The Backrooms 1998 - Wenn Realität und Albtraum verschwimmen
Das Konzept der "Backrooms" ist noch relativ jung. Es entstand erst 2019 aus einem einfachen Forenbeitrag und entwickelte sich schnell zu einer Art urbanen Internet-Legende. Die Vorstellung aus der Realität zu "glitchen" und in endlose, monotone Gänge zu fallen, trifft seitdem einen besonderen Nerv: die Angst vor dem Unbekannten, gepaart mit völliger Isolation. "The Backrooms 1998" von Steelkrill Studio und Feardemic greift dieses Setting auf.

von Wolfgang Kern
26.02.2025, 11:22 Uhr

Nach etlichen Foren-Einträgen, einer wirklich gelungenen Youtube Web-Serie und einem anstehenden Live-Action Feature-Film gibt es mittlerweile auch diverse Spiele, die die Backrooms als Inspiration hernehmen. Solo-Entwickler Steelkrill hat bereits mit "Trenches" bewiesen, dass er ein Händchen für atmosphärischen Horror hat. Doch hier geht er einen Schritt weiter. Der Einstieg in "The Backrooms 1998" ist gut inszeniert: Eine Live-Action-Sequenz zeigt einen Skater, der beim Trick scheitert und wortwörtlich aus der Realität fällt – direkt in die Backrooms. Der Übergang von echtem Filmmaterial in die Spielwelt ist so nahtlos, dass es sich erschreckend real anfühlt. Ab diesem Moment gibt es dann kein Zurück.
Während die klassische Backrooms-Folklore ursprünglich von einer menschenleeren, trostlosen Welt erzählt, nimmt sich "The Backrooms 1998" einige Freiheiten. Und ehrlich gesagt: Das ist gut so. Denn hier ist man definitiv nicht allein. Statt nur durch endlose, sterile Flure zu irren, gibt es etwas, das den Spieler jagt. Die Atmosphäre erinnert stark an "Outlast" – der einzige Begleiter ist die Kamera, die man zuvor zum Filmen der Skate-Tricks benutzt hat. Doch jetzt hat sie einen anderen Zweck: Sie dokumentiert die eigenen letzten Stunden.
Die Geräuschkulisse ist für solch ein kleines Projekt meisterhaft: Ein Knacken in der Ferne, das Summen der Neonlichter, das verstohlene Atmen des eigenen Charakters – all das sorgt für eine permanente Anspannung. Und dann ist da noch das Monster. Es gibt keine Waffen, keine Fluchtmöglichkeiten. Man kann nur versuchen, unentdeckt zu bleiben. Hat man das Mikro am Headset aktiviert, werden auch eigene Laute ins Spiel übertragen und das Monster kann einen hören.
Das Besondere an den Backrooms ist, dass es kein festes Regelwerk gibt. Manche halten sich an die ursprüngliche Idee der leeren, endlosen Flure, andere fügen Labyrinthe, neue Level oder gar Kreaturen hinzu. "The Backrooms 1998" mischt beides und beweist, dass diese Flexibilität eine große Stärke des Konzepts ist. Es gibt kein richtig oder falsch – nur die Frage, was Angst auslöst.
Technisch ist das Spiel solide. Zwar erkennt man, dass es sich um einen kleinen Indie-Titel handelt, allerdings passt das auch zum Stil der Vorlage. Die schlechte Qualität des Camcorders, die Bildartefakte und Fehler tun dem Spiel und der Atmosphäre gut. "The Backdoors 1998" ist in ca. 40 bis 60 Minuten durchspielbar und sollte für nasse Hände sorgen. Zudem gibt es nur limitierte Speicheroptionen, was das Durchhaltevermögen auf die Probe stellt.
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Xbox Aktuell
26.02.2025, 11:22 UhrEs wurden noch keine Kommentare abgegeben. Mach doch einfach den Anfang und sei die Nummer 1!
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