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Rockstar präsentiert Tischtennis - Kampf um die kleine Kugel

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

26.06.2006, 23:59 Uhr

Den Namen des US-Spielelabels Rockstar Games verbindet man eher mit kontroversen Themen, vor allem aber mit den Gangster-Games aus der Grand Theft Auto-Serie. Eine Sportsimulation mit dem Namen Rockstar Games präsentiert Tischtennis ist da natürlich etwas ganz anderes - kein Wunder also, dass die Spielewelt die Ankündigung anfangs ein wenig belächelte. Warum genau diesen Skeptikern das Lachen im Halse stecken bleiben sollte, erfahrt ihr in unserem Test.

Tischtennis oder doch nur Pingpong?
Im Vergleich zu Fußball mag Tischtennis erstmal wenig Aufregendes an sich haben. Aber es ist erstaunlich, welche Veränderung in jedem vor sich geht, der den Controller in die Hand nimmt und die kleine Kugel ein paar Minuten lang über den Holztisch donnert. Die Qualität der Ballphysik fällt sofort auf. Wie die Kugel vom Tisch abprallt, bei einer leichten Berührung des Netzes auf der Kante herumtänzelt; wie der Ball seine Richtung minimal ändert, sobald er die Außenkante des Tisches streift, das wirkt schlichtweg echt. Kaum vorstellbar, wie sich die Abpralldynamik zwischen Zelluloidball, Schläger und Holzplatte noch realistischer simulieren ließe.

Top ist auch die Steuerung. Sie verlässt sich auf das Prinzip, dass die Figur den Ball automatisch annimmt, solange sie den Ball nur irgendwie erreichen kann. Es ist dann am Spieler, dem Gegner eine möglichst unerreichbare Kugel auf die gegenüberliegende Seite der Tischtennisplatte zu schlagen. Die Steuerung gibt einem dazu alle Möglichkeiten an die Hand. Man bekommt ziemlich schnell ein gutes Gefühl dafür, wie die Kugel bei der Annahme und dem Return auf minimale Lageveränderungen des Analogsticks reagiert. Mit den A,B,X und Y-Tasten des 360-Controllers bekommt sie einen Drall in variabler Stärke mit auf den Weg.

Training muss sein
Um Vor- oder Rückhand muss sich niemand Sorgen machen, auch das wird vom Spiel übernommen. Damit für jeden Angriff die passende Antwort parat steht, haben die Entwickler ein cleveres Feature eingebaut. Farbige Kreisel um den Ball zeigen an, mit welcher Schlagart er gespielt wurde; man kann also adäquat reagieren. Ein Training hilft beim Kennenlernen der Möglichkeiten, trotzdem fällt hier bestimmt kein Meister vom Himmel. Schon die Angabe kann einen anfangs verzweifeln lassen, und in der ersten Stunde sind Ballwechsel von mehr als 20 Zählern doch eher die Ausnahme.

Aber mit jeder neuen Partie entwickelt sich mehr und mehr ein Gefühl dafür, wie es geht. Stück für Stück kommen die Feinheiten des Gameplays zum Tragen. Beispielsweise zieht das Tempo der Musik bei längeren Ballwechseln an, die Grafik verändert sich hin zu einem Tunnelblick. Geübte Spieler sammeln jetzt Energie für einen so genannten Focus-Shot, einen dramatisch inszenierten Zeitlupen-Schlag. Das alles strafft den Spannungsbogen. Mit etwas Spielpraxis ergeben sich aufregend schnelle und präzise Ballwechsel.

Athleten mit Stärken und Schwächen
Da drängt sich der Vergleich mit dem Beat´em-Up-Genre auf. Die Dynamik des Zweikampfs ist ähnlich. Da spielt auch die Tatsache eine Rolle, dass die Spielfiguren deutlich unterscheidbare Fähigkeiten mitbringen. Ein Liu Ping zum Beispiel drischt starke Angaben über das Netz, außerdem erlaubt ihm sein drahtiger Körper schnelle Richtungswechsel. Seine Treffsicherheit überzeugt jedoch nicht, die wiederum stimmt bei der hübschen Haley. Wer sich nicht zwischen verschiedenen Stärken entscheiden mag, greift zum ausgewogenen Franzosen Luc. Die unterschiedliche Gewichtung der Fähigkeiten verändert den Verlauf der Partien spürbar.

Die Animation der Figuren ist ein Beleg für das, was eine Xbox 360 im Vergleich zur Vorgängerkonsole mehr kann. Haare wehen hin und her, die Haut sieht tatsächlich lebensecht aus. Klamotten werfen Falten, nach einiger Zeit rinnt der Schweiß und die Textilien beginnen am Leib zu kleben. Sehr viel Feintuning steckt auch in der Kameraführung. Die dynamischen Schwenks unterstreichen das hohe Tempo, ohne dass sie dabei unnötig Hektik ins Spiel bringen. So weit so gut, aber bei der Ausstattung und der Präsentation von Rockstar Games präsentiert Tischtennis hapert es doch gewaltig.

Fehlendes Drumherum
Warum zum Beispiel gibt es keinen Karrieremodus, der die Partien mit ein bisschen Rahmenhandlung verknüpft? Müssen die Matches so schmucklos aneinander gereiht sein? Wo sind die Minispiele, die beispielsweise bei Top Spin 2 das Gameplay auflockern? Dazu kommt, dass die 19 Arenen alle ähnlich aussehen. Der größte Unterschied ist tatsächlich die Farbe des Tischbelags. In den Kulissen tut sich hier wie da nicht viel. Markenfetischisten mögen sich damit trösten, dass die großen Ausstatter des Sports das Equipment stellen: die Klamotten sind von Adidas, die Tische von Killerspin, die Bälle von Joola. Allerdings schlägt in Rockstar Games präsentiert Tischtennis kein Timo Boll zu: Die acht Athleten sind alle frei erfunden.

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Xbox Aktuell

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26.06.2006, 23:59 Uhr

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