Bad Cheese - Albtraum einer Maus
Alte Cartoons aus den 1920ern - schwarz-weiß, ruckelig animiert und voller seltsamer Figuren: Schon "Cuphead" hat gezeigt, wie man aus dieser Ästhetik ein Spiel machen kann. "Bad Cheese" greift diese Idee auf, geht aber noch weiter: Statt nur Retro-Optik gibt es hier auf Xbox Series X|S eine verstörende Horror-Geschichte rund um eine kleine Maus und ihre Familie. Wie das Spiel bei uns abgeschnitten hat, lest ihr in folgendem Test.

von Wolfgang Kern
16.09.2025, 08:33 Uhr

In "Bad Cheese" von Feardemic und Solo-Entwickler Lukasik Art übernehmen wir die Rolle einer kleinen Maus, die in ihrem Haus aufwacht und feststellen muss, dass die Mutter verschwunden ist. Zurückgelassen hat sie nur fröhlich wirkende Notizen, in denen sie Aufgaben verteilt. Doch schnell wird klar: Hinter dieser Cartoon-Welt steckt etwas viel Düsteres. Themen wie Vernachlässigung, Alkoholismus und familiäre Gewalt drängen sich in den Vordergrund. Die besondere Stärke: Weil das Ganze in dieser kindlich-verspielten Cartoon-Welt stattfindet, wirken die ernsten Themen umso härter und treffen emotional. Der Kontrast verstärkt den Inhalt deutlich und mit der bedrückenden Atmosphäre ergibt sich ein rundes Gesamtbild.
„Bad Cheese“ spielt sich aus der Ego-Perspektive der Maus. Man sieht ihre kleinen Hände vor sich, während man sich durch das Haus bewegt. Das Spiel gibt eine immer neue Aufgabe: Küche aufräumen, dreckiges Geschirr in die Spülmaschine räumen, Bierflaschen und Spinnweben entfernen oder mit einem überdimensionalen Staubsauger das Chaos beseitigen.
Zwischendurch wird es actionreicher: Spinnen müssen mit einem Fliegenklatscher erledigt werden - inklusive Bosskampf gegen eine riesige Krabbelviech. Später darf man schmutzige Socken auf Monster-Motten feuern oder kleinere Puzzle lösen. Abwechslung ist da, doch nicht alles fühlt sich rund an: Die Steuerung ist manchmal hakelig, Gegenstände lassen sich nicht intuitiv aufheben und auch die kleinen Kampf-Passagen wirken stellenweise eher nervig als spaßig. Zudem wiederholen sich die Tätigkeiten oft.
Am meisten Freude machen tatsächlich die Maschinen im Spiel - ob der Staubsauger oder die Waschmaschine, hier kommt fast schon so etwas wie befriedigendes Gameplay-Gefühl auf. Dazu gibt es Collectibles wie Gemälde, Familienportraits oder Snacks, die die Maus mit hörbarem Schmatzen sofort verschlingt.
Optisch ist "Bad Cheese" durchaus ein Highlight. Die Hommage an alte 1920er-Cartoons ist perfekt getroffen und zeigt, wie gruselig dieses Setting eigentlich sein kann. Die Figuren wirken schräg und unheimlich, jedes Zimmer im Haus ist einzigartig gestaltet und strotzt nur so vor Details. Einziger Kritikpunkt: Die Beleuchtung ist manchmal etwas zu dunkel. Hier hilft es die Helligkeit des Bildschirms bzw. im Spiel anzupassen.
Beim Sound liefert das Spiel ebenso ab. Kratzige Musikstücke im Stil der 1920er verstärken die unheimliche Atmosphäre, die Geräusche sind detailreich und die Sprecher erinnern an alte Cartoon-Charaktere - nur eben mit einem verstörenden Twist.
Wie bewertest du das Spiel?
Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]
WEITERE NEWS ZUM SPIEL
KOMMENTARE

Xbox Aktuell
16.09.2025, 08:33 UhrEs wurden noch keine Kommentare abgegeben. Mach doch einfach den Anfang und sei die Nummer 1!
Wie bewertest du das Spiel?
Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]