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"Killerspiele" - Zu wenig Engagement gegen drohendes Verbot?

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

07.03.2006, 12:44 Uhr

Für viele ist das Wort "Killerspiel" das Unwort des letztes Jahres - doch beendet ist das Thema noch nicht. Ende der letzten Woche tagten die Innenminister der CDU/CSU und sprachen sich nach ihrer Sitzung einhellig für ein Herstellungs- und Verkaufsverbot so genannter aus. Demnach ist kaum zu erwarten, dass das Thema nur eine Passage im schwarz-roten Koalitionsvertrag vom November bleiben wird. In ihrer Erklärung fordern die Minister sogar eine Ausweitung der Angelegenheit auf die EU-Ebene.

Der Politikexperte Florian Müller, der erster Repräsentant von Blizzard Entertainment in Deutschland war, sieht die politische Entwicklung in Sachen Killerspielverbot mit Skepsis. In seinem Blog schreibt er, die Befürworter des Verbots seien tendenziell höherrangige und einflussreichere Politiker als die Kritiker, die sich bislang zu Wort gemeldet haben.

Er glaubt aber immer noch an eine Chance auf eine vernünftige Lösung, sofern die Computerspielebranche mit Unterstützung ihrer Handelspartner und der Gamer-Szene es richtig anpacken würde.

Müller spricht aus Erfahrung: Er wurde letztes Jahr zum europäischen 'Campaigner of the Year' gewählt (unter anderem gegen U2-Sänger Bono). Diesen Politikpreis, der 2002 an Papst Johannes Paul II. ging, erhielt er für seine erfolgreiche Kampagne gegen die Softwarepatent-Richtlinie der EU.

Den Erfolg in dieser Sache sieht er als Beweis dafür, dass durchaus mit einer Mischung aus Sachinformation, Medienarbeit und Engagement von vielen Wählern etwas zu bewegen ist. Bei der Softwarepatent-Richtlinie sei die Herausforderung ungleich größer gewesen, da diese - anders als das geplante Killerspielverbot - von einer großen Konzernlobby mit großen Budgets unterstützt worden sei.
Zu den Befürwortern der Softwarepatente zählten Microsoft, SAP, IBM, Siemens, Nokia, Ericsson, Philips und zahlreiche Verbände; die Gegner waren vorwiegend kleine und mittelständische Unternehmen, Freiberufler, Open-Source-Entwickler und Verbraucher.

Derzeit bezweifelt Müller angesichts des bisherigen Verlaufs, dass sich die Spielehersteller und die Gamer-Community so wirkungsvoll gegen das Killerspielverbot wehren wie die Softwarepatentgegner. Die Softwarepatent-Richtlinie wurde am 6. Juli 2005 vom Europäischen Parlament mit einem Erdrutschergebnis (648 von 680 Stimmen) abgelehnt.

Diesem Ergebnis ging allerdings eine Lobbyschlacht ohne Beispiel voraus - so nannte im letzten Sommer der CSU-Politiker Dr. Joachim Wuermeling die Auseinandersetzung, während der sich mehr Bürger an ihre Abgeordneten wandten als in irgendeiner vergleichbaren Frage.
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07.03.2006, 12:44 Uhr

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