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Assassin's Creed - Orientalischer Meuchelmord

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

16.11.2007, 13:10 Uhr

Seit der Ankündigung von Assassin’s Creed ist das Spiel in aller Munde - und zwar nicht nur wegen der nicht gerade unattraktiven Produzentin Jade Raymond. Vielmehr haben erste Bilder und Videos den Spielern Lust auf mehr gemacht: mehr Mittelalter, mehr Grafik, mehr Atmosphäre und mehr Bewegungsfreiheit. Seit gestern ist der Titel nun im Handel erhältlich und soll für Ubisoft das Weihnachtsgeschäft einleiten. Sind die Vorschusslorbeeren für den Titel gerechtfertigt? Wir haben die DVD für euch ins Laufwerk gelegt.

Assassin’s Creed spielt im tiefen Mittelalter zur Zeit des Dritten Kreuzzuges. Um 1191 war das Morgenland zerrissen: Auf der einen Seite standen die Kreuzritter, die das Land bekehren und ausrauben wollten, auf der anderen Seite die Sarazenen, die arabischen Herrscher. Mitten dazwischen existiert die Bruderschaft der Assassinen, denen die Titelfigur Altair, in dessen Rolle der Spieler schlüpft, angehört. Eigentlich ein ranghohes Mitglied der Gemeinschaft, wird dieser durch einen tragischen Irrtum vom Oberhaupt Kredos zum Novizen herabgestuft.

Von nun an muss sich Altair also von neuem beweisen und allerhand Aufträge erledigen. Das beginnt bei eher harmlosen Taschendiebstählen bis hin zur Vollstreckung von Mordaufträgen. Nach und nach soll er so die Drahtzieher der Kreuzzüge eliminieren – die übrigens nicht nur auf der Seite der Kreuzritter zu suchen sind. Von Auftrag zu Auftrag stellt er somit fest, dass hinter den Kreuzzügen weit mehr steckt und eine große Verschwörung im Gange ist.

Soweit zur „Hauptgeschichte“ in Assassin’s Creed, die sicherlich ein wenig Lust auf mehr macht – immerhin bietet das Spiel damit ein eher ungewöhnlicheres Szenario. „Hauptgeschichte“ deshalb, weil sich diese eigentlich nur im Kopf eines jungen Mannes, eines Nachfahren der Assassinen, abspielt – und zwar in der Gegenwart. Wir wollen an dieser Stelle nicht allzu viel verraten, daher nur dieses: Der Nachkomme wird von einem Professor entführt, der eine im Grunde völlig abstruse Theorie verfolgt.

Demnach erklärt er typische Instinkte von Lebewesen mit der „genetischen Erinnerung“. Was unsere Vorfahren erlebten, wird mit der DNS weitervererbt. Somit steckt in jedem von uns quasi ein Stück Erfahrung, die uns in unserem Alltag für dies oder jenes entscheiden lässt. Um mehr über die Assassinen zu erfahren, hat sich dieser Professor nun einen Nachkommen gesucht und will ihn mithilfe einer Maschine die eigentlich versteckten Erinnerungen entlocken.

Diese Maschine dient dann quasi auch als Spielmenü. Hier werden bereits gespielte Erinnerungsstränge bzw. Missionen abgelegt, zudem lassen sich hier mittels diverser Optionen die Bildschirmeigenschaften und die Steuerung einstellen.

Das Spiel beginnt mit einem klassischen Tutorial, dass die Steuerung und Spielmechanik ein wenig erklärt. Auf Knopfdruck verhält man sich „unauffällig“ und kann so leichter in den Menschenmassen, die die Straßen bevölkern, untertauchen, während man z.B. mit einem anderen Button Passanten freundlich aber bestimmt aus dem Weg schieben kann. Assassin’s Creed bietet hier eine Menge Möglichkeiten.

So bekommt unser Held Altair auch Unterstützung in Form eines „Adlerauges“: Per Knopfdruck wird ähnlich einer Infrarotkamera die Umgebung in ein anderes Licht getaucht, wodurch mittels Farbgebung andere Personen als Freund bzw. Feind markiert werden. Auf diese Weise kann man sich z.B. einen guten Überblick verschaffen, um einen späteren Fluchtweg zu planen und ein Attentat vorzubereiten.

Das nächste Missionsziel wird ähnlich wie bei einem Kompass auf der rechten Bildschirmhälfte angezeigt. Hier erkennt man, in welche Richtung man sich begeben muss, wie weit man noch entfernt ist und ob sich das Ziel ober- bzw. unterhalb der eigenen Position befindet. Um dieses dann zu erreichen, muss man sich nun auf den Weg machen. Größere Strecken kann man im späteren Verlauf mit dem Pferd zurücklegen, für kürzere Distanzen hat man dagegen selbst zwei Füße.

Dabei gibt es für den Spieler zwei Möglichkeiten. Entweder nimmt man die üblichen Wege und kann so Dank der vielen Passanten die Atmosphäre einer orientalischen Stadt wie Jerusalem oder Damaskus erleben, oder man geht einfach Querfeldein: Altair ist ein äußerst wendiger Bursche und ist somit in der Lage, hohe Wände zu erklimmen und von Dach zu Dach zu springen. Anstelle von verwinkelten und geheimnisvollen Gassen erlebt man so wunderschöne Aussichten und kann dem regen Treiben der Bewohner von oben zusehen.

Neben diesen Gameplayelementen spielt natürlich auch das Kampfsystem eine wichtige Rolle im Spiel. Je nach Fortschritt stehen dem Spieler Schwert, Säbel, Dolch oder Wurfmesser zur Verfügung, um den Zielpersonen und Verfolgern an den Kragen zu gehen. Wenn es etwas unauffälliger vonstatten gehen soll, greift man eher zu einem kleinen Messer. Wenn man nicht nur auf Schleichpassagen steht und ruhig die eine oder andere Verfolgungsjagd riskieren will, ist dagegen das Schwert die erste Wahl. Wie man im Spiel auch vorgeht, alle Methoden haben ihren Reiz.

Angriffe mit dem Messer sind recht einfach zu handhaben: Man muss sich lediglich dem Ziel nähern sowie eine Taste drücken und schon rammt Altair dem Opfer die Klinge in den Hals. Die Kampftechniken mit dem Schwert sind dagegen ein wenig anspruchsvoller. Zumindest kommt man mit sturem Buttonhämmern nicht wirklich weiter. Per Knopfdruck kann man Schläge ausüben, gegnerische Angriffe blocken oder Konter ausführen. Wenn man ein wenig in Übung ist, kann man so wunderschön choreographierte Kämpfe bestaunen und es auch mal mit etwas größeren Gruppen aufnehmen. Sind die Gegner dann doch zu stark, bleibt aber immerhin noch die Flucht.

Von der etwas seltsamen Story abgesehen, ist Assassin’s Creed bis zu dieser Stelle ein echter Hit. Leider hat das Spiel aber eine große Schwäche: Das Missionsdesign. Egal welche Aufgaben man auch bekommt, so richtig viel Abwechslung wird dem Spieler nicht geboten. Erst heißt es, sich Infos zur kommenden Aufgabe zu besorgen, dann sich zum Zielort zu begeben, um sich dort schließlich weitere Infos zu besorgen und die Aufgabe zu lösen. Dies ist anfangs, wenn man die Spielwelt noch bestaunen kann, ok. Im späteren Verlauf wird dies aber ein wenig langweilig.

Mal muss man Personen belauschen, mal muss man sich als Taschendieb profilieren, mal muss man anderen Charakteren einen Gefallen tun, um schlussendlich wichtige Informationen zur Zielperson zu bekommen. Dies wiederholt sich dann in allen neun Missionen, sodass die eigentlichen Highlights wie Zielperson beobachten, Flucht planen und Attentat ausüben ein wenig in den Hintergrund geraten. Die optionalen Nebenaufgaben, die man im Spiel zusätzlich meistern kann, sind eine nette Dreingabe. Mehr aber auch nicht.

Damit beim Lesen dieses Tests die schlechten Eindrücke nicht ganz so präsent bleiben, noch ein paar Worte zur Technik. Die optischen Eindrücke, die man bereits aus Bildern und Videos gewinnen konnte, bestätigen sich auch im finalen Spiel. Grafisch befindet sich Assassin’s Creed auf allerhöchstem Niveau. Die Spielwelt ist auch Dank ihrer Größe einfach nur bombastisch und wurde äußerst detailverliebt umgesetzt. Die Animationen der Figuren sind sehr sehr gut und die Texturen zusammen mit den Licht- und Schatteneffekten die reinste Augenweide. Dabei läuft das Spiel nahezu konstant flüssig - auch wenn bei schnellen Drehungen leichte Tearing-Effekte auftreten.

Auch musikalisch kann der Titel mehr als nur überzeugen. Die Soundeffekte sind äußerst authentisch und lassen einen schnell in die Welt von Assassin’s Creed eintauchen. Der Soundtrack von Jesper Kyd (u.a. Hitman) passt sich zudem dynamisch dem Spielverlauf an: Mal ist er ruhig und eher melancholisch, mal dramatisch. Außerdem können wir uns hierzulande mal wieder über eine gelungene deutsche Synchronisation freuen. Auch wenn sicherlich nicht alle Sprecher brillieren, muss sich das Ganze vor der englischen Originalversion nicht verstecken.

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16.11.2007, 13:10 Uhr

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