Turtle Beach Stealth 500 - Angriff auf die kabellose Einstiegsklasse
Die bislang besten kabellosen Headsets der Einsteigerklasse waren für uns das Xbox Wireless Headset und vor allem auch das Steelseries Arctis 1 Wireless. Doch nun schickt Turtle Beach sein neues Stealth 500 ins Rennen - und sorgt damit direkt für Konkurrenz.

von Marc Friedrichs
18.07.2024, 17:38 Uhr

Während Turtle Beach mit den kabelgebundenen Recon-Headsets die absolute Einstiegsklasse bedient, bietet die Stealth-Reihe von allem etwas mehr - und vor allem: eine kabellose Nutzung. Bislang bildete hier das Stealth 600 mit Preisen ab 110 Euro je nach Modell den günstigsten Einstieg, doch seit kurzem hat man mit dem Stealth 500 noch ein Headset im Sortiment, mit dem man den Preis auf 89,99 Euro (UVP) drückt. Und damit signalisiert man dann auch deutlich, dass man den Mitbewerbern den Kampf ansagen will.
Das Turtle Beach Stealth 500 Wireless Gaming Headset kommt komplett aus Kunststoff und dazu noch in einer sehr reduzierten Bauweise daher. Der Hersteller nennt das "ultra leichtes Design" - und ja: das Headset ist wirklich sehr leicht und macht schon fast einen luftige Eindruck. Während die Gründe für diese Designentscheidung sicherlich eher finanzieller als gewichtssparender Natur sind, ist das Ergebnis aber durchaus ordentlich. Gerade der Kopfbügel ist zwar simpel gebaut, im Großen und Ganzen reicht das aber völlig aus und macht dabei nicht einmal einen billigen Eindruck. Auch die Tatsache, dass man auf eine klassische Größenverstellung verzichtet hat und stattdessen nur auf ein an drei Positionen einstellbares Kopfband setzt, welches für den festen Sitz sorgt, ist am Ende völlig in ausreichend. Für Spieler mit ganz großem Kopf könnte der Platz am Ende aber etwas knapp werden, weshalb sich vor dem Kauf eine Anprobe empfiehlt.
Ansonsten ist der Tragekomfort des Stealth 500 sehr gut. Das Headset sitzt bequem und auch Brillenträger können sich hiermit ohne Probleme in lange Gaming-Sessions stürzen. Die Ohrpolster mit Memoryschaum sind sehr weich, mit ihrem Überzug aus Kunstleder aber nicht sehr atmungsaktiv, was gerade jetzt im Sommer schnell für heiße Ohren sorgt. Sind die Ohrpolster irgendwann durchgewetzt, bietet Turtle Beach keinen Ersatz und auch Dritthersteller tühren aktuell noch keine Alternativen. Dies wird sich aber sicherlich ein paar Wochen nach dem Marktstart ändern.
Kommen wir zu den Hauptdisziplinen eines Headsets - und in denen kann das Turtle Beach Stealth 500 dann auch punkten. In Sachen Klang bietet das Modell einen satten Sound. Die Bässe sind prägnant aber nicht zu stark, die Höhen und mittleren Töne sehr ausgewogen. Schon mit der Standard-Soundeinstellung punktet das Headset, zudem kann man per Button noch durch weitere Soundprofile schalten und - als wenn Turtle Beach unsere Kritik am zuletzt getesteten Logitech Astro A20 gehört hätte - mittels Smartphone-App oder PC-Tool sogar noch komplett am Equalizer herumspielen und eigene Einstellungen vornehmen.
"Smartphone" ist an dieser Stelle ein gutes Stichwort, denn neben kabelloser 2,4 GHz Technik für Xbox und PC kann man das Stealth 500 auch noch via Bluetooth mit anderen Geräte wie Smartphone oder auch einer Nintendo Switch verbinden. Per Knopfdruck lässt sich dann zwischen diesen beiden Verbindungsmethoden hin- und herschalten. Insofern lässt sich das Headset also auch unterwegs gut als Kopfhörer verwenden.
Der Mikrofonarm lässt sich dafür gut in das Gehäuse klappen, wodurch er kaum noch sichtbar und das Mikrofon zeitgleich auch stummgeschaltet wird. Klappt man den Arm aus, dann punktet das Mikro mit einer in dieser Preisklasse sehr guten Sprachqualität. Einziger Haken: In der App sollte man die Dämpfung reduzieren. Diese filtert zwar Umgebungsgeräusche ein wenig heraus, sorgt aber zeitgleich auch dafür, dass die eigene Stimme sehr leise wird. Hier den Schieberegler also auf maximal 20-25% stellen, dann ist das Ergebnis mehr als nur ordentlich. Während viele Headset-Mikrofone deutlich zu dumpf klingen, wird die Stimme beim Stealth 500 deutlich und vor allem klar übertragen.
Das Headset verspricht eine Akkulaufzeit von 40 Stunden, was am Ende auch ungefähr hinkommt. Je nach eingestellter Lautstärke macht der Akku aber naturgemäß unterschiedlich schnell schlapp. Ansonsten ist das Stealth 500 auch mit der Turtle Beach hauseigenen "Superhuman Hearing"-Technologie ausgestattet. Diese kann man in der App ein- und auschalten und sorgt vor allem bei Shootern dafür, dass man deutlich besser lokalisieren kann, wo z. B. ein gegnerischer Schuss herkommt. Für Genre-Fans ist das sicherlich ein sinnvolles Feature, welches allerdings die allgemeine Soundqualität etwas herunterschraubt. Da muss man also selber wissen, was einem wichtiger ist.
Fazit: Das Turtle Beach 500 Wireless Headset bietet eine reduzierte aber ordentliche Verarbeitung und kann vor allem in den technischen Disziplinen Punkten: sowohl Klang als auch Mikrofon sind innerhalb der Preisklasse wirklich sehr gut gelungen. Zusammen mit zusätzlichen Funktionen wie Superhuman Hearing oder die Möglichkeit einer zusätzlichen Bluetooth-Verbindung ist der empfohlene Verkaufspreis von 89,99 Euro dann auch angemessen. Dieser wird in den nächsten Wochen und Monaten sicherlich im Markt noch etwas sinken, ist aber schon jetzt konkurrenzfähig: Die UVP ist bereits günstiger als der Straßenpreis des durchaus guten Xbox Wireless Headsets, welches im Gegensatz zum neuen Herausforderer zudem in Sachen Klang und Mikrofon den Kürzeren zieht. Und unser bisheriger Favorit, das SteelSeries Arctis 1 Wireless? Das ist preislich im Handel ähnlich unterwegs und bietet die etwas bessere Verarbeitung. Aber was den Sound, das Mikro und den restlichen Funktionsumfang angeht, kann das Turtle Beach Stealth 500 hier mindestens gleichziehen. Mindestens.
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18.07.2024, 17:38 UhrEs wurden noch keine Kommentare abgegeben. Mach doch einfach den Anfang und sei die Nummer 1!