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Brothers: A Tale of Two Sons - Zwei Brüder auch auf der Xbox One

Lesertest von NilsoSto

15.10.2015, 10:49 Uhr

Bild aus der "Brothers: A Tale of Two Sons"-Galerie

Bereits vor zwei Jahren erschien das Adventure "Brothers: A Tale of Two Sons" für die alten Konsolen und überraschte durch seine emotionale Geschichte. Statt auf große Action setzte man auf ruhiges Gameplay und Bildsprache. Nun ist der Titel auch für die Xbox One veröffentlicht worden. Aber was hat sich verändert und lohnt sich ein erneuter Kauf?

"Brothers: A Tale of Two Sons" handelt von zwei Brüdern. Nach dem Tod ihrer Mutter trifft sie der nächste Schicksalsschlag: Ihr Vater hat eine schwere Krankheit und schwebt in Lebensgefahr. Der örtliche Dorfarzt sieht nur eine einzige Möglichkeit zur Heilung. Demnach gibt es in weiter Entfernung einen magischen Baum, durch dessen Elixier die Krankheit gestoppt werden kann. Und so brechen die beiden schließlich, ohne lang zu überlegen in ihr Abenteuer auf, um ihren Vater zu retten.

Zumindest ist es das was man zu Beginn beobachten kann, denn so richtig gesprochen wird in "Brothers" gar nicht. Stattdessen unterhalten sich alle Charaktere in ihrer eigenen Fantasie-Sprache. Durch passende Gestik und Mimik versteht man aber stets um was es gerade geht.

Schon zu Beginn fällt direkt auf, was dieses Spiel von anderen unterscheidet. Statt abwechselnd mit den Brüdern zu spielen, hat man immer direkte Kontrolle über beide Figuren gleichzeitig. Das Gameplay ist dabei aber trotzdem recht simpel gehalten. Mit der linken Controllerhälfte steuert man den großen Bruder, während man mit der rechten den kleinen Bruder navigiert. Mit Hilfe der jeweiligen Schultertasten können diese dann separat mit der Umgebung interagieren. Dabei hat jeder seine eigenen Stärken, die es zu kombinieren gilt. Während der ältere Bruder schwimmen kann, zwängt sich der jüngere beispielsweise durch enge Gitterstäbe. Obwohl die Steuerung gewöhnungsbedürftig ist und es hin und wieder schon mal vorkommen kann, dass man die Figuren verwechselt, ist man zu keiner Zeit überfordert. Dies ist vor allem den relativ simpel gehaltenen Rätseln zuzuschreiben, die dem Spieler in der Regel nicht allzu viel abverlangen. Einen Koop-Modus, in dem jeder Spieler in die Rolle eines Bruders schlüpft, gibt es leider nicht.

Wie schon zu Beginn erwähnt, handelt es sich bei "Brothers" um ein Spiel, bei dem nichts explizit erklärt wird. Stattdessen wird die Geschichte über die Bilder und Emotionen vermittelt. Dabei lässt sich generell sagen, dass die Welt durchgehend liebevoll gestaltet ist und zum Erkunden einlädt. So trifft man immer wieder auf andere Personen und Gestalten, die ihre eigenen Geschichten zu erzählen haben. Meistens geht es um Themen wie Trauer, Verzweiflung, Angst, aber auch Liebe und Freude. Durch die dynamischen Kamerafahrten kommt die Spielwelt perfekt zur Geltung und wirkt sehr glaubhaft. Begleitet wird dies durch einen wunderschönen Soundtrack, der die Geschehnisse zu jeder Zeit perfekt untermalt. In der detaillierten Spielwelt liegt die große Stärke von "Brothers". Dieses Niveau wird von der ersten bis zur letzten Sekunde gehalten und so kann es schon vorkommen, dass man das Spiel direkt an einem Stück zu Ende spielt. Allzu lang dauert es nämlich auch nicht, da man nach vier bis fünf Stunden bereits den Abspann zu sehen bekommt.

Und danach gibt es leider auch nicht mehr viel zu entdecken. Bis auf eine Handvoll Erfolge, die erwarten, dass man in der Spielwelt diverse Nebenaufgaben erfüllt, wird kaum etwas geboten. Im Gegensatz zur 360-Version unterscheidet sich die Neuveröffentlichung inhaltlich nur dahingehend, dass man nun Zugriff auf Konzeptbilder und den Soundtrack des Spiels hat. Zusätzlich gibt es noch einen Entwickler-Kommentar, der während einem Spieldurchlauf allerlei interessante Infos zum Spiel preisgibt. Das war es dann leider auch schon. Ansonsten bleibt alles beim Alten.

Auch technisch wurde der Titel leider nur marginal aufpoliert. Zwar läuft das Spiel jetzt in höherer Auflösung, bietet teilweise schärfere Texturen und auch weichere Schatten, aber trotzdem fallen immer wieder die sehr groben Charaktermodelle auf, die durchaus eine Generalüberholung vertragen hätten. Ansonsten sieht das Spiel aber wirklich hübsch aus, was vor allem durch die detailverliebte Gestaltung und die tollen Lichteffekte erreicht wird."Brothers: A Tale of Two Sons" hat einfach seinen ganz eigenen Charme.

Lesermeinung von NilsoSto

"Brothers: Tale of Two Sons" ist ein wunderschönes Spiel und gehört zu den Titeln, die es heute leider viel zu selten gibt. Die konsequente Erzählung und die emotionale Geschichte machen das Spiel zu etwas ganz Besonderem. Wer Lust auf ein ruhiges aber dennoch intensives Spielerlebnis hat, sollte dem Titel auf jeden Fall eine Chance geben. Der Preis ist mit 19,99 Euro für einen lauen Aufguss allerdings etwas hoch angesetzt und daher insbesondere für diejenigen, die es schon einmal gespielt haben, eher unattraktiv. Daran können auch die leider sehr überschaubaren Bonusinhalte nichts ändern.

8,5

"sehr gut!"

Xbox Aktuell Test-Wertungsschema

ab 9,0	ausgezeichnet
8,5-8,9	sehr gut
7,5-8,4	gut
6,0-7,4	befriedigend

4,0-5,9	ausreichend
2,0-3,9	mangelhaft
bis 1,9	ungenügend

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