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Deadlight - Das Ende der Welt

Jens Fischer

von Jens Fischer

06.08.2012, 10:40 Uhr

Nachdem der Summer of Arcade dieses Jahr mit "Tony Hawk's Pro Skater HD" und dem darauf folgenden "Wreckateer" eher nett und freundlich begonnen hat, geht nun in Runde drei die Welt unter. In "Deadlight" sieht man sich mit einem düsteren Endzeitszenario konfrontiert, in dem man alleine in den dunklen und unfreundlichen Überresten des Seattles der 1980er Jahre nach seiner Familie sucht. Ob es sich hierbei auch spielerisch um einen Weltuntergang handelt, oder man sich auf das Ende der Welt sogar freuen sollte, erfahrt ihr in unserem (diesmal alles andere als kurzen) Arcade-Kurztest.

Noch bevor man das Spiel "Deadlight" beginnt, kann man im Hauptmenü das 92-seitige Tagebuch des Protagonisten lesen, was ich euch unbedingt empfehlen würde, weil es hervorragend in die Geschichte einführt und euch auf das einstimmt, was da kommt. Es zeigt sehr schön, wie die schöne, heile Welt in der Stadt Hope in Kanada langsam den Bach heruntergeht. Am Anfang ist noch alles wundervoll, der Ranger Randall lebt mit seiner Familie friedlich vor sich hin. Doch leider macht sich in Europa eine Art Tollwut-Epidemie breit, die die komplette Zivilisation verschlingt und Menschen in tödliche Bestien – Schatten genannt – verwandelt. Am Ende des Tagebuchs hat diese Epidemie dann auch Kanada voll erreicht und Randall macht sich mit einigen anderen Überlebenden nach einem Überfall der Zombies auf die Suche nach seiner Frau und Tochter. Allerdings zeugt das Tagebuch auch von ersten Anzeichen psychischer Probleme bei dem naturverbundenen Ranger, der mit der Zeit eine viel stärkere Bindung zum Wald und zu den Tieren entwickelt und die Menschen zunehmend verachtet.

Klar ist nach meinen ersten Erläuterungen zur Story sicherlich, dass diese nicht übermäßig innovativ ist, sondern so ähnlich schon aus diversen Filmen bekannt ist. Schön ist aber, wie dicht die Atmosphäre ist und auf welche Weise die Geschichte unter anderem durch besagtes Tagebuch herübergebracht wird. Spätestens nachdem man sich das Tagebuch durchgelesen hat, wird es aber natürlich Zeit, sich im Hauptmenü nach der Kampagne umzusehen. Da das Spiel keinen Multiplayer bietet, sollte einem der aus drei Teilen bestehende Story-Modus recht schnell auffallen. Es handelt sich bei "Deadlight" um ein zweidimensionales Plattformspiel, grob im Stile eines Jump'n'Runs. Und so muss man von einer Ebene zur nächsten springen, um durch die Levels zu kommen, was einem oft einiges Geschick und flinke Finger abverlangt. Das dabei noch überall Zombies herumlaufen, macht die Sache gleich noch etwas spannender.

Zu Anfang muss man sich durch ein Tutorial kämpfen, was sehr gut ist, da die Steuerung für ein solches Spiel vergleichsweise umfangreich ist und einige Tricks auf Lager hält. Natürlich kann man zunächst springen und nach links oder rechts gehen, aber auch sprinten ist möglich, in der Hocke gehen, Türen eintreten, mit diversen Dingen interagieren und einiges mehr. Viele Aktionen benötigen aber Ausdauer von einem Balken, der sich selbst wieder auflädt, einen aber stark beschränkt und schon mal abstürzen lässt, wenn er erst einmal leer ist. Außerdem kann man die Zombies in Fallen locken oder ablenken und ihnen mit diversen Waffen – namentlich Axt, Revolver und Schrotflinte - Feuer unterm Hintern machen, nachdem man solche erst einmal gefunden hat und wenn man ein wenig von der seltenen Munition übrig hat. Glücklicherweise zeichnen sich Zombies nicht gerade durch ihre Intelligenz aus und laufen so blindlings in jeden Abgrund oder sonstige tödliche Begebenheiten. Auch Springen oder Klettern sowie Sprinten gehören glücklicherweise nicht zum Repertoire der Schatten, sodass man ihnen oft relativ einfach entkommen kann, ohne überhaupt erst angreifen zu müssen. Noch schöner ist, dass man mit etwas Überlegung auch trickreich gegen die Gefahr vorgehen kann, indem man Zombies mit Autos zerquetscht oder sie durch die Aktivierung einer Alarmanlage ablenkt. Sollte man allerdings erst einmal von Schatten umringt sein, sinkt die Lebensanzeige schnell auf Null und es heißt direkt zurück zum letzten Kontrollpunkt. Und das passiert garantiert häufiger, weshalb es sehr gut ist, dass die Levels vor Kontrollpunkten nur so strotzen und man immer nur wenig zurück muss.

Die Steuerung ist sehr schnell verinnerlicht und funktioniert punktgenau, was aber auch wichtig ist, weil sich bei "Deadlight" zwischen die relativ ruhigen Rätselpassagen auch immer wieder Fluchtabschnitte mischen, in denen man sehr flink die richtigen Aktionen durchführen muss. In den Rätselpassagen hingegen kommt man manchmal nicht drum herum, einfach etwas auszuprobieren und im Zweifelsfall erst nach dem Bildschirmtode klüger zu sein. Ein weiteres Problem ist, dass manche Plattformen vor dem dunklen Hintergrund nicht gut zu erkennen sind. Alles in allem sind die Rätsel aber fair und nach einigem Überlegen gelöst, bevor ein Frustmoment auftauchen kann. Oft gibt es auch mehrere Weg zum Ziel. Damit das Ganze dennoch nicht an Spannung verliert, muss man sich nebenbei oft gegen Zombies wehren, die jederzeit aus dem Hintergrund des Levels heraustreten können. Auch für die ein oder andere Schrecksekunde ist das Spiel somit gut, und man fühlt sich in der verseuchten Welt nie so ganz sicher. Und dieses Gefühl unterstützt die Atmosphäre ungemein, die in dem Spiel ohnehin extrem hochgehalten wird.

Einen enormen Einfluss auf die Atmosphäre haben neben der ständig lauernden Gefahr die Optik und die Akustik. Für ein Arcadespiel ist der Hintergrund, vor dem man herumklettert, einsame Spitze. Und auch viele Vollpreisspiele müssen vor den fantastischen Panoramen den Hut ziehen. Ob man sich in einem Park befindet, in einer zerbombten Stadt, in einem typisch amerikanische Vorort: Noch nie ist mir in einem Spiel eine so schaurig-schöne verlorene Welt untergekommen. Alles ist so detailliert modelliert und schafft es irgendwie, den Tod der Zivilisation lebendig darzustellen. Nur bei den Zwischensequenzen hat man sich für comichafte, harte Strichzeichnungen entschieden, die in krassem Gegensatz zu dem sonstigen Spiel stehen. Diesen Stilbruch finde ich eher unnötig, aber die grundlegende, düstere Stimmung bleibt dennoch erhalten. Dazu passen dann auch die Sounds: Regelmäßig vernimmt man von überall das Stöhnen der Zombies und man spürt förmlich in den Ohren, wie die Welt um einen herum zerfällt, während sich die Hintergrundmusik hervorragend zurückhält um dann plötzlich imposant hervorzutreten. Und auch die englischen Sprecher mit deutschen Untertiteln passen und brauchen sich nicht verstecken. Durch diese technische Meisterleistung fällt es wirklich nicht schwer, sich in dem Spiel zu verlieren und es in einem Rutsch durchzuspielen.

Alles in allem fühle ich mich ein wenig an "War of the Worlds" (s. unseren Test) erinnert, das mit ähnlichen Effekten vor dem Hintergrund einer Alieninvasion dieselbe Stimmung hervorgerufen hat. "Deadlight" besticht allerdings dadurch, dass es auch noch versteckte Extras und mehr Interaktion mit der Umgebung bietet. So gibt es in allen Levels etliche Hinweise zu entdecken und auch fehlende Tagebuchseiten, die die Vorgeschichte komplettieren. Dank dieser Extras kann auch das große Problem des Spiels etwas relativiert werden. Denn es ist gut möglich, die Story in 3 bis 5 Stunden durchzuspielen, was recht wenig Umfang für 1.200 Microsoft Points ist. Dass man dank der Boni aber durchaus motiviert ist, das Spiel zwei oder drei Mal durchzuspielen, rettet dem Titel einige Punkte. Außerdem kann man noch ältere Plattformtitel als Boni freischalten, umso noch etwas mehr aus dem Spiel herauszuholen. Alles in allem hätte es aber ruhig etwas mehr sein dürfen.

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