Little Orpheus - Genosse auf Irrwegen
Seit zwei Jahren erfreut sich "Little Orpheus" von The Chinese Room und Secret Mode auf Apple Arcade großer Beliebtheit, jetzt ist der Plattformer nun endlich auch für die Xbox erschienen. Was das skurrile Abenteuer zu bieten hat, erfahrt ihr in unserem Test.

von Marc Friedrichs
15.09.2022, 15:11 Uhr 2

"Little Orpheus" spielt im Jahr 1962. Während der Westen und die NASA einen Menschen auf den Mond schießen wollen, ist ein Kosmonaut im Auftrag der Sowjetunion in die andere Richtung unterwegs, um zum Mittelpunkt der Erde zu gelangen. Während der Mission bricht der Kontakt zur Oberfläche ab, ehe Ivan Ivanovich, so der Name des vom Pech verfolgten Abenteurers, drei Jahre später plötzlich wieder auftaucht. Dass er bei der Mission nach eigenen Angaben die Welt gerettet hat, interessiert General Yurkovoi wenig. Entscheidender ist, dass der vermeintliche Held unterwegs die Atombombe, mit der sein Erkundungsschiff Little Orpheus angetrieben wurde, verloren hat. Tief im Ural in einem Bunker soll Ivan nun seine Geschichte dem General erzählen. Ob dieser davon überzeugt ist oder ob Ivan zur Strafe in den Gulag kommt, erlebt man als Spieler nun im Rückblick.
"Little Orpheus" ist in erster Linie ein klassischer 2,5D-Plattformer. In der Regel läuft man von links nach rechts und durchquert bzw. erkundet dabei die Spielwelt, die bunter und augenscheinlich lebensfroher ist, als man sich das für einen Ort tief unter der Erdoberfläche vorstellt. In acht Kapiteln erlebt man so einen prähistorischen Dschungel, Unterwasserkönigreiche und verlorene Zivilisationen. Das Abenteuer ist dabei sichtlich von Filmklassikern wie "Flash Gordon", "Sindbad" oder auch "Caprona: Das vergessene Land" beeinflusst, während wilde Tiere, ein feindlich gesonnener Stamm von Kriegern und vieles mehr dem Abenteuer im Wege stehen. Die Aufgabe des Spielers klingt dabei simpel: zurück zur Oberfläche gelangen und dabei - ganz wichtig - am Leben bleiben. Schafft man das letztere mal nicht, gibt es faire Speicherpunkte, sodass das Spiel auch für Einsteiger und die jüngere Generation geeignet ist.
"Little Orpheus" wurde mit viel Liebe zum Detail zum Leben erweckt, so dass alle, die mit dem Genre etwas anfangen können, hier auf ihre Kosten kommen. Das Gameplay bietet dabei zwar nur ordentliche Standardkost, sodass die abgedrehte Geschichte und die Gestaltung der Spielwelt die eigentlichen Highlights sind. Gerade weil die Story in zwei unterschiedlichen Ebenen erzählt wird, fühlt man sich schnell mittendrin. Während man Ivan durch die Spielwelt steuert, hört man immer mal wieder sein Gespräch mit dem General. Die Sprachausgabe ist dabei Englisch, es lassen sich allerdings Untertitel einblenden. Kleines Manko: Während sich das Geschehen meistens am unteren Bildschirmrand abspielt, stehen die Untertitel am oberen Rand. Wer die Texte lesen möchte, kann sich somit weniger auf das Spiel konzentrieren - oder umgekehrt.
Davon abgesehen hat The Chinese Room mit "Little Orpheus" ein stimmiges Gesamtpaket abgeliefert. Die Spielwelt ist hübsch gestaltet und auch die Soundkulisse fügt sich nahtlos ein. Auch wenn es spielerisch nicht viel Abwechslung gibt, so fühlt man sich auch Dank der Zwischensequenzen, die die Story Schritt für Schritt vorantreiben, wie in einem Film. Mit rund vier Stunden Spieldauer bietet der Titel zwar nicht den allergrößten Umfang, dafür hat man aber auch nie das Gefühl, dass das Abenteuer künstlich in die Länge gezogen wurde.
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Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]
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KOMMENTARE

Marc
15.09.2022, 18:54 UhrHatte ich mich schon seit der Ankündigung drauf gefreut

Wolfgang
15.09.2022, 16:35 UhrSieht cool aus
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