschehen passen. Schließlich spielt die Musik in dem Spiel eine ganz besondere Rolle.

Das ganze Spiel ist sehr linear gehalten und führt euch meistens nur in eine Richtung. Die Dungeons sind dagegen gut gestaltet und zur Abwechslung warten auch mal einfache Schalterrätsel auf euch. Das Entdecker-Herz bleibt aber eher unerfüllt. Es gibt keine freihbegehbare Oberwelt und Nebenquests sucht man ebenfalls vergeblich. Für die Hauptstory sind gelegentlich kleine Aufgaben nötig. So versperren euch z.B. mal Ziegen den Weg und ihr müsst für sie Futter auftreiben. Meist ist die Lösung nicht weit entfernt und somit habt ihr die Probleme schnell gelöst. Die Cell-Shading-Grafik ist auf hohem Next-Generation-Niveau. Es kommt einen vor, als sitzt man die ganze Zeit vor einem Anime-Streifen. Viele Details lauern überall und die Hintergründe sind meist handbemalt. Im großen und ganzen ein wunderschön gelungenes, japanisches Märchen.

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12.11.2007, 12:51 Uhr

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