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Dead Space und der bayrische Wahlkampf - Die Xbox Aktuell Kolumne

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

25.09.2008, 13:56 Uhr

Dead Space [Original] Bild aus der "Dead Space [Original]"-Galerie

Horrorfilme lassen sich eigentlich recht einfach beschreiben: Es geht um Leben und Tod, und die Lage ist immer ausweglos. Kein Wunder, dass sich durch diese Einfachheit immer mehr Entwickler dazu entscheiden, ein Horror-Spiel auf den Markt zu werfen. Die Spiele heißen dann z.B. "Resident Evil", "Silent Hill" oder "Alone in the Dark". In Kürze soll auch "Dead Space" hierzulande bei den Spielern eine Gänsehaut verursachen - zumindest wenn es nach dem Willen von Publisher Electronic Arts geht.

"Dead Space" spielt im Jahr 2400. Die Raumstation Ishimura schweb ohne Kommunikationsmöglichkeit im All, ein Ingenieur, in dessen Haut der Spieler schlüpft, soll das Problem beheben. Ähnlich wie im Film "Event Horizon" macht er sich auf den Weg und betritt die Raumstation, die allerdings menschenleer und verwüstet ist. Die Apokalypse beginnt.

An dieser Stelle wird schnell klar: "Dead Space" ist rein von der Story nicht wirklich außergewöhnlich. Mag das Gameplay auch recht spannend inszeniert sein, etwas Besonderes, wovon man auch noch die nächsten Jahre sprechen wird, ist das Spiel sicherlich nicht. Auch wenn die düsteren Gänge mit den flackernden Lichtern ("Doom 3" läßt grüßen) in eine sensationell gute Klangwelt eingetaucht wurden.

Umso überraschender, dass gerade dieses Spiel derzeit so stark diskutiert wird. Denn im Grunde geht es in "Dead Space" nur darum, Monster und Zombies, die plötzlich aus dem Nichts auftauchen, ins Nirvana zu befördern. Aber nein, das Spiel bekommt quasi die Hauptrolle im bayrischen Wahlkampf. Denn "Dead Space" könnte das erste Opfer einer neu angeheizten Verbotsdebatte werden, nachdem es bei den obersten Jugendbehörden bereits zweimal durchgefallen ist.

Das ist gerade deshalb so verwunderlich, da im Spiel nur Alienblut fließt. Eine Tatsache, die anderen Actionspielen bislang immer noch mindestens eine Einstufung "ab 18 Jahren" ermöglicht hat. Nun wird Anfang Oktober, nachdem Electronic Arts in Berufung gegangen ist, erneut entschieden, was mit dem Spiel geschieht.

Parallel dazu hat sich nun der bayrische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dafür in Szene gesetzt, Gewaltspiele komplett zu verbieten - auch wenn er nach eigener Aussage noch nie Videospiele gespielt hat. Resultat: Derzeit schwappt durch Bayern und dem Rest der Nation eine recht große Protestwelle. Im Vorfeld der bevorstehenden bayrischen Landtagswahlen am kommenden Sonntag hat sich nun die Aktion "Ich wähle keine Spielekiller" formiert, die hauptsächlich vom Spielemagazin PC Games initiiert worden ist.

Aber auch in der Xbox-Welt hat sich das Thema bereits nach oben gekämpft. Wie z.B. Boris Schneider-Johne, Produktmanager bei Microsoft, in seinem Blog Dreisechzig schreibt, solle man in dem Bundesland, in dem jeden Oktober das größte Besäufnis der Welt stattfindet, doch bitte seine Klappe halten.

Ich sehe das ähnlich, zumal es bereits wissenschaftlich fundierte Untersuchungen gibt, die belegen, dass das Spielen von Videospielen vielleicht ein wenig die Aggressivität steigert, aber keineswegs so starke Auswirkungen wie das Fernsehen hat. Demnach ist ein passiver Mediengenuss von Filmen, in denen man inaktiver Zuschauer bleibt, viel gefährlicher - wenn man denn auch hier überhaupt von einer richtigen "Gefahr" sprechen kann.

Insofern kann ich mich der Aktion "Ich wähle keine Spielekiller" nur anschließen. Daher an alle wahlberechtigten Bayern: Geht am Sonntag zur Wahl und zeigt Innenminister Joachim Herrmann von der CSU, was ihr von seinen Ideen haltet!

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Xbox Aktuell

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25.09.2008, 13:56 Uhr

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