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Winter Ember - Nettes Stealth-Spiel mit Macken

Die "Thief"-Reihe leistete seinerzeit in Sachen Stealth-Gameplay Pionierarbeit, welche bis heute nahezu unerreicht ist. Nachdem der Reboot 2014 floppte, versucht nun "Winter Ember" von Sky Machine Studios und Blowfish in die Fußstapfen des Vorbilds zu treten. Ob das gelingt, verrät unser Test.

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

19.04.2022, 15:09 Uhr

"Winter Ember" ist ein isometrisches Stealth-Spiel, das die Geschichte von Arthur Artorias erzählt, der als Totgeglaubter zurückkehrt, um herauszufinden, was mit seiner Familie passiert ist. Vermögen, Ruhm, Identität – sein Ziel ist es, Verlorenes wieder gut zu machen.

Das Spiel beginnt mit dem Mord an Arthurs Familie. Nach acht Jahren im Exil kehrt er in eine Stadt zurück, die sich verändert hat: eine mächtige neue Ordnung regiert die Stadt und Arthur sinnt auf Rache. Nach einem im Anime-Stil gestalteten Intro lässt der Titel die Spieler ins Abenteuer eintauchen und die Geschichte rückt etwas in den Hintergrund. Mit jeder Mission deckt man aber mehr auf von den Dingen, die damals passiert sind, und immer dann, wenn man das Gefühl hat, dass der Plot nicht von der Stelle kommt, gibt es doch wieder interessante Story-Wendungen, die allerdings nicht immer wirklich logisch erscheinen. Darüber hinaus gibt es ein paar Nebenquests. Diese sind zwar nicht so reichhaltig wie in manch anderen Abenteuerspielen, aber es ist definitiv besser als nichts.

"Winter Ember" lässt sich Zeit, die Spieler in das Geschehen einzuführen. Das erste, lange Level dient als Tutorial und langsam aber sicher werden einem die Grundlagen wie Bewegung, Kämpfe und Fertigkeits-Upgrades nähergebracht. Die Spielwelt ist innerhalb der Levelabschnitte gewissermaßen halb-offen: Es gibt nicht nur den einen, linearen Weg, andererseits bietet die Stadt Anargal aber auch nicht wirklich viele Interaktionsmöglichkeiten. Hier wäre etwas Mehr wünschenswert gewesen. Immerhin steht mittels Kutsche oder Kanalisation eine Art Schnellreisesystem zur Verfügung. Während die Kutsche Geld kostet, kann man das Kanalsystem im Verlauf des Spiels kostenlos nutzen, wenn man die jeweiligen Schächte erst einmal entdeckt hat.

Dass der Fokus des Spiels auf Stealth liegt, macht sich in Konfrontationen direkt bemerkbar. Gerade zu Beginn sucht man oft den offenen Schlagabtausch und verliert so schnell eine Menge Lebensenergie. Wenn man in Sachen Kampf den Dreh erst einmal raus hat, kann man hier zwar bestehen, doch spätestens gegen Gruppen sollte man möglichst lautlos und überlegt vorgehen indem man sich bspw. im Schatten heranschleicht und das Opfer dann im richtigen Moment von hinten angreift. Spätestens gegen Bosse muss man aber dann doch richtig kämpfen. Dabei gilt es nicht nur per Tastendruck das Schwer zu schwingen, sondern auch zu parieren und sich die Umgebung zunutze zu machen. Gerade bei starken Gegnern ist eine durchdachte Kampfstrategie nahezu unumgänglich.

"Winter Ember" bietet ein kleines Crafting-System, welches sich allerdings auf die Pfeile für den Bogen konzentriert. Die Möglichkeiten sind hier recht übersichtlich, erlauben es aber, Feinde besser auszuschalten oder neue Gebiete auf der Karte freizuschalten, indem man z. B. einen Pfeil mit einem Seil kombiniert und diesen nach einem gezielten Schuss dazu nutzen kann, höhere Ebenen zu erklimmen. Vor allem im Kampf kommt man mit dem Schwert allerdings meistens etwas weiter. Dazu gibt es im Spiel einen Fähigkeitenbaum, den man mit sogenannten Skill Token nach und nach ausbauen kann. Diese Token sind überall in der Stadt versteckt und erlauben es, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern.

Wie es sich für ein Stealth-Game gehört, bietet "Winter Ember" auch Schlossknacken und Taschendiebstahl. Ersteres ist in drei Schwierigkeitsstufen eingeteilt, wobei "einfach" und "mittel" recht simpel sind, "hart" dagegen eine Herausforderung ist. Hier gibt es einen unerbittlichen Timer, zudem ist die Steuerung an dieser Stelle etwas fricklig und man hat das Gefühl, als gäbe es eine gewisse Verzögerung beim Tastendruck. Aber auch abseits dieser Disziplin wirkt die Steuerung mit dem Controller nicht immer ganz genau und teils etwas unpräzise.

Davon ab gibt es ein paar Gameplay-Probleme, die hoffentlich noch gefixt werden. Zum Beispiel habe ich an einer Stelle einen wichtigen, speziellen Pfeil vergeudet, den ich im Spielverlauf noch gebraucht hätte. Diesen könnte man theoretisch zwar im Crafting-Menü neu bauen, jedoch habe ich nirgends mehr eine dafür benötigte Zutat finden können. Auch in Sachen Objektinteraktion läuft "Winter Ember" nicht immer rund. So muss man stets penibel genau an einer Stelle stehen, um Gegenstände verwenden zu können. Will man beispielsweise auf eine Kiste Springen, geht das manchmal nur von links und nicht von rechts. Oder man steht direkt hinter einem Feind, kann aber keinen Stealth-Angriff starten, weil das entsprechende Symbol nicht eingeblendet wird. Das ist immer mal wieder etwas frustrierend.

In optischer Hinsicht man "Winter Ember" für ein Indie-Spiel eine hervorragende Figur und sieht mit seiner isometrischen 3D-Ansicht sehr gut aus. Die Umgebung ist hübsch gestaltet und die Grafik trägt ihren Teil zur guten Atmosphäre des Spiels bei. Ebenfalls das Charakterdesign ist gelungen. Auch wenn Arthur sehr an den Assassinen aus "Assassin's Creed" erinnert, hat der vermummte Protagonist dennoch sein eigenes Flair. Trotz der stest dunklen Umgebung wirkt die Spielwelt ansonsten überhaupt nicht langweilig. Der Kontrast zwischen den Lampen und den bläulichen Schatten der Nacht ist sehr ansprechend und der kalte Winter von Anagral ist visuell durch das verschneite Stadtbild beinahe zu spüren.

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19.04.2022, 15:09 Uhr

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