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Dynasty Warriors Gundam - Wann gibts mal endlich etwas Neues?

Jens Kopper

von Jens Kopper

27.11.2007, 13:26 Uhr

Es gibt Spiele-Serien, die aufgrund ihrer Genialität und ihrer Perfektion einfach Kult sind. Sei es nun für die Nintendojünger die Super Mario-Reihe, für Sonyfanboys die Final Fantasy-Reihe oder für uns Microsoftliebhaber die Halo-Reihe. So ist es kein Wunder, dass es von dieser Serien Fortsetzung auf Fortsetzung gibt. Jetzt mal ehrlich. Niemand beschwert sich, dass es unzählige Super Mario-Spiele gibt, oder dass Final Fantasy mittlerweile schon bei Teil 13 angelangt ist.

Und schon gar nicht werden wie uns beschweren, wenn die Jungs von Bungie an einem Halo 4 basteln würden. Dann gibt es aber auch Spiele-Reihen, welche ganz und gar nicht perfekt sind und Fehler besitzen, die sich in jedem Teil wiederholen, denen es an Innovationen oder einer guten Story fehlt. Und trotzdem gibt es von diesen Spielen regelmäßig Fortsetzungen. Eines dieser ewig fortgesetzten Spiele ist Dynasty Warriors. Seit dem 9. November ist der neuste Spross der Familie auf dem Markt: Dynasty Warriors Gundam. Diese Fortsetzung ist aber anders. Keine weitere Geschichtsstunde in asiatischer Historie. Keine Kämpfe mehr mit Schwertern und Lanzen. Die Entwickler haben für ihren neusten Teil das in Japan unfassbar beliebte Science-Fiction-Universum "Gundam" als Vorlage genommen. Ob diese Neuausrichtung des Szenarios endlich den erhofften Innovationschub bringt, lest ihr in unserem Test.

Einer gegen Tausend
Für alle, die mit der Serie überhaupt nichts anfangen können und garnicht wissen, was der Spieler zu machen hat, erstmal einige grundlegende Informationen. Dynasty Warriors ist ein Hack'n Slay. Ihr metzelt euch durch Horden von Gegnern, kämpft Duelle gegen feindliche Generäle und versucht, die Macht über das Schlachtfeld zu erlangen. Allerdings braucht ihr keine Blutorgien wie bei God of War zu erwarten. Ihr könnt keine Gegner enthaupten oder zerhacken. Blut gab es und gibt es auch im neusten Teil keins.

Trotzdem kann es durchaus mal passieren, dass ihr in einer Mission locker 800 Gegner erledigt. Je nachdem verlieren besiegte Gegner Tränke oder Boni. Und manchmal sogar neue Gegenstände, die euren Charakter verstärken. Des Weiteren gab es bei Dynasty Warriors schon immer eine Unmenge an Charakteren, die erst nach und nach freigespielt werden mussten. Es greift also das bekannte "Jäger und Sammler"-Prinzip.

Next-Gen-Grafik? Was ist das?
Was erwartet man von einem Next-Gen-Spiel? Auf jeden Fall eine, im Vergleich zu den Vorgängern auf der PS2 und Xbox, deutlich verbesserte Grafik. Dazu kann man nur eins sagen. Die Grafik ist besser. Aber das Prädikat Next-Generation verdient sie auf gar keinen Fall. Zu steril wirkt die Welt. Zu hässlich sind die Texturen. Zu eintönig sehen die Gegner aus. Der eigene Mobile-Suit ist allerdings ganz nett anzuschauen, wobei hier ebenfalls einige Licht und Schatten-Effekte sowie Spiegelungen nicht verkehrt gewesen wären. Auch die Kampfeffekte und -animationen sind ganz schön, aber keine Augenweiden. Dafür ist es den Entwicklern gelungen, dass das Spiel in jeder Situation flüssig läuft. Selbst wenn ihr vor lauter Gegner nichts mehr seht. Und dieses ruckelfreie Spielen wird leider mit der unspektakulären Grafik erkauft. Trotzdem wissen wir, dass eine Konsole wie die Xbox 360 genug Speicher und Kraft hat, um eine solche Menge von bewegten Objekten auch mit einer ansehnlicheren Grafik ohne Ruckeln oder Einbrüche der Framerate darzustellen. Trotzdem: Grafik ist bekanntlich nicht alles. Es wäre nur die Chance gewesen, eine typische Schwäche von Dynasty Warriors endlich zu beheben. Leider wird dies nicht die letzte bekannte Schwäche sein, die nicht behoben wurde.

Auf in die Zukunft
Die größte Veränderung zu den Vorgängerteilen ist die Story bzw. das ganze Setting. Statt euch mit den Namengebenden Dynastien der asiatischen Geschichte zu beschäftigen, seid ihr Teil des riesigen Gundam-Universums, welches ihr im Einzelspielermodus in 2 Modi betreten könnt. Dabei gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen diesen beiden Modi. Der "Offizielle Modus" bezieht sich größtenteils auf drei Anime-Serien des Gundam-Universums, nämlich auf "Mobile Suit Gundam", "Mobile Suit Gundam Zeta" und "Mobile Suit Gundam ZZ". Zum Einen spielt ihr daraus bekannte Charaktere wie Amuro Ray, Kamille Bidan oder Judau Ashta. Zum Anderen befolgen eure Missionen mehr oder wenig genau die Zeitlinie bzw. die Geschehnisse des jeweiligen Anime.

Der "Originale Modus" hingegen dreht sich um eine komplett neue Storyline, in deren Verlauf bekannte Charaktere aus dem offiziellen Modus, aber auch andere Charaktere spielbar sind. Diese neuen Figuren sind aber nicht frei erfunden, sondern aus anderen Anime-Serien des Gundam-Universums entnommen. Alles in Allem ist es für jemanden, der das Gundam-Universum nicht komplett kennt, sehr verwirrend.

Das liegt an drei Sachen. Als erstes bekommt man im offiziellen Modus keine Einführung in die Geschehnisse. Ihr werdet nach einem kurzen Briefing auf das Schlachtfeld geworfen und erkennt anhand der roten Punkte auf dem Radar, wer eure Gegner sind. Warum ihr gegen sie kämpft oder was in vorherigen Schlachten passiert ist, verrät euch niemand. Als zweites tauchen Figuren aus der einen Serie in Schlachten eines anderen Charakters aus einer anderen Serie auf. So trefft ihr z.B. auf Haman Karn aus "Mobile Suit Gundam" in den Ereignissen von "Mobile Suit Gundam ZZ", obwohl zwischen beiden Serien einige Jahre liegen. Da euch aber niemand erklärt, warum das passiert, ist die Verwirrung groß.

Der letzte Punkt, der euch endgültig das letzte bisschen Verständnis der Story raubt, sind die Geschehnisse im original Modus. Figuren, die ihr im offiziellen Modus als Kämpfer für das Gute kennen gelernt habt, sind plötzlich böse und Bösewichter sind plötzlich Helden! Spätestens an diesem Punkt versteht man garnichts mehr, wenn man kein absoluter Gundam-Fan ist und alle Geschehnisse und Zeitlinien auswendig kennt. Das ist sehr ärgerlich, da die eigentlich, dem Anime sehr gut nachempfundene Atmosphäre und Dramatik, verloren geht. Außerdem verliert man doch schneller die Motivation weiterzuspielen, wenn man gar nicht weis, ob man gut, böse oder irgendwas dazwischen ist.

Es könnte etwas mehr sein...
Der Umfang hingegen geht in Ordnung. Es gibt viele Piloten mit einer relativ großen Anzahl an besonderen Fähigkeiten, die sich aber von Charakter zu Charakter fast nicht unterscheiden, und Mobile Suits, welche man aber größtenteils erst freispielen muss. Auch die Anzahl der Missionen ist ausreichend. Es könnten aber pro Figur ein paar mehr Missionen geben. Für Judau Ashta gibt es z.B. im offiziellen Modus nur zwei Missionen.

Leider wiederholen sich die Geschehnisse und Missionen trotz verschiedener Auswahl des Spielers auch noch sehr oft, was dazu führt, dass es sehr schnell langweilig wird. Wenigstens haben die Entwickler an einen Co-op Modus gedacht. Ihr könnt also mit einem Kumpel im Splitscreen gemeinsam in die Schlacht ziehen. Obwohl die Abwechslung wirklich sehr gering ist, gibt es während der Missionen immer wieder überraschende Momente, wenn z.B. aus dem Nichts Verstärkung auftaucht, oder wenn plötzlich ein feindlicher General erscheint und euch ordentlich einheizt. Es ist nur Schade, dass diese Überraschungen sehr rar gesät und irgendwann nicht mehr überraschend sind, da ihr wisst, dass noch etwas passieren muss.

Eine ebenfalls zwiespältige Sache sind die Steuerung bzw. die Combomöglichkeiten. Die Steuerung an sich ist wirklich einfach. Ihr habt zwei Knöpfe zum Schlagen, einen für einen Charge-Angriff der sich langsam immer wieder auflädt und einen Knopf zum Sprinten. Des Weiteren gibt euch eine Taste die Möglichkeit kurz zu schweben und eine andere die Möglichkeit, die Kamera zu zentrieren. Combos startet ihr, indem ihr die beiden Schlag-Knöpfe B und X in einer bestimmten Reihenfolge drückt. Dabei gibt es am Anfang drei Combo-Varianten, welche sich in der Visualisierung von Mobile Suit zu Mobile Suit unterscheiden. Sehr schade ist aber, dass die Ausführung immer gleich ist. Wenn ihr also für einen Mobile Suit die Reihenfolge des "Knöpfedrückens" kennt, kennt ihr sie auch für alle weiteren Mobile Suits. Das nervt ungemein, da es keine Herausforderung mehr ist, in einen neuen Mobile Suit zu steigen.

Den meiner Meinung nach größten Fehler machen die Jungs von Koei aber bei etwas anderem. Wie ganz oben schon genannt, verlieren manche Gegner Gegenstände, die ihr aufsammeln könnt. Dabei handelt es sich meist um Updates und Rüstungsteile für euren Mobile Suit. So erhöht ihr Eigenschaften wie Rüstung und Nahkampf. Die Modifikationen haben aber leider keinen Effekt auf das Aussehen eures Anzugs. Egal was ihr dran schraubt. Euer Mobile Suit sieht immer so aus wie am Anfang. Des Weiteren könnt ihr keine neuen Waffen bekommen. Ihr kämpft immer mit den Standardwaffen. Dieser Punkt bricht dem Spiel, zumindest wenn es um die Motivation geht, endgültig das Genick. Das aus den Vorgängern bekannte Jagen nach neuen Waffen, die auch noch neue Combos ermöglichten, geht komplett verloren. Und gerade dieses Modifizieren eures Mobile Suits hätte einen persönlicheren Bezug zu eurer Spielfigur und seinem Arbeitsgerät geschaffen. Chance vertan, Koei!

Alte und neue Fehler
Wer jetzt denkt, dass wären schon alle Fehler gewesen, den muss ich leider enttäuschen. So ist es den Entwicklern immer noch nicht gelungen, den größten Feind auf dem Schlachtfeld zu besiegen. Die unglaublich miese und nervige Kamera. Wenn ihr nicht mit Hilfe eures rechten Analogsticks permanent die Kamera nachstellt oder sie am besten per Knopfdruck immer wieder zentriert, seid ihr in den Wirren des Kriegs komplett verloren. Die Kamera hat nämlich die schlechte Angewohnheit, meistens so auf euren Charakter zu blicken, dass ihr keine Gegner seht! Ihr wisst zwar dank der Übersichtskarte, das hinter euch jetzt Feinde stehen, die Kamera zeigt euch aber lieber die Seite wo sich gerade niemand befindet. Wenn man bedenkt, dass die Kameraprobleme so alt sind wie Dynasty Warriors-Reihe, ist es eigentlich eine Frechheit, dass Koei im mittlerweile 20. Spiel immer noch keine bessere programmiert bekommt.

Ein weiteres großes Desaster ist das Balacing. Normale Gegner sind überhaupt keine Herausforderung. Sie blocken fast nie und greifen euch nur ganz wenig an. Natürlich dürfen Gegner, wenn sie in solchen Massen vorkommen, keine Halbgötter sein. Etwas mehr Gegenwehr würde dem Ganzen aber nicht schaden. Generäle hingegen muss man zweigeteilt betrachten. Entweder könnt ihr sie ganz leicht mit der richtigen Taktik besiegen. Oder aber sie töten euch so schnell, dass ihr fast gar keine Möglichkeit zur Flucht oder zur Gegenwehr habt. Das kommt zwar nicht oft vor. Aber wenn es geschieht, nervt es ungemein.

Das letzte und abschließende Problem ist eure fehlende Einflussnahme auf den Ausgang der Schlacht. So gibt es Missionen, wo ihr verhindern müsst, dass ein befreundeter General getötet wird. Es wäre also ganz logisch, immer bei diesem General zu bleiben. Das geht aber nicht, da ihr, um zu gewinnen, an einer ganz anderen Stelle etwas erledigen müsst. Ist der befreundete General dann in Schwierigkeiten, bekommt ihr das zwar angezeigt. Meistens habt ihr aber keine Zeit mehr, zu ihm zurückzukehren und ihn zu retten. Das Spiel lässt euch regelrecht verlieren. Das frustriert ungemein und führt dazu, dass Dynasty Warriors Gundam recht schnell das DVD-Laufwerk eurer Xbox 360 wieder verlässt.

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27.11.2007, 13:26 Uhr

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