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Trek to Yomi - Ein Samurai-Abenteuer der alten Schule

Mit "Trek to Yomi" ist heute ein vor allem optisch auffälliges Action-Adventure für die Xbox erschienen: Es kommt komplett in Schwarz-weiß daher und stammt vom Entwickler Leonard Menchiari, der von Flying Wild Hog und Devolver Digital unterstützt wurde. Für einen Test haben wir das feudale Japan besucht.

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

05.05.2022, 17:10 Uhr 3

Ich muss zugeben, dass ich etwas gehypt in diesen Test gehe, denn seit der Ankündigung letzten Sommer hat mich "Trek to Yomi" fasziniert. Die schwarz-weiße Darstellung bringt äußerst viel Atmosphäre mit und sieht einfach chic aus. Dazu erinnert das Spiel stark an die Samurai-Streifen der 1950er und 1960er Jahre - vor allem Regisseur Akira Kurosawa ist hier zu nennen, der mit Filmen wie "Die sieben Samurai" oder "Die verborgene Festung" international bekannt wurde.

Das Konzept von "Trek to Yomi" nimmt dann auch Bezug auf die Edo-Periode der Tokugawa-Shogune (17. bis 19. Jahrhundert) sowie die japanische Samurai-Kultur im Allgemeinen - Ehre, Pflicht und Kampfkunst. Die Idee dazu stammt vom italienischen Entwickler Leonard Menchiari, der sich bei der Umsetzung am Ende allerdings auf die visuelle Gestaltung konzentriert hat, wogegen das Gameplay von Flying Wild Hog umgesetzt wurde. Aber lassen wir das Gameplay an dieser Stelle (noch) außen vor, denn selten zuvor war es so zweitrangig wie hier.

"Trek to Yomi" lebt von seiner Aufmachung und der damit verbundenen Atmosphäre. Jede Szene ist in Graustufen dargestellt, was vor allem in den nächtlichen Szenen mit brennenden Gebäuden einfach unglaublich gut aussieht. Dazu weist das Bild standardmäßig eine gewisse körnige Schärfe auf und man bekommt fast das Gefühl, dass Spiel mithilfe eines alten Projektors an die Wand zu werfen. Diesen Grafikeffekt kann man in den Optionen auf Wunsch allerdings auch deaktivieren.

Erzählt wird die Geschichte des jungen Schwertkämpfers Hiroki, der seinen Sensei Sanjuro, also seinen Samurai-Lehrmeister, bei einem Überfall auf sein Dorf verliert. Hiroki verspricht dem sterbenden Meister, dass er das Dorf und die Menschen, die hier leben, vor allen Gefahren beschützen wird. Diese Gefahr lauert ein paar Jahre später bereits an der nächsten Ecke, denn der Held wird in eine mystische Welt der Toten namens Yomi hineingezogen und so begibt man sich als Hiroki auf eine Reise jenseits von Leben und Tod, um seine Pflicht zu erfüllen und auch um seinen eigenen Weg zu finden.

Das Spiel ist im Grunde ein Side-Scroller, in dem man meistens von links nach recht läuft. Die Kameraperspektive wechselt dabei öfters geringfügig und fast schon unauffällig. Kämpfe mit Schwert, Bogen und träger Kanone werden gefühlt eher aus der Ferne beobachtet, ansonsten folgt die Kamera dem Spieler manchmal auch um die Ecke. Während man sich also nicht immer nur im zweidimensionalen Raum bewegt, finden Kämpfe dagegen immer in 2D statt. Das stört auch nicht, weil es so übersichtlicher bleibt und man im Nahkampf ein besseres Gefühl für die Tiefe bekommt als in der Ego-Perspektive.

So gilt es stets nur den linken und rechten Bildschirmrand im Auge zu behalten, um sich auf angreifende Feinde zu konzentrieren. Hier müssen Schläge geblockt und pariert werden, bevor man die Gegner endgültig mit einem stylischen Hieb recht blutig ins Jenseits befördert. Im Verlauf des Spiels werden auch nach und nach Combos freigeschaltet, mit denen man Feinden schneller und vor allem spektakulärer den Garaus machen kann. Gerade wenn es viele Gegner gibt, kommt man sich schnell wie in einem Rhythmusspiel vor, bei dem man seine Konter mit den Angriffen der Feinde abstimmt. Leicht ist das Spiel in diesen Momenten nicht und man beißt selber des öfteren ins Gras. Aufgrund recht fair gesetzter Speicherpunkte kommt hier allerdings selten Frust auf. Manchmal sind die Kämpfe jedoch etwas unübersichtlich, da sich hin und wieder Objekte im Vordergrund vor das Geschehen schieben.

Zudem ist das Kampfsystem nicht immer ideal ausbalanciert. Während man selber einen schweren Angriff startet, können Gegner diesen mit einem schnellen Konter unterbrechen. Andersherum gilt das allerdings nicht. Daher lässt man die aufwändigeren Combos früher oder später links liegen und konzentriert sich auf die Standard-Attacken. Das ist schade und beraubt den Kämpfen ihr Potenzial.

Davon abgesehen wiederholt sich der Spielverlauf von "Trek to Yomi" meistens nach demselben Muster: man betritt ein neues Gebiet und erkundet es in allen Richtungen frei, wobei die feste Kamera nicht immer ideal ist. Hierbei findet man Power-Ups für Lebensenergie, Ausdauerpunkte sowie Sammelgegenstände, die ein wenig über die Epoche erzählen. Danach folgen Kämpfe und man landet in einem neuen Abschnitt, wo das Ganze quasi von vorne beginnt. Ganz am Ende eines jeden Levels wartet dann ein Bosskampf. Etwas mehr Abwechslung sollen Rätseleinlagen bieten, die allerdings stets die gleiche Mechanik aufweisen. Da wäre mehr möglich gewesen.

Passend zur Geschichte bietet das Spiel eine hervoragende japanische Sprachausgabe mit äußerst motivierten und talentierten Sprechern. Auch wenn hierzulande nur wenige davon etwas verstehen dürften und man sich so auf die guten deutschen Untertitel konzentriert, so trägt das doch enorm zur eh schon hervorragenden Atmosphäre bei. Auch in Sachen Sound und Musikuntermalung muss sich "Trek to Yomi" nicht vor den Vorbildern der japanischen Jidai-geki-Filme verstecken. Je nachdem in welchem Schwierigkeitsgrad ihr spielt und wie groß euer Erkundungsdrang ist, benötigt ihr für einen Durchgang maximal sechs Stunden. Nach dem ersten Erfolg wird ein neuer Spielmodus freigeschaltet, bei dem ihr - genauso wir eure Gegner - bereits nach einem Treffer besiegt seid.

1Fazit

Zu den Kommentaren (3)

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Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]

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KOMMENTARE


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Wolfgang

Wolfgang

06.05.2022, 13:24 Uhr

Hab ich bereits vorgeladen ja :) = Smile

Marc

Marc

06.05.2022, 09:45 Uhr

Du magst doch alte Samurai-Filme... Von daher auf alle Fälle anspielen!

Wolfgang

Wolfgang

06.05.2022, 08:16 Uhr

Klingt super spannend :) = Smile

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