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Madden NFL 15 - No guts, no glory

von Jens Kopper

09.09.2014, 11:15 Uhr

Bisher ist alles wie gewohnt und ehrlich gesagt keine Neuanschaffung zu 60 Euro wert. Allerdings haben die Entwickler einigen Hirnschmalz an anderer Stelle investiert. "Madden NFL 15" spielt sich nämlich tatsächlich anders als seine Vorgänger und zu meinem Erstaunen sogar besser. Die Steuerung ist deutlich griffiger; vor allem die Tackles in der Defense, welche ihr per rechtem Analogstick ausführt, funktionieren präziser, kraftvoller und direkter als bei den Vorgängern. Die Verknüpfung zwischen digitalem Tacklefeld, eurer Eingabe und der Aktion des Spielers stimmen endlich absolut überein. Kurz gesagt, die gefühlte und erlebte Übermacht der Offense wurde endlich gebrochen. Gleichzeitig wächst aber auch der Anspruch an den Spieler am Controller, da die Tackles in Stärke und Angriffshöhe variierbar sind und ihr im richtigen Moment das absolut Richtige drücken bzw. eingeben müsst. Aber auch die Offense fühlt sich noch direkter und echter an, was an geschmeidigeren Bewegungen und präziseren Ausweich- bzw. Dodgemöglichkeiten liegt. Passend dazu gibt es neue Kameraperspektiven, die den Spieler noch viel näher an das Geschehen bringen. In der Defense gibt es eine verbesserte Schulter-Kamera die richtig atmosphärisch ist und einen fast Schweiß und Dreck riechen lässt. Vor allem bei einem erfolgreichen Sack gegen den gegnerischen Quarterback entfaltet diese Ansicht eine besondere Eleganz und Authentizität.

Ebenfalls löblich sind die zahlreichen und teilweise sehr gut gemachten Tutorials. Innovationen innerhalb der Spielmechanik sind ja schön und gut, bringen aber keinen wirklichen Mehrwert, wenn die dadurch entstehende Komplexität einschüchternd und abstoßend wirkt. Daher haben sich die Entwickler sehr viel Mühe gegeben. Zu jeder Aktion, offensiv und defensiv, gibt es eine Lektion mit anschließendem Drill, in dem ihr das gelernte unter Wettkampfbedingungen anwenden müsst. Ergänzend dazu gibt es noch den sogenannten Gauntlet-Modus, in dem ihr bestimmte Spielsituationen meistern müsst, ohne eines eurer fünf Leben zu verlieren. Gleichzeitig muss ich die Tutorials aber auch etwas kritisieren. Ihr müsst immer genau das machen, was in der Lektion gefordert ist. Sollt ihr also Spielzug XY umsetzen, müsst ihr XY umsetzen, obwohl ein anderer Zug in dieser Situation besser wäre. Macht ihr einen anderen, gilt die Mission als fehlgeschlagen. Macht ihr den richtigen Spielzug und er misslingt, seid ihr ebenfalls durchgefallen. Das kann stellenweise durchaus frustrierend sein, da die KI nicht immer sinnvoll agiert und ihr, ausgehend von der entstandenen Spielsituation, einfach durchfallen müsst, egal was ihr macht.

12Fazit

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