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Martha is Dead - Die tote Schwester und der Krieg

Ab heute ist der spielbare Psycho-Thriller "Martha is Dead" von LKA und Wired Productions für alle Xbox-Konsolen als Download erhältlich. Wir haben für einen Test der Toskana zur Zeit des Zweiten Weltkriegs einen Besuch abgestattet.

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

24.02.2022, 15:00 Uhr

Mit "The Town of Light" gelang Entwicker LKA 2017 ein fesselndes Abenteuerspiel. Das italienische Studio stellte seine Erzählkünste unter Beweis und erarbeitete sich damit zurecht den Durchbruch in der mittlerweile großen Indie-Szene. Mit "Martha is Dead" will man an diesen Erfolg anknüpfen und ist auf gutem Weg. Zwei Preise konnte man für das Spiel bereits im Vorfeld des Releases einheimsen: "Best Storytelling Game" und einen "People's Choice Award".

"Martha is Dead" spielt 1944 in Italien inmitten der Wirren des Zweiten Weltkriegs. Giulia, Tochter einer Italienerin und eines deutschen Soldaten, findet in einem See ihre tote Schwester Martha. Natürlich hat sie den Wunsch, die Wahrheit hinter deren Tod aufzudecken, doch schnell merkt Giulia, dass dies kein leichtes Unterfangen wird. Die Realität vermischt sich immer mehr mit ihren Albträumen, zudem wird sie mehr und mehr mit dem Schrecken des Krieges konfrontiert.

Der Titel ist ein spielbarer Psycho-Thriller und hat dabei sehr gruselige Momente sowie Adventure-Anleihen zu bieten. Vor blutigen Szenen schreckt das Spiel nicht zurück und mit verstümmelten Leichen ebenso wenig. Fun Fact: Auf der PlayStation erscheint "Martha is Dead" im Gegensatz zu Xbox und PC nur geschnitten - auf Wunsch von Sony. Angeblich betriff dies eine Szene, in der man von einer Leiche die Gesichtshaut abziehen und sich diese als Maske überziehen muss. Davon abgesehen werden bei dem Spiel leichte Erinnerungen an "The Vanishing of Ethan Carter" (2018 für die Xbox One erschienen) und "The Suicide of Rachel Foster" (2020) wach, wobei "Martha is Dead" aber eine weitaus größere thematische Schwere aufweisen kann.

Im Zentrum des Spiels steht Protagonistin Giulia, die nicht nur den Tod ihrer Schwester verarbeiten und aufklären muss, sondern die auch ein sehr angespanntes Verhältnis zu ihrer Mutter hegt. Sie leidet an Gedächtnislücken, kann sich aber trotzdem sehr gut an schaurige Geschichten erinnern, die ihr als Kind vorgelesen wurden. Während sie den desolaten Zustand der Ehe ihrer Eltern sowie die Berichte von der Kriegsfront fast schon nüchtern miterlebt, lassen sie ihre Albträume äußerst aufgewühlt zurück.

Entwickler LKA hat "Martha is Dead" mit der Toskana eine recht realitätsnahe Spielwelt spendiert und auch historische Hintergründe korrekt in das Abenteuer integriert. Dabei wird die dichte Story oft mit Gegensätzen erzählt: hier die idyllische Spielwelt, dort der Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Auf der einen Seite die enge Verbindung zu ihrer verstorbenen Schwester, auf der anderen Seite spürt sie die Abneigung ihrer Mutter. Die Atmosphäre ist sehr dicht und die Mischung, die LKA hier präsentiert, lädt oft zum Nachdenken ein.

"Martha is Dead" wird aus der Ego-Perspektive gespielt und die Abschnitte wechseln sich in Sachen Gameplay stetig ab: mal gibt es fest aneinandergereihte Szenen, in denen kaum Entscheidungsfreiheit besteht, mal gibt es offene Abschnitte, in denen man die Spielwelt erkunden muss. Während man hier zum Beispiel das Haus der Familie besucht oder den umliegenden Wald und den mysteriösen See erforscht, ist man allerdings an Gehwege gebunden. Dabei gilt es diverse Aufgaben zu erledigen wie beispielsweise das Aufnehmen von Fotos und deren Entwicklung in der Dunkelkammer.

Die eigentlich friedlichen Sequenzen werden in "Martha is Dead" regelmäßig durch Giulias Albträume und augenscheinlich übernatürliche Ereignisse gestört, die beim Spielen in aller Regelmäßigkeit für einen kalten Schauer sorgen. Unterstützt wird dies durch eine erstklassige Vertonung und vor allem auch musikalische Untermalung. Besonders die hervorragend ausgewählte Musik trägt einen enormen Anteil zur Atmosphäre bei, während die Grafik zwar durchaus hübsch, aber nicht bahnbrechend ist. Auch auf der Xbox Series X|S fehlt es der Optik stellenweise an Schärfe. Dies lässt sich allerdings durchaus verkraften, denn der Fokus von "Martha is Dead" liegt eindeutig auf der Erzählung.

Abzüge gibt es wegen der relativ etwas längeren Ladezeiten zwischen den einzelnen, teils auch kurzen Abschnitten, zudem ist die Spielzeit mit etwa 6 Stunden recht überschaubar. Auch in Sachen Wiederspielwert lässt "Martha is Dead" am Ende Federn, denn wenn man die Geschichte und damit die ganzen Verstrickungen erst einmal kennt, lohnt ein erneuter Anlauf nur bedingt.

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