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Das österreichische Jowood - Aufstieg und Fall eines Spieleentwicklers

Xbox Aktuell Team

von Xbox Aktuell Team

18.08.2020, 12:59 Uhr

Wer an die Alpen denkt dem wird sicher nicht unbedingt sofort Software und Spieleentwicklung in den Sinn kommen. Vielmehr ist die Region für Käse Apres-Ski und Wanderurlaub bekannt. Im Bereich der Spiele ist vielen Spielern maximal bekannt, dass es die Möglichkeit gibt Roulette online in der Schweiz zu spielen. Etwas das neben regulären bekannten Casinos durchaus mittlerweile eine gewisse Popularität erhalten hat. Aber die Schweiz oder auch Österreich mit bedeutenden Spieleentwicklungen in Verbindung zu bringen, das scheint für die meisten Spielefans fernab jeglicher Realität. Dabei hat zum Beispiel die österreichische Alpenrepublick eines der bedeutendsten Studios im Bereich der Spieleentwicklung hervorgebracht. Die Rede ist dabei natürlich von den Jowood Studios.

Kometenhafter Aufstieg durch Genre-Spezialisierung

Angefangen hat Jowood in dem kleinen Ort Ebensee in Österreich gegründet. Den Gründern des Entwicklungsstudios gelang schon zwei Jahre später der große Durchbruch mit dem Wirtschaftsspiel der Industriegigant wurde das Unternehmen schnell sehr berühmt und in der Spieleszene bekannt. Direkt nach diesem Senkrechtstart konnte Jowood mit "Die Völker" das nächste Spielehighlight auf dem Markt bringen. Bemerkenswert war dabei die Tatsache das sich Jowood mi beiden Spielen im Bereich der Wirtschafts- und Enwicklungsspiele platzierte. Ein noch relativ junges Genre das aber hervorragende Wachstumschancen bot und bei der Spielergemeinschaft auf extrem großes Interesse stieß. Diese Spezialisierung sorgte dafür das Jowood herausfordernde Spiele entwickeln konnte die sich extremer Beliebtheit erfreuten. In der Tat waren beide Spiele dermaßen beliebt, dass sie schon damals im Regal eines jeden passionierten Spielers stehen mussten. Durch die extrem hohen Verkaufszahlen und der großen Publicity die der Erfolg dem noch jungen Unternehmen einbrachte entschloss man sich bei Jowood nun zum nächsten logischen Schritt: Dem Gang an die Börse.

Finanzielle Krisen durch Anforderungen des Marktes

Nachdem der Börsenstart gut verlaufen war und man ein Vertriebsabkommen mit der renommierten Marke Infogrames abschließen konnte. Ein zusätzliches Büro in Offenbach stärkte die Position des Unternehmens weiter. Durch massive Zukäufe wie der Computerspiele-Sparte der Firma Ravensburger waren die liquiden Mittel des Unternehmens allerdings stark gefährdet was 2002 beinahe zur Insolvenz des Unternehmens führte. Die Entwicklung des Spieleklassikers "Gothic" brachte aber die notwendige wirtschaftliche und finanzielle Erholung. Tatsächlich gelang die wirtschaftliche Konsolidierung so gut, dass man bereits ein Jahr später eine Kapitalerhöhung durchführen konnte.

Eine zweite Finanzkrise die 2004 ebenfalls das Unternehmen bedrohte entstand durch die Veröffentlichung von "Söldner: Secret Wars", das völlig unausgereift auf den Markt kam. In dessen Folge kam es zu einem Rechtstreit der das Unternehmen wiederum finanziell schwer belastete. Erst als Die Koch-Media-Gruppe als Finanzinvestor in die Bresche sprang konnte der finanzielle Engpass gelöst werden.

Der entgültige Niedergang von Jowood

Das Verhängnis für das Unternehmen nahm seinen Lauf als Jowood seinen bisher größten Erfolg heraus brachte: "Die Gilde". Das Spiel war ein voller Erfolg und brachte dem Unternehmen satte Gewinne. Allerdings bildete sich schon bald eine große Community die Änderungswünsche und Verbesserungsvorschläge hatte. Jowood reagierte und brachte "Die Gilde 2" auf den Markt. Auch hier kamen wieder jede Menge Kritiken und Anregungen, die zur Folge hatten, das Jowood weitere Versionen des Spieleklassikers veröffentlichte. Die Bemühungen den zum Teil abstrakten Wünschen der Kunden gerecht zu werden und gleichzeitig kurze Release-Zeiten zu realisieren hatte zur Folge das die letzten Teile der "Gilde"-Reihe Unmengen an Fehlern und Bugs aufwiesen. Das hatte ein stark abnehmendes Interesse der Spieler-Community zur Folge. Um die Fehler wieder zu berichtigen versprach Jowood einen weiteren Teil der "Gilde"-Reihe mit noch besseren Features und mehr Möglichkeiten zu veröffentlichen. Tatsache war aber das viele Versprechungen gar nicht zu realisieren waren. Der Release-Termin für das neue Spiel musste immer wieder nach hinten geschoben werden, während gleichzeitig die Entwicklungskosten weiterliefen. Am Ende musste der österreichische Senkrechtstarter 2011 Konkurs anmelden – noch bevor er das neue "Gilde"-Spiel veröffentlichen konnte. Die Markenrechte des Unternehmens gingen an Nordic Games, während das Spiel "Die Gilde 3" von THQ Nordic veröffentlicht wurde.

Man kann in gewisser Weise sagen, dass das österreichische Unternehmen daran gescheitert ist die Wünsche der Kunden einzugehen und gleichzeitig das machbare, bzw. die finanziellen Aspekte im Blick zu behalten. Das ist umso bedauerlicher, da Jowood sich in den vergangenen Jahrzehnten als ein echter Gewinn für die Spielewelt gezeigt hat.

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18.08.2020, 12:59 Uhr

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