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Commandos: Origins - Stealth-Taktik mit einer Prise Nostalgie

"Commandos: Hinter feindlichen Linien" ist ein Echtzeit-Taktikspiel aus dem Jahr 1998 – und ich kann mich noch gut erinnern, als ich den Titel auf dem PC gespielt habe. Das Spiel wurde damals von der Presse gelobt und die Reihe ist seitdem auf vier Ableger angewachsen. Nun ist "Commandos: Origins" für die Xbox-Konsolen erschienen und wir haben einen Blick riskiert.

Wolfgang Kern

von Wolfgang Kern

10.04.2025, 15:58 Uhr

Wir sind zurück im zweiten Weltkrieg und spielen die Vorgeschichte des Originals aus dem Jahr 1998. Dabei sind bekannte Gesichter aus dem Erstling mit dabei. Im Mittelpunkt steht eine Spezialeinheit, die tief hinter den feindlichen Linien operiert und dort gezielt zuschlägt. Direkt in der ersten Mission lernen wir Pionier Thomas Hancock kennen, der den inhaftierten Green Beret Jack O'Hara aus dem Arrest holt – nicht wegen Mitleid, sondern weil man für die bevorstehenden Missionen eben Männer braucht, die wissen, wie man sich im Feld durchbeißt.

Die Story umfasst insgesamt 14 Missionen, jede mit ihrem eigenen Aufbau und taktischen Anspruch. Zum Einstieg gibt es drei Schwierigkeitsgrade – und wer es besonders authentisch oder herausfordernd mag, kann sogar Hilfsmittel wie die Karte oder Markierungen komplett deaktivieren. Zudem lassen sich Hakenkreuze ebenfalls abschalten – sollte einem die historische Darstellung stören. Die Story wird durch kurze Zwischensequenzen erzählt und während der Mission gibt es immer wieder Dialoge zwischen den Charakteren. Diese Dialoge beziehen sich zumeist nicht auf die Story, sondern sind nur witzige Bemerkungen oder Sprüche.

Wie aus dem Original bekannt, werden euch die spielbaren Charaktere zum Beginn einer Mission vorgegeben bzw. werden Charaktere während einer Mission hinzugefügt. Dies hat den Grund, dass die doch sehr weitläufigen Levels auf gewissen Fähigkeiten der Charaktere angewiesen sind, um diese zu meistern. Hätte man den Pionier nicht mit aber muss durch einen Stacheldrahtzaun, dann wäre man schnell am Ende. So hat jeder Charakter seine gewissen Fähigkeiten, welche sich in den taktischen Möglichkeiten definieren. Das Spiel lässt einem oft Optionen frei, wie man bestimmte Situationen meistern kann. Das Ziel bleibt natürlich immer das Gleiche.

Das Gameplay von "Commandos: Origins" ist angenehm simpel gehalten, aber genau darin liegt auch seine Stärke: Wer hier einfach drauflosrennt, kommt nicht weit. Der Fokus liegt ganz klar auf Stealth – man darf nicht von Wachen entdeckt werden, sonst ist der Einsatz in wenigen Sekunden vorbei. Einige Gegner patrouillieren ruhig durch die Level und lassen sich mit dem richtigen Timing umgehen oder ausschalten. Andere wiederum sind alarmiert und reagieren sofort mit Gewalt, sobald sich etwas im falschen Moment bewegt. Direkte Konfrontationen sind also nur im absoluten Notfall eine Option und das Spiel belohnt leises sowie überlegtes Vorgehen.

Erledigte Gegner müssen konsequent in Büschen, Schatten oder hinter Kisten versteckt werden, sonst schlägt das Alarmsystem erbarmungslos zu. Dabei gehört Trial & Error fast schon zum Spielprinzip: Man speichert regelmäßig per Knopfdruck und lädt genauso oft neu, wenn ein Plan mal nicht aufgeht. Genau das macht den Reiz aus: Taktik, Beobachtung, Planung – und im richtigen Moment zuschlagen. Wer Geduld mitbringt, wird mit spannenden Missionen belohnt, in denen jeder Schritt zählen kann. Das Spielprinzip ist ganz klar Old-School "Commandos". Wer mit dem nichts anfangen kann, wird auch mit "Origins" nicht glücklich.

So spannend und durchdacht das Gameplay auch ist – "Commandos: Origins" macht es einem nicht gerade leicht, in die Spielmechanik hineinzufinden. Wer die Reihe schon kennt, wird sich schnell zurechtfinden, aber Neulinge werden hier einfach ins kalte Wasser geworfen. Das Spiel erklärt nur das Nötigste – wichtige Elemente wie Sichtkegel, Alarmverhalten oder Markierungssysteme werden kaum oder gar nicht visuell unterstützt. Auch die Fähigkeiten der einzelnen Charaktere werden lediglich in knappen Textboxen erklärt. Wer hier nicht genau liest oder herumprobiert, wird einige Features schlichtweg übersehen.

Der Schwierigkeitsgrad variiert stark – schon im Tutorial kann man schnell ins Schwitzen kommen. Das Spiel verzeiht keine Fehler, bietet aber gleichzeitig nur wenig Hilfe für Spieler, die das Prinzip von "Commandos" noch nicht verinnerlicht haben. Unterm Strich: Die Lernkurve ist steil, das Frustpotenzial gerade am Anfang hoch. Zu Beginn heißt es durchbeißen – was für viele Spieler keine Option sein wird. Auch sind die Reaktionen der KI nicht immer absehbar. Der Sichtkegel ist zwar nett, aber ab und zu werden bestimmte Dinge ignoriert. Auch Spuren in Sand und Schnee sind teilweise für Soldaten sichtbar und dann wieder nicht mehr.

Ein richtig starkes Feature in "Commandos: Origins" ist die Möglichkeit, das Spiel jederzeit zu pausieren und geplante Aktionen für mehrere Charaktere parallel vorzubereiten – ganz im Stil von "Desperados 3". Diese Funktion bringt nicht nur Übersicht ins Chaos, sondern macht das Gameplay strategisch und extrem befriedigend. Sobald man die Fähigkeiten der einzelnen Commandos verinnerlicht hat, entfaltet das Spiel sein volles Potenzial: Jeder perfekt abgestimmte Angriff und jede koordinierte Bewegung fühlen sich wie ein kleiner Sieg an. Man arbeitet sich Stück für Stück durch die Level, immer mit dem Ziel im Blick – und genau das macht den Reiz aus.

Auch bei der Steuerung hat man gute Arbeit geleistet: Mit dem Controller funktioniert alles präzise, auch wenn es anfangs etwas Eingewöhnung braucht. Wer möchte, kann das Spiel auf der Xbox zudem mit Maus und Tastatur spielen – was gerade Taktik-Fans aus der PC-Welt entgegenkommt. Und dann wäre da noch der Koop-Modus: Lokal zu zweit macht das Spiel richtig Laune. Zusammen zu planen, sich abzusprechen und die Einsätze im Team zu meistern, bringt eine ganz neue Dynamik – ideal für Sofa-Strategen, die gemeinsam knobeln wollen.

Technisch macht "Commandos: Origins" einen sehr soliden Eindruck. Die Top-Down-Ansicht ist klar und übersichtlich, und wenn man reinzoomt, merkt man schnell, wie viele kleine Details die Entwickler in die Umgebungen gepackt haben. Besonders Rauch- und Feuereffekte sind sehr schön umgesetzt und tragen zur glaubwürdigen Atmosphäre der Einsätze bei. Auch in den Zwischensequenzen zeigt das Spiel seine Stärken: Die Charaktere sind gut in Szene gesetzt, die Inszenierung wirkt hochwertig und unterstützt die Stimmung der jeweiligen Missionen. Natürlich – wer ganz genau hinschaut und sich in klassischem Pixel-Peeping übt, wird merken, dass einige Texturen aus der Nähe etwas unscharf sind. Doch das fällt im normalen Spielverlauf nicht wirklich negativ auf.

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