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Die Zukunft von Xbox Live Gold - Das kostenpflichtige Abo gehört abgeschafft

Das Thema Xbox Live Gold wurde hier ja schon mehrfach angesprochen. Und da ich darauf eigentlich immer irgendwelche Rückmeldungen erhalten habe, wird es mal Zeit, dem kostenpflichtigen Abo-Service endlich einen eigenen Artikel zu widmen. Warum ich der Meinung bin, dass Xbox Live Gold dringend abgeschafft gehört, erfahrt ihr hier - oder bei YouTube als Video.

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

26.04.2021, 16:00 Uhr

Nächstes Jahr hat Microsoft allen Grund zu feiern, denn Xbox Live bzw. das Xbox Network wird 2022 sage und schreibe 20 Jahre alt. Hinter dem Netzwerk verbirgt sich für Microsoft das große Ganze: Infrastruktur wie Server und auch die ganzen Dienste, die man anbietet. Der Zugang zum Xbox Network ist dabei für alle Spieler grundsätzlich kostenlos: mit Xbox Live Silver bzw. Xbox Live Free kann man den Marktplatz für Käufe und das Herunterladen von Demos genauso nutzen wie diverse Funktionen - man denke bspw. an den Gamerscore oder Achievements. Aktuell gibt Microsoft für das Netzwerk über 100 Mio. monatlich aktive Nutzer an.

Wer allerdings auch Premium-Features nutzen möchte, der benötigt das kostenpflichtige Xbox-Live-Gold-Abo, welches aktuell bei Microsoft direkt 80 Euro im Jahr kostet (4x 3 Monate je 20 Euro). Da das 12-Monats-Abo noch bei anderen Händlern für rund 60 Euro regulär erhältlich ist, gehen wir hier mal von monatlichen Konsten in Höhe von 5 Euro aus. Dafür bekommen Spieler dann Funktionen wie u. a. den Chat und - viel wesentlicher - Zugang zum Mehrspielermodus der Spiele, während alle anderen nur jeweils den Einzelspieler nutzen können.

Mit 5 Euro bezahlen Spieler also Microsofts Infrastruktur. Und wenn die Server gut laufen, hat man ja auch als Spieler etwas davon. An dieser Stelle kann man diese Kosten also noch als ordentlich angelegt betrachten.

Play Anywhere benachteiligt Xbox-Spieler

Schaut man sich nun die First-Party-Spiele an, die also direkt von Microsoft stammen, so gibt es hier seit einiger Zeit ein Feature namens "Play Anywhere". Egal ob nun "Halo", "Gears of War" oder "Forza": man muss ein Spiel nur einmal kaufen und kann es dann überall spielen. Ein Klick entscheidet, ob man den Titel auf der Xbox oder dem PC installiert.

Kauft man ein aktuelles Top-Spiel, kostet dies in der UVP in der Regel etwa 70 Euro. Dafür kann man dann das komplette Spiel auf dem PC nutzen - vom Singleplayer bis hin zum Multiplayer. Wer dasselbe Spiel jedoch auf der Xbox zocken möchte, muss zusätzlich Xbox Live Gold kaufen und bezahlt somit für einen Monat insgesamt 75 Euro - und das, obwohl beide Male dieselbe Infrastruktur genutzt wird. Sowohl auf dem PC als auch der Xbox wird derselbe Server gleichermaßen genutzt.

Okay, man kann natürlich sagen, dass sich der einheitliche Verkaufspreis des Spiels für Xbox und PC besser vermarkten lässt und das Handling vereinfacht. Doch es gibt ja auch noch Spiele von Drittanbietern.

3rd-Party-Publisher zahlen für Server 

Bei diesen Spielen sieht das Ganze etwas anders aus. Während Vollpreisspiele hier auf der Xbox auch mit rund 70 Euro zu Buche schlagen, kosten PC-Spiele im Handel in der Regel nur ca. 60 Euro. Die Differenz in Höhe von 10 Euro gehen indirekt an Microsoft als Lizenzkosten. Der Hersteller darf das Xbox-Logo auf die Verpackung drucken, Microsoft testet das Spiel vor der Veröffentlichung kurz und der Titel kann im Anschluss die Xbox-Infrastruktur nutzen.

Mit diesen 10 Euro werden also zum Teil auch die Xbox-Server finanziert und trotzdem müssen wir alle noch Xbox Live Gold zusätzlich kaufen. Auf den Kopf stellen dieses Konzept nun aber die sog. Free-2-Play-Games.

Free-2-Play ist jetzt wirklich kostenlos

Free-2-Play-Spiele kennen wir alle von Handys: man nutzt ein Spiel kostenlos, dieses finanziert sich dann über Werbung oder optionale Ingame-Käufe. Von diesen Ingame-Käufen bekommt Microsoft als Plattformbetreiber stets einen Anteil ab - genauso übrigens wie bei normalen Vollpreistiteln. Kauft ihr ein Add-on für "Call of Duty", verdient Microsoft daran mit. Kauft ihr ein Add-on für das grundsätzlich kostenlose "Fortnite", verdient Microsoft genauso daran mit.

Seit kurzem sind Free-2-Play-Spiele von der Xbox-Live-Gold-Pflicht augenommen. Brauchte man zum Onlinespielen dafür bislang auch ein Gold-Abo, so sind sämtliche Titel ab jetzt wirkliche komplett kostenlos spielbar - auch im Multiplayer. Wenn man jetzt bedenkt, dass populäre Free-2-Play-Titel wie z. B. "Destiny 2" oder eben "Fortnite" die Leitungen des Xbox Networks genauso zum Glühen bringen, wie jedes andere Spiel auch, stellt sich hier die Frage, wo da der Unterschied sein soll, dass "normale" Spiele weiterhin ein kostenpflichtiges Zusatzabo benötigen.

Machen wir es kurz: nüchtern betrachtet gibt es einfach keinen Unterschied und das ist auch der Grund, warum Xbox Live Gold immer schwerer zu erklären ist. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass es hier eine Änderung geben wird - nein: sogar muss. Bislang dementiert Microsoft dies zwar noch, doch der Fokus liegt bei den Redmondern ja schon lange nicht mehr auf Xbox Live Gold. Wichtiger ist mittlerweile der Xbox Game Pass geworden.

Die Zukunft gehört dem Xbox Game Pass

So bekommt man als Interessent, der auf der offiziellen Xbox-Homepage nach einem Gold-Abo sucht, auch mehrfach den Hinweis, dass der Xbox Game Pass die viel bessere Wahl sei. Und ja, das ist er auch, denn vor allem bei der Ultimate-Variante bekommt man das komplette Programm für Xbox und PC sowie Xbox Live Gold. Letzteres nimmt man kaum noch wahr, so dass gerade Neueinsteiger, die noch nicht so lange an Bord sind, manchmal gar nicht wissen, dass sie nicht nur Game-Pass-Kunde, sondern auch Xbox-Live-Gold-Abonnent sind.

Aktuell gibt es über 18 Mio. Game-Pass-Kunden, wobei sich die Zahl innerhalb eines Jahres fast verdoppelt hat. Und umso erfolgreicher der Xbox Game Pass wird, desto unnötiger wird Xbox Live Gold.

Xbox Live Gold ein Ende machen

All das sind Gründe, warum Xbox Live Gold in der jetzigen Form meiner Ansicht nach keine Zukunft mehr hat. Und ich glaube, Microsoft hat schon längst andere Pläne im Visier, denn nur so lässt sich erklären, dass man selbst kein langes 12-Monats-Abo mehr anbietet und zudem angekündigt hat, dass der Multiplayer von "Halo Infinite" free-2-play wird.

Fassen wir einmal zusammen: Es gibt drei gute Gründe, die gegen Xbox Live Gold sprechen.

  1. Ungleiche Behandlung von Xbox- und PC-Spielern
  2. Dritthersteller finanzieren Xbox Network bereits
  3. Es gibt keinen Grund, F2P- und Vollpreisspiele unterschiedlich zu behandeln

Was denkt ihr: Wird es Xbox Live Gold in einem Jahr noch geben? Und was haltet ihr grundsätzlich vom kostenpflichtigen Gold-Abo? Lasst es mich in den Kommentaren wissen und lasst uns dort das Thema weiterdiskutieren!

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26.04.2021, 16:00 Uhr

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