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Just Cause - Viva la Revolución

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

22.09.2006, 14:18 Uhr

Viva la Revolución – Es lebe die Revolution! Im südamerikanischen Staat San Esperito sieht es derzeit alles andere als rosig aus: wirtschaftlich geht es seit Jahren bergab und zu allem Überfluss reagiert seit Ewigkeiten der Diktator Salvador Mendoza das Land, der das Volk tagtäglich zu unterdrücken versucht. Ganz klar, es ist Zeit für einen Wandel – Zeit für eine Revolution. Wir haben Agent Rico Rodriguez in Just Cause für euch in die Bananenrepublik geschickt, um uns ein Bild von der Lage zu machen.

Rico Rodriguez ist ein rigoroser Typ, den der Geheimdienst "Agency" in den südamerikanischen Staat schickt. Er ist quasi James Bond in der Latinoversion – nur noch etwas härter. Und das ist auch gut so, denn neben dem Ziel, das korrupte System zu stürzen, muss sich Rico auch noch mit Drogenkartellen und Milizen herumschlagen. Willkommen im Paradies.

Wenn man Just Cause das erste Mal startet, wird man im Grunde an den Genreprimus Grand Theft Auto erinnert – nur eben mit dem Setting eines Far Cry. Insofern weiß das Spiel der Avalanche Studios auch gleich durch eine schier unglaubliche Bewegungsfreiheit zu überzeugen: Die komplette Insel mit ihren 1.025 Quadratkilometern kann zu Fuß oder mit allerhand Fahrzeugen erkundet werden. So ist quasi von der Bergspitze bis in die Tiefen des Ozeans alles auf San Esperito zu erreichen. Irgendwelche unsichtbaren Barrieren existieren nicht, der Spieler darf seinem Tatendrang also freien Lauf lassen.

Das Spiel beginnt spektakulär: Um mögliche Sicherheitskontrollen zu umgehen, verzichtet Rico auf den nächsten Linienflug. Stattdessen stürzt er sich todesmutig aus einem Transportflugzeug direkt ins Paradies, um dann mit dem Fallschirm seinem ersten Auftrag entgegenzuschweben. Kaum am traumhaften Strand gelandet, gilt es sofort, einem alten Freund aus der Patsche zu helfen, der gerade von regierungstreuen Truppen unter Beschuss genommen wird. Die ersten Gegner sind relativ schnell ausgeschaltet und stellen keine ernstzunehmende Gefahr dar. Aufgrund der anrückenden Verstärkung hält es unseren Agenten samt Partner allerdings trotzdem nicht lange am Strand. Stattdessen entscheidet man sich zur Flucht und steigt in den nächst greifbaren Pickup. Dabei entwickelt sich eine spannende Verfolgungsjagd mit den Regierungstruppen, bei dem man sich die feindlichen Fahrzeuge und Hubschrauber mit einem Maschinengewehr vom Leib halten muss.

Früher oder später landet man so beim ersten Unterschlupf, der euch nicht nur Sicherheit, sondern auch Munitionsdepot, Garage für gesammelte Fahrzeuge und eine Speichermöglichkeit bietet. Zudem ist hier vorerst das Inselhauptquartier eingerichtet, in dem man seine Missionen zugewiesen bekommt, die allerdings in ca. 10 Stunden geschafft sein sollten. Die ersten Einsätze sind dabei zwar alle recht spaßig, lassen große Abwechslung auf Dauer aber vermissen: Von der Befreiung von Guerilla-Kämpfern über die Ermordung eines einflussreichen Politikers bis hin zur Übernahme eines gesamten Dorfes gibt es viele unterschiedliche Szenarien, die sich aber leider des Öfteren wiederholen. Die gigantische Menge von 300 Nebenmissionen ändert daran leider auch nicht viel.

Die Aufträge selbst werden mithilfe kurzer Zwischensequenzen in Ingame-Grafik präsentiert, die mitsamt der deutschen Vertonung einen wirklich guten Eindruck hinterlassen. Im Spiel kann man sich dann anhand einer kleinen Karte und einem Entfernungsmesser zum nächsten Auftragsziel begeben oder sich losgelöst von der Story auf dem Eiland austoben.

Wie anfangs schon kurz erwähnt, stehen euch auf San Esperito allerhand Fahrzeuge – 89 um genau zu sein – zur Verfügung. Egal ob Geländewagen, Sportflitzer, Familienkutsche, Schnellboot, Düsenflieger oder Kampfhubschrauber, Rico Rodriguez hat alle nötigen Führerscheine in seiner Brieftasche. Die Vehikel werden dabei freilich nicht gekauft, sondern stattdessen mehr oder weniger legal von den eigentlichen Besitzern ausgeborgt. Diese dürfen ihr Eigentum erfahrungsgemäß einige Kilometer weiter dann wieder aus dem Meer angeln oder von der nächsten Felswand abkratzen. Sollte einmal kein Fahrzeug in der Nähe greifbar sein, bietet die "Agency" einen Fahrzeugabwurfservice, der prompt aus den Lüften das gewünschte Gefährt liefert. Anfangs ist die Auswahl auf ein Motorrad begrenzt, im weiteren Verlauf stehen aber auch ein kleines Fluggerät, ein Geländewagen und ein Speedboot bereit.

Die Steuerung der Fahrzeuge ist recht arcadelastig und geht daher auch sehr leicht von der Hand: Mit der rechten Schultertaste gibt man Gas, die linke Taste ist dagegen für die Bremse verantwortlich. Aber richtig cool sind an dieser Stelle die Stunts, die Rico in allerfeinster James-Bond-Manier ausführt. So schwingt er sich z.B. per Tastendruck während der Fahrt aufs Autodach, springt von Fahrzeug zu Fahrzeug oder noch besser: direkt an die Tragflächen eines Flugzeugs. Gerade in einer solchen Situation ist natürlich der bereits bekannte Fallschirm nicht unwichtig. Diesen trägt Rico immer bei sich und kann somit jederzeit eingesetzt werden. Auch zur Flucht eignet sich der Fallschirm ausgezeichnet: So könnt Ihr mit eurem Wagen einfach über die Klippen hinaus brettern und dann in aller Seelenruhe mit dem Fallschirm davon schweben. Die Polizei hat das Nachsehen und muss die Verfolgung abbrechen.

Vor den Behörden muss man sich wie erwartet natürlich in Acht nehmen. Steigt der Fahndungslevel zu hoch, wird jeder Dorfpolizist auf den Spieler aufmerksam. Leider hat das KI-System an dieser Stelle ein paar Macken, denn bereits beim allerkleinsten Regelverstoß steht euch quasi eine nicht abnehmende Flut von schiesswütigen Beamten gegenüber, während man z.B. bei der Befreiung eines Guerilla-Kriegers beinahe unbehelligt wieder entkommen kann.

Neben dem etwas eintönigen Missionsdesign und der teilweise etwas fragwürdigen Gegner-KI ist dann der Schwierigkeitsgrad der größte Schwachpunkt von Just Cause: Diesen sucht man nämlich vergeblich. Egal wie viel Leute es auch auf einen abgesehen haben, ist es äußerst schwierig, bei einer Mission im Kugelhagel das zeitliche zu segnen. Sobald man ein wenig in Bewegung ist, schießen Polizei und sonstige Verbrecher nahezu immer daneben. Und wird man doch einmal getroffen, regeneriert sich der Gesundheitszustand recht flott von alleine.

In technischer Hinsicht weiß das Spiel aber wieder vollends zu überzeugen. Die Engine zaubert eine wirklich hübsche Grafik auf den Bildschirm und schenkt dem Spieler eine beeindruckende Karibikatmosphäre, die musikalisch noch durch Latinoklänge unterstützt wird. Dabei läuft das Spiel selbst bei der größten Action angenehm flüssig, Ruckler und Tearing sucht man vergebens. Das ist deshalb umso erstaunlicher, da Just Cause eine enorme Weitsicht bietet und mit dynamischem Wetter und einem tollen Tageszyklus daherkommt.

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22.09.2006, 14:18 Uhr

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