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NBA 2K8 - Rebounds ohne Ende

Jens Kopper

von Jens Kopper

15.11.2007, 13:06 Uhr

Es gibt Fragen, die beschäftigen Zocker seit grauer Vorzeit. Eine davon ist: Was ist wichtiger? Grafik oder Spielmechanik? Muss ein Spiel gut aussehen? Muss ein Spiel perfekt spielbar sein? Diese Fragen sind mittlerweile zum Hauptthema eines ganzen Genres geworden. Den Sport-Spielen. Lange blieben die Fragen - zumindest für Basketball - unbeantwortet. Bis die Jungs von 2kSports 2006 ihren letzten NBA-Titel NBA 2k7 veröffentlichten. Beides ist wichtig! Es muss sich perfekt spielen lassen und es muss schön anzusehen sein.

Die fast vollkommene Basketball-Simulation mit einer unfassbar realistischen Spielmechanik und einer guten Grafik war geboren. Kann man ein solches Spiel, das sich wunderbar spielt und das super aussieht noch verbessern? Seit dem 2. November steht NBA 2k8 beim Spielehändler eures Vertrauens und versucht genau diese Frage positiv zu beantworten. Ob es gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Test.

Mission accomplished
Eins Vorweg. Es ist gelungen, das sehr gute NBA 2k7 noch besser zu machen. Wenn auch nur im Detail. Nehmen wir uns also zu erst einmal der Grafik an. Das Spiel sieht immer noch toll aus, ist aber kein Überflieger. Die Figuren sehen ihren realen Vorbildern sehr ähnlich, der polierte Hallenboden offenbart euch schöne Lichteffekte und Spiegelungen und der Faltenwurf an den Trikots und Hosen der Spieler wirkt immer noch recht authentisch. Trotzdem sieht alles höchstens einen Tick besser aus als bei NBA 2k7. Man kann sogar fast sagen, dass die Veränderungen so minimal sind, dass sie nur bei genauer Betrachtung auffallen. Leider hat NBA 2k8 auch einige der grafischen Schwächen aus dem Vorgänger übernommen. So fällt einem direkt die fehlende bzw. unzureichende Kantenglättung ins Auge. Überall, selbst an den Spielermodellen, offenbart sich die unschöne "Treppchenbildung". Das ist vollkommen unnötig und vor allem in Zeiten von High-Definition einfach nur unschön. Des Weiteren leidet das Spiel an einigen Grafikfehlern. So kann es durchaus mal vorkommen, dass sich Dank Clippingfehlern Figuren überschneiden.

Spielmechanik ist Trumpf
Nun werden sich einige denken: "Wie kann es sein, dass ein Spiel mit solchen Problemen in der Lage ist, den Marktführer NBA Live von der Spitze zu verdrängen?" Die Antwort ist ganz einfach. NBA Live ist dieses Jahr ungewohnt schlecht und Grafik ist nicht das, was NBA 2k8 ausmacht. Seine Stärke hat es bei der Spielmechanik: Die Atmosphäre, die Steuerung und die Animationen. Atmosphäre und Animationen gehören dabei zum Besten, was man jemals bei einem Sport-Spiel sehen konnte. Wenn ihr mit einem sich absolut realistisch bewegenden Dirk Nowitzki euren Gegenspieler ausdribbelt und zum Dreier ansetzt, schießt euch direkt ein Gedanke durch den Kopf: "Nur selbst spielen ist schöner!" Und wenn dann der 3-Punkte Versuch unter frenetischen "THREEEEEEEE"-Rufen des Publikums im Korb landet, werdet ihr eine Gänsehaut bekommen. Alles wirkt so echt, so perfekt animiert, so unfassbar real. Oder wenn ihr nach einer guten Defenseleistung eurem Gegenspieler den Ball abjagt und ihn dann mit einem krachenden Dunk versenkt. Während des Replays habt ihr einfach dieses unbeschreibliche, von mir NBA-Feeling getaufte, Gefühl. Nicht selten wird euch dieses Feeling dazu bringen, vor eurem Fernseher Sätze wie "In your face" zu sagen, während ihr virtuell einen Slam-Dunk vollführt. Verstärkt wird das Ganze noch durch das Publikum, welches zwar nicht voll animiert ist, aber doch sehr lebendig wirkt und für echte Stadionatmosphäre sorgt.

Ein weiterer Garant für die perfekte Atmosphäre sind die Kommentatoren. Es wäre einfach unpassend, wenn es deutschsprachige Kommentatoren gäbe. So begleiten euch zwei englischsprachige Kommentatoren und ein Reporter am Spielfeld sehr emotional und immer mit einem coolen Spruch auf den Lippen ("Put the ball in his hand and good things will happen") durch das Spielgeschehen. Auch der Soundtrack passt einfach perfekt. Deshalb werdet ihr in den Menüs von verschiedensten Hip-Hop-Liedern unterhalten.

Was aber fast noch besser als die Atmosphäre ist, sind die oben bereits erwähnten Animationen. Dabei wurden wieder die aus dem Vorgänger bekannten "Signature Style Animations" verwendet. Unter diesen Animations versteht man Bewegungen, die ganz typisch für einen Spieler sind. Das betrifft Laufbewegungen, Wurftechnik, spezielle Dribblings, besondere Dunkvarianten, bestimmte Posen beim Jubeln usw. In der Praxis heißt das, dass LeBron James z.B. einige Dunks drauf hat, die nur er kann. Oder die Bewegungen beim 3-Punkte Versuch eures virtuellen Dirk Nowitzki sehen genauso aus, wie in der Realität. Das erzeugt bei euch die Illusion Dirk Nowitzki zu spielen und keine Ansammlung von Pixeln. Und genau dieses Gefühl ist es, was NBA 2k8 von NBA LIVE 08 unterscheidet. Ihr spielt kein Spiel. Ihr seid mitten drin. Ihr fühlt es. Ihr lebt es.

Alles unter Kontrolle
Der dritte Punkt der genialen Spielmechanik ist die Steuerung. Diese ist aber sowohl Fluch als auch Segen. Beginnen wir mit den positiven Aspekten, der totalen Kontrolle über euren Spieler. Mit dem linken Stick steuert ihr die Laufrichtung. Mit dem rechten Stick werft ihr, indem ihr ihn in irgendeine Richtung bewegt. Sobald euer Spieler den höchsten Punkt in seiner Sprungbewegung erreicht hat, lasst ihr den Stick wieder los. Wenn ihr es richtig gemacht habt, trefft ihr mit ziemlicher Sicherheit den Korb. Dann gibt es noch eine Taste für Steals, Sprungabwehr, Sprinten. Das Beste ist aber, dass ihr auch die Kontrolle über die anderen Spieler habt. So könnt ihr Kommandos verteilen. Es gibt z.B. die Möglichkeit, einen Block stellen zu lassen, um euch euren Gegner vom Leib zu halten und freien Weg zum Korb zu haben. Ihr könnt aber auch einen Mitspieler auffordern, sich freizulaufen und ihn dann mit einem Pass in Szene zu setzen.

Es gibt unendliche Varianten, um zum Korberfolg zu kommen. Und genau hier offenbart sich die größte Schwäche des Spiels, die ich als Neuling in der Serie sofort gemerkt habe. Niemand erklärt einem wie alles funktioniert. Kein Tutorial, kein situationsabhängiges Training. Gar nichts. Unter dem Menüpunkt Training könnt ihr nur ein freies Spiel bestreiten und Freiwürfe üben. Das ist gut, um das Timing beim Werfen zu erlernen. Mehr aber auch nicht. Wer hofft, im Handbuch Hilfe zu finden, wird bitter enttäuscht. Das Handbuch ist eher ein Heft und nennt nur, was ihr im Spiel machen könnt. Nicht aber wie ihr es macht. So war es kein Wunder, dass ich von meinen ersten 10 Spielen mit den Mavericks, keins (!) gewonnen habe. Das ist Frust pur! Erst nach und nach entdeckt man vieles und eignet es sich an. So werden z.B. Dribblings mit dem gleichen Stick gemacht, wie die Laufbewegungen. Das richtige Timing bei Steals lernt man erst nach unzähligen Matches mit unzähligen Fehlversuchen, die zu einem Reaching-Foul führen. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß, den Benutzer so alleine zu lassen. So vergrault man sich nur Spieler, die sich nicht in ein Spiel reinbeißen wollen und dabei auch noch einiges an Frustpotential ertragen können. Allerdings kommt irgendwann der Wendepunkt. Ab dann habt ihr genug drauf, um auch zu gewinnen. Und das Spiel belohnt euch dann mit von euch perfekt ausgeführten Steals oder Dunks, die das bereits erwähnte NBA-Feeling hervorrufen.

Bigger is better
Beim Umfang gibt sich NBA 2k8 ebenfalls keine Blöße. Die Teams sind auf dem neusten Stand, der Terminplan, den ihr in einer Saison abzuarbeiten habt, stimmt mit der Realität überein und an den Einstellungen könnt ihr so ziemlich alles verändern, was es zu verändern gibt. Neben den klassischen Modi Saison, Playoffs, Schnelles Spiel und Training gibt es noch einige andere interessante Spielvarianten. Zum Einen natürlich den sehr zu empfehlenden Onlinemodus, der wirklich ausgereift ist und alles bietet, was man heutzutage erwarten darf. Ranglisten, Turniere, einen Co-op Modus, in dem ihr zusammen gegen den Computer spielt und vieles mehr. Zum Anderen bietet euch NBA 2k8 noch einige, für ein reines Sport-Spiel ungewöhnliche Modi. So gibt es z.B. die "Rookie Challenge". Dabei bestreitet ihr ein Spiel zwischen den Drafts von 2006 und 2007. Oder aber ihr wählt den Menüpunkt "Situation". Dahinter verbirgt sich ein Modus, in dem ihr wirklich alles einstellen könnt. Wie lange noch zu spielen ist, wie viele Punkte Abstand zwischen euch und eurem Gegner liegen, wie viele Fouls euer Team hat und vieles weitere. Man kann so reale Situationen nachstellen und -spielen.

Das Herzstück des ganzen Spiels ist aber "The Association". Darin spielt ihr ebenfalls mit einer Mannschaft um die Meisterschaft. Ihr seid aber nicht nur Spieler. Ihr seid auch Manager. Euer Aufgabenfeld beschränkt sich also nicht nur aufs Spielen sondern auch auf Nachwuchsarbeit, Vertragsverlängerungen, Neueinkäufe bzw. Verkäufe aktueller Spieler, Marketing und alles was sonst noch anfällt. Dieser Modus motiviert ungemein und sorgt für Langzeitmotivation, weil ihr immer wieder vor neue Situationen gestellt werdet. Sei es der Abgang eines Star-Spielers oder der komplette Neuaufbau eures Teams. Und bis zu den Playoffs oder gar dem Meistertitel ist es ein langer und steiniger Weg.

NBA 2k8 Homecourt?
Wer NBA 2k8 für eine reine Simulation des typischen Basketballs hält, hat seine Rechnung ohne "NBA Blacktop" gemacht. Dahinter verbirgt sich ein regelrechtes Spiel im Spiel. Ein Spiel fernab von konventionellem Basketball. NBA Blacktop ist 2kSports Basketball-Vergnügungspark. Arcade ist das Zauberwort. Wählt ihr NBA Blacktop im Menü aus, gelangt ihr in ein separates Menü und dort könnt ihr dann verschiedene Spieltypen auswählen. So gibt es z.B. einen 3-Punkte Wettbewerb wo ihr, wie der Name schon erahnen lässt, möglichst viele Dreier verwandeln müsst. Dann gibt es noch den "21-Modus". Darin kämpfen 3 Spieler eurer Wahl in einem Jeder-gegen-Jeden Match darum, wer als erster 21 Punkte erzielt. Außerdem gibt es noch "Pickup-Spiele", die es euch ermöglichen, von 1 vs. 1 bis 5 vs. 5 Duelle mit Spielern eurer Wahl zu bestreiten. Das Herzstück ist aber der Dunkcontest. Dieser ist an Spielspass und Coolness nicht zu übertreffen. Es ist jedes Mal eine Freude, einen echten Dunkspezialisten wie Kobe Bryant perfekt zu kontrollieren. Und auch hier greift wieder die geniale Steuerung von NBA 2k8. Allerdings haben die Entwickler für diesen Modus an eine Trainingsmöglichkeit gedacht. In der Dunkschule könnt ihr üben, üben, üben. Denn die richtig fetten Dunks sind schwer auszuführen und verlangen neben perfekter Beherrschung des rechten Analogsticks, auch noch ein perfektes Timing. Anfänger werden ihren Spieler nicht einmal zum Sprung bringen, was wieder sehr frustrierend ist. Die Aussicht, nach etwas Training die Lüfte zu beherrschen, motiviert aber ungemein und so werdet ihr gerne etwas Zeit zum Trainieren opfern, um dann die Körbe dieser Welt zu rocken. Alles in Allem ist NBA Blacktop der perfekte Ausgleich zum anspruchsvollen Simulationsteil von NBA 2k8. Die Spielmöglichkeiten sind kurzweilig und machen eine Menge Spaß, auch wenn dabei die Gesetze der Physik nicht ausgeschalten sind, wie bei NBA Homecourt.

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15.11.2007, 13:06 Uhr

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