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Mafia: The Old Country - Früher war alles besser

Ein Spiel ohne Open World, ewigen Side-Quests und Rollenspiel-Elemente gibt’s eigentlich nicht mehr, doch "Mafia: The Old Country" ist eine Ausnahme. 2K und Hangar 13 entführen uns nach Sizilien ins Jahre 1904 und erzählen dabei eine fesselnde Story ohne Schnick-Schnack. Warum sich das lohnt, erfahrt ihr im Test.

Wolfgang Kern

von Wolfgang Kern

11.08.2025, 18:38 Uhr 1

Die Geschichte von "Mafia: The Old Country" entführt uns – wie bereits erwähnt – ins Sizilien des Jahres 1904. Wir schlüpfen in die Rolle von Enzo Favara, einem einfachen italienischen Minenarbeiter. Sein Leben nimmt eine dramatische Wendung, als sein bester Freund bei einer verheerenden Gasexplosion ums Leben kommt.

Getrieben von Wut und Verzweiflung versucht Enzo, den skrupellosen Minenbesitzer Damiano "Il Merlo" Bastoni zur Rechenschaft zu ziehen. Der Angriff misslingt, Enzo muss fliehen – und landet ausgerechnet im Schutz einer Mafia-Familie. Von dort beginnt sein langsamer, aber stetiger Aufstieg innerhalb der Organisation. Schritt für Schritt arbeitet er sich hoch, gewinnt das Vertrauen seiner neuen "Familie" und gerät immer tiefer in ein Netz aus Loyalität, Verrat und Machtspielen.

Es ist eine klassische Mafia-Story, die ohne überflüssige Nebenhandlungen auskommt und stattdessen geradlinig und fokussiert erzählt wird – genau das, was viele Genre-Fans seit Jahren vermissen. Die Story wird mit filmischen Zwischensequenzen erzählt und erinnert an Gangster-Filme wie "Der Pate" oder "Once Upon A Time in America".

Spielerisch orientiert sich "Mafia: The Old Country" stark an den ersten Teilen der Reihe. Die Story wird linear erzählt, es gibt zwar eine kleine offene Welt, doch abseits der Hauptmissionen passiert darin nicht viel – ein klarer Fokus auf die Handlung also. Interessant ist, dass Enzo nicht als makelloser Held inszeniert wird. Er ist im Herzen zwar ein guter Mensch, aber auch kaltblütig und zunehmend in illegale Geschäfte verstrickt. Immer wieder steht die Frage im Raum: "Sind wir die Guten oder die Schlechten?" Diese moralische Grauzone zieht sich durch die gesamte Geschichte und verleiht ihr eine besondere Tiefe.

Zu Beginn werden wir behutsam in die Spielmechaniken eingeführt: Reiten, Autofahren und der Messerkampf stehen am Anfang, bevor es schließlich ans Schießen geht. Das Gunplay fühlt sich präzise und wuchtig an, ist aber – bedingt durch das historische Setting – deutlich gemächlicher und authentischer als in modernen Shootern. Die altertümlichen Waffen verlangen ruhige Hände und gezieltes Feuern.

Das gilt auch für das Fahrverhalten der Fahrzeuge: Die Oldtimer steuern sich angenehm aber leicht schwammig und auf die Bremsen sollte man sich nicht blind verlassen. Trotzdem macht es Spaß, sowohl zu Pferd als auch mit dem Auto durch das malerische Sizilien zu reisen. Wer keine Lust auf lange Fahrten hat, freut sich über die praktische Option, Reisen per Knopfdruck zu überspringen.

Die Ladezeiten fallen leider etwas lang aus – teils so lang, dass es für ein modernes Spiel schon grenzwertig wirkt. Immerhin sind die Speicherpunkte fair gesetzt, sodass man auch nach einem Fehlschlag schnell wieder ins Geschehen einsteigen kann. Selbst bei den obligatorischen Rennen – ein Markenzeichen der "Mafia"-Reihe – muss man nicht komplett von vorne beginnen.

Was "Mafia: The Old Country" besonders macht, ist seine Anlehnung an "Mafia" und "Mafia 2" – und das ist als großes Kompliment gemeint. Das unverbrauchte Setting, die erstklassige Erzählweise, die stark geschriebenen Dialoge und der Verzicht auf unnötige Nebenmissionen oder repetitives Füllmaterial wirken fast wie aus einer anderen Zeit. Das Spiel fühlt sich stellenweise an wie ein Singleplayer-Highlight aus der Xbox-360-Ära – fokussiert, geradlinig und mit einer klaren Vision. Kein Open-World-Bloat, keine endlosen Sammelaufgaben, sondern einfach eine gute Geschichte in einem atmosphärisch dichten Setting.

Technisch präsentiert sich "Mafia: The Old Country" solide. Grafisch hätte man zwar stellenweise etwas mehr erwarten können, aber man muss sich bewusst machen: Es handelt sich um ein AA-Spiel und nicht um ein AAA-Blockbuster. Für den Preis von knapp 50 Euro (UVP) ist das Gesamtpaket absolut fair. Sizilien ist wunderschön in Szene gesetzt, mit beeindruckenden Licht- und Nebeleffekten sowie einer extrem realistischen Skybox, die für atemberaubende Sonnenuntergänge und stimmungsvolle Himmelsbilder sorgt. Die Animationen bewegen sich zwischen gut und sehr gut und tragen ihren Teil zur Atmosphäre bei.

Beim Sound glänzt das Spiel besonders: Die Musik ist hervorragend gewählt und unterstreicht jede Szene perfekt. Die Dialoge sind in zahlreichen Sprachen verfügbar – inklusive sizilianisch, was dem Spiel ein zusätzliches authentisches Flair verleiht und die Immersion noch einmal deutlich steigert. 

1Fazit

Zu den Kommentaren (1)

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Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]

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KOMMENTARE


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TingelDan

TingelDan

25.08.2025, 14:42 Uhr

Hi Wolfgang, bin jetzt mit Mafia durch und kann Deinem Test nur beipflichten! Spiel war von Anfang bis Ende gut erzählt! Der letzte Abschnitt mit Isabella war jetzt nicht ganz meins, fühlte sich deplatziert an, aber am Ende ein gelungenes Spiel. Danke für den Test!

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