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Exkurs: Wir bauen einen PC - Micro-ATX, GeForce 5080, Intel Core Ultra 9, Asus AP201 für 3500 EUR

Heute schauen wir mal ein wenig über den Konsolen-Tellerrand hinaus und tauchen ein in die Welt der PCs – mit all ihren Möglichkeiten und auch dem teils nötigen, schmerzhaften Finanzbedarf.

Info: Bei diesem Text handelt es sich um ein Transkript des am Ende verlinkten Videos.

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

23.07.2025, 15:43 Uhr

Ich benötige nach ein paar Jahren wieder einen neuen Rechner – hauptsächlich für die Arbeit, aber spielen kann man damit natürlich auch. Bislang habe ich es mir da immer mit Komplettsystemen leicht gemacht, aber auch Dank Mike aus unserem Discord – Grüße gehen raus – wage ich mich jetzt in das Abenteuer des PC-Baus.

Vorkenntnisse habe ich da nur bedingt. Also ich habe mal RAM und SSDs eingesteckt und auch mal ein defektes Netzteil ausgetauscht, aber ein komplettes System… Da habe ich mich bislang noch nicht so richtig rangetraut. Nachdem ich mich aber nun etwas mit dem Thema beschäftigt habe, ist die anfängliche Sorge nahezu weg und ich dachte mir, ich nehme euch mal mit auf diese Reise.

An dieser Stelle schon mal der erste Hinweis: ihr müsst für einen PC definitiv nicht so viel Geld ausgeben wie ich, um damit am Ende Spaß zu haben. Würde ich den Rechner nicht zum Großteil beruflich nutzen, dann hätte ich da auch an einer oder anderer Stelle etwas auf die Bremse getreten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ich zur Fraktion „Wenn schon, dann aber richtig“ gehöre…

Bevor ich auf meine ausgewählten Komponenten eingehe (eine Liste gibt es unten in der Beschreibung), kurz noch mein Anwendungsszenario: Grafikbearbeitung, Videoschnitt, Live-Streams sowie Aufnahmen mit OBS für den Kanal und den Podcast und – naja – wenn der Rechner hier schon steht, wird natürlich auch mal ne Runde damit gezockt.

Wenn ihr einen reinen Gaming-Rechner haben wollt, solltet ihr aktuell natürlich zu einem AMD Ryzen Prozessor greifen, denn die liegen in den entsprechenden Benchmarks vorne. Ich habe hier jedoch eher einen Multi-Workflow und für Workstations hat Intel als Allrounder immer noch durchaus Vorteile. Stichwort: Quick Sync. Und die Gaming-Performance der aktuellen Generation ist zumindest mittlerweile, ein paar Monate nach dem Launch, auch durchaus gut geworden.

Ansonsten wollte ich ein nicht zu großes Case und zur Abwechslung mal einen weißen Build haben. Für euch: wenn ihr Geld sparen wollt, stellt euch auf jeden Fall ein schwarzes System zusammen oder nehmt ein geschlossenes Gehäuse, bei dem man die Komponenten nicht sieht. Weiße oder silberne Bauteile sind deutlich seltener und eine geringere Auswahl bedeutet meistens auch höhere Preise.

Starten wir mit dem Case. Wie gesagt, ich wollte ein kleineres Gehäuse haben – einfach nur einen PC, kein neues Möbelstück. Standard sind mittlerweile ATX-Mainboards mit entsprechenden Gehäusen, aber die sind mir optisch einfach schon zu riesig. Dem erwähnten Mike wird das zwar nicht so ganz gefallen, aber ich habe mich daher für ein Micro-ATX- oder mATX-System entschieden...

...und das Case ist ein Asus Prime AP201 geworden. Es ist weiß und kompakt und zudem hat es ein Front-Panel, was mir durchaus wichtig war. Das scheint so ein wenig aus der Mode gekommen zu sein, die meisten Gehäuse haben die Bedienelemente mittlerweile auf der Oberseite.

Warum auch immer... Das AP201 gibt es als geschlossene Mesh-Variante und einmal wie hier mit einer Glasscheibe zum Reinschauen. Ich bin jetzt nicht so der Blingbling-Fan und in Sachen Beleuchtung werde ich es auch nicht übertreiben, aber wenn man schon ein weißes Build hat, dann soll man es auch sehen können.

Umso größer ein Case, desto besser ist natürlich der Airflow bzw. die Kühlung. Insofern haben normale ATX-Gehäuse natürlich Vorteile, aber auch hier ist das ganz ordentlich gelöst. Die Luft strömt hauptsächlich von unten durch einen abnehmbaren Filter ins Gehäuse und wird dann nach oben bzw. hinten ausgegeben. Da der Rechner bei mir am Ende unter dem Schreibtisch hängt und nicht direkt auf dem Boden steht, passt das für mich sogar besonders gut. Wenn euch das mehr interessiert, schaut mal bei Mr Matt Lee vorbei: der macht wirklich sehr ästhetische Build-Videos, hat das AP201 mehrfach vorgestellt und dabei auch den Airflow visualisiert.

Kommen wir zum Herz des Systems: dem Intel Core Ultra 9 285K. Das ist das Flaggschiff von Intel mit 24 Kernen und 36 TeraOPS. Die K-Variante ist wichtig, wenn man zumindest die Möglichkeit haben möchte, den Prozessor zu übertakten. Sparen könnte man hier mit einem Ultra 7, der auch den Preis-/Leistungs-Vergleich mit den Alternativen von AMD nicht mehr scheuen muss.

Wer wie ich auf eine klassische Verkaufsbox verzichten kann, sollte zu so einer Großhandelsvariante greifen, die wird in den Shops als Tray bezeichnet und ist i. d. R. ein klein wenig günstiger.

Intel Core Ultra 9 bedeutet Arrow-Lake-Architektur und somit ein 1851er Chipsatz, daher habe ich mich in Sachen Mainboard für das Gigabyte Z890M Aorus Elite ICE mit Wifi7 entschieden – wegen Micro-ATX, weißer bzw. silberner Optik und weil man hier etwas mehr Leistung und Möglichkeiten als mit einem B860-Mainboard bekommt. Wer Geld sparen möchte, auf ein paar Lanes verzichten kann und nicht übertakten will, der fährt mit einem günstigeren B860er aber ebenfalls gut.

Kommen wir zum CPU-Kühler. Da der Rechner hier für gewöhnlich nie lange unter Volllast läuft und es auch viele Idle-Phasen nahe des Leerlaufs gibt, ist eine AIO-Wasserkühlung für mich aus Lautstärkegründen kein Thema, schließlich läuft deren Pumpe unabhängig von der Nutzung durchgehend – dessen sollte man sich bewusst sein. Aufgrund der Systemgröße bin ich hier aber trotzdem einen Kompromiss eingegangen, denn ursprünglich wollte ich als Kühler den DeepCool AK620 Digital Pro nehmen. Der passt auch gerade so ins Gehäuse, überdeckt allerdings die RAM-Module etwas und sieht für das Case irgendwie ein wenig überdimensioniert aus.

Deswegen habe ich zur etwas kleineren Version, dem DeepCool AK500 Digital Pro, gegriffen. Die ist etwas schmaler, bietet daher aber natürlich auch nicht eine ganz so hohe Kühlleistung. Ob sich das am Ende wirklich bemerkbar macht, wenn das System nicht pausenlos mit höchster Last läuft, sei aber mal dahingestellt. Ansonsten kommt die Digital Pro Variante mit einem magnetisch befestigten Bildschirm daher, der Auskunft über Temperatur und Auslastung gibt. Und ja: das ist nüchtern betrachtet am Ende eine nicht wirklich notwendige Spielerei.

Da ich gerade schon die RAM-Module erwähnt habe, kommen wir nun zum Arbeitsspeicher. Für meinen Anwendungszweck wären 48 GB sicherlich ausreichend, doch um etwas Luft nach oben zu haben, wollte ich zu 64 GB greifen. Dann bin ich jedoch über ein Angebot gestolpert, dass ich nicht ausschlagen konnte, und es sind am Ende sogar 96 GB geworden.

Zum Einsatz kommt ein DDR5-Kit von G.Skill mit 2x 48 GB, genauer gesagt der RGB-Klassiker Trident Z5 mit 6400 MHz und CL32 Timing. Schneller geht bei der Größe derzeit kaum und da ich wie erwähnt kein Freund von übertriebener Kirmes-Beleuchtung bin, dürfen neben Mainboard, Grafikkarte und Kühler wenigstens die RAM-Module für reduziertes Licht sorgen.

Was den klassischen „Festplatten“-Speicher angeht, verbaue ich zwei NVMe M.2 SSDs von Samsung. Ich hatte kurz überlegt, auf günstigere von Crucial zurückzugreifen, aber dann gab es ein Aktionsangebot und ich habe mich für Samsung-Speicher entschieden, mit dem ich auch im aktuellen Rechner sehr gut gefahren bin.

Ich bin ein alter Mann und somit nahezu automatisch ein Fan von getrennten Laufwerken. Daher kommt das System auf eine schnellstmögliche Samsung 9100 Pro PCIe 5.0 mit 2 TB Speicher, als Datenlaufwerk gibt es dann zusätzlich eine Samsung 990 Pro PCIe 4.0 mit 4 TB Speicher.

Bevor wir zum Highlight eines jeden Rechners, der Grafikkarte, kommen, noch kurz ein Wort zur Belüftung. Den von Asus mitgelieferten und hinten vorinstallierten Fan nehme ich raus und baue stattdessen überall mit die leisesten und effizientesten Lüfter auf dem Markt ein:

Als Exhausts, also zur Entlüftung, kommen oben zwei Be Quiet 140er Silent Wings 4 und hinten ein 120er zum Einsatz. Als Intakes, die Luft IN das Gehäuse befördern, kommen unten ebenfalls zwei 120er Silent Wings 4 in das Gehäuse – allerdings in der High-Speed-Variante, um unter Vollast einen ausgeglicheneren Airflow zu ermöglichen. Zudem werden die Lüfter im System so eingestellt, dass kein Unterdruck entsteht, der unnötig Staub in das Gehäuse zieht.

Ja, und da sind wir dann beim Thema Grafikkarte, welches in letzter Zeit vor allem in finanzieller Hinsicht äußerst weh tut. Machen wir es kurz: im High-End-Bereich hat AMD mit seinen Radeon-Karten recht wenig zu bieten, weshalb man hier um Nvidia nicht wirklich herumkommt. Das aktuelle Flaggschiff, die GeForce RTX 5090 bietet zwar die deutlich höchste Power, ist in Sachen Preis/Leistung aber ein wahrgewordener Albtraum.

Ich habe zu einer Gigabyte GeForce RTX 5080 Aero OC SFF (da kommen wir gleich noch zu) mit 16 GB GDDR7-Speicher und DLSS 4 gegriffen. Und ja: auch die hat nüchtern betrachtet ein miserables Preis-/Leistungsverhältnis. Wer sparen möchte, kann auch mit einer 5070er beste Bilder auf den Bildschirm zaubern. Wenn man bedenkt, dass im Vergleich die 5080 für maximal 20 Prozent Mehrleistung locker 50 Prozent teurer ist, sollte man die Investition durchaus überdenken.

Warum habe ich sie trotzdem gekauft? Nunja, wie schon eingangs erwähnt: Wenn schon, denn schon – zumindest im Rahmen. Davon abgesehen passt die Optik, sie ist übertaktbar (OC: overclocking) und hat einen kompakten SFF – also einen Small Form Factor – und passt somit bestens in ein Micro-ATX-Gehäuse.

Abschließend muss natürlich alles noch mit Strom versorgt werden und hier gibt am Ende die Grafikkarte die benötigte Watt-Zahl vor.

Daher ist meine Wahl auf das Gigabyte Aorus Elite 850W Platinum Netzteil in der Revision 1.1 gefallen; dass drei der Komponenten von diesem Hersteller stammen, ist übrigens eher Zufall. Wichtig war für mich – ihr werdet es erraten – die weiße Farbe, der aktuelle ATX 3.1 Standard, der vor allem die Verkabelung etwas vereinfacht, die modulare Bauweise – sprich: die Kabel sind nicht fest verbaut – und eine gute Effizienz wie hier mit dem „80 Plus Platinum“-Label.

Ja, da sitze ich nun mit meinem Bausatz und werde mich die Tage an die Arbeit machen. Der anfänglichen Sorge, dass ich daran scheitern könnte, ist mittlerweile der Überzeugung gewichen, dass ein PC-Bau kein Hexenwerk ist, wenn man zumindest ein klitzekleines Technik-Verständnis mitbringt.

Schließen wir dieses Video mit einem finanziellen Fazit. Schaut man sich die WEIßEN Einzelkomponenten an, landet man schnell bei bis zu 3.500 Euro. Ein fertig zusammengebautes Komplettsystem dieser Klasse wäre dann sicherlich noch einmal 500 Euro oder so teurer. Und wer zu Stangenware von Dell, Lenovo, HP und wie sie alle heißen greift, muss zudem in aller Regel noch mehr Kompromisse eingehen, denn meistens zahlt man dort Dinge mit, die man sich einzeln gar nicht ausgesucht hätte.

Wenn ihr sparen möchtet, bleibt wie erwähnt bei einem schwarzen Build und wählt hier und da etwas schwächere Komponenten – der prozentuale Leistungsverlust ist geringer als die Ersparnis. Und vor allem: lasst euch beim Kauf wenn möglich Zeit. Ich habe jetzt über zwei Monate lang immer mal auf Schnäppchen gewartet – hier eine MwSt-Aktion, dort ein Summer-Sale, dann noch ein Newsletter-Gutschein und so weiter und so fort. Auf diese Weise bin ich am Ende dann tatsächlich knapp unter der 3.000-Euro-Marke geblieben. Und ja, das ist immer noch eine Menge Geld. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man allein hierfür – PROZESSOR – auch eine Xbox Series X kaufen kann. Spielspaß hat man mit der natürlich ebenfalls, aber vergleichen kann man das am Ende natürlich trotzdem nur bedingt.

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23.07.2025, 15:43 Uhr

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