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Rainbow Six Vegas - Einarmige Banditen

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

29.11.2006, 19:07 Uhr

Wenn ein Publisher derzeit einen guten Lauf hat, dann ist das sicherlich Ubisoft. Nicht nur, dass sie mit Ghost Recon, Splinter Cell und Rainbow Six drei exzellente Reihen mit Tom-Clancy-Lizenz haben, jeder einzelne Teil ist auch erfolgreicher als der vorige – mit Ausnahme des letzten Rainbow-Six-Titels Lockdown, bei dem viele Spieler nicht unbegründet etwas zu kritisieren hatten. Jetzt kommt mit Rainbow Six: Vegas der neueste Teil in den Handel und natürlich soll er die Fans wieder begeistern können.

Die Hintergrundgeschichte ist schnell erzählt: Terroristen unter der Führung von Irena Morales bedrohen die beliebteste Zockerstadt der Welt. Das einzige Team, das den Gangstern das Handwerk legen kann, ist die Spezialeinheit Rainbow Six. Als diese sich nach Las Vegas aufmacht, wird der Helikopter plötzlich beschossen und in der Stadt detoniert eine Reihe von Bomben: Das Chaos droht. Der Spieler schlüpft an dieser Stelle in die Rolle des Anführers der Rainbows, Logan Keller, um aus Las Vegas wieder ein friedliches Spielerparadies zu machen. Dabei stehen einem zwei Experten zur Seite: Michael Walter ist Fachmann für Sprengungen und schwere Waffen, der athletische Jung Park ist ein hervorragender Scharfschütze und Elektronikexperte. Domingo "Ding" Chavez, bekanntester Gruppenführer der früheren Rainbow Six-Teile ist dagegen nicht mehr aktiv dabei.

Ein Auftrag für Jack Bauer?
Rainbow Six ist mittlerweile in die Jahre gekommen, denn mit Vegas gibt es bereits das fünfte Abenteuer des Teams. Daher wurde es Zeit für ein kleines Facelifting, das für Abwechslung und erfrischendes Gameplay sorgen soll. Anstatt wie bisher Missionen auf der ganzen Welt auszuführen, beschränkt sich Rainbow Six 5 wirklich nur auf Las Vegas. Zudem hat das Team jetzt nur noch genau einen Tag Zeit, um die Terroristen zurückzuschlagen. Ganz klar, als Inspiration diente den Entwicklern die Fernsehserie 24, in der Specialagent Jack Bauer ebenfalls innerhalb von 24 Stunden diverse Katastrophen abwenden muss. Ähnlich spannend ist jetzt auch Vegas: Die Missionen sind eng miteinander verknüpft und Zeit für langatmige Zwischensequenzen und Planungsphasen gibt es nicht.

Während des Spiels erhält man Unterstützung von der Kollegin Joanna Torres. Sie gibt Infos zum Einsatzziel, Details zur Mission und blendet TV-Übertragungen ins Display des Spielers, die wichtige Anhaltspunkte liefern. Wenn also z.B. der Helikopter eines Fernsehsenders Geiseln im Innern eines Gebäudes filmt, ist man als Spieler ziemlich zeitnah auf dem Laufenden, was wiederum für eine immens spannende Atmosphäre sorgt.

Um das Setting glaubwürdig umzusetzen, haben sich die Level-Designer mächtig ins Zeug gelegt, denn Spieler sollen Las Vegas sofort wieder erkennen – auch wenn die Kasinos nicht die Originalnamen tragen. Deren Besitzer haben entsprechende Lizenzen nämlich verweigert. Kein Wunder, denn welcher Hotelbesitzer möchte schon sein Haus als Zentrum eines Terroranschlags sehen.

Der 5. Teil der Reihe spielt sich zu etwa 70 Prozent im Gebäudeinnern ab: Man schleicht sich durch Spielhallen, kriecht durch Versorgungsgänge und infiltriert Hotelzimmer. Die restliche Zeit bewegt man sich in hübsch angelegten Außenarealen, in denen man sich Wände herunterhangelnd und hinter Mülltonnen schutzsuchend herumtreibt. Dabei gibt es immer die Möglichkeit, Fenster und Türen mit Gewalt zu öffnen, um sich wieder in ein Gebäude zu begeben.

Planung ist das A und O
In Rainbow Six: Vegas kann man zwar grundsätzlich je nach Lust und Laune loslegen, allerdings sollte man sich das so genannte OPA-Prinzip – Observe, Plan, Assault – zu Herzen nehmen: Erst beobachten, dann planen und abschließend zuschlagen. Um tödliche Fehltritte zu vermeiden, sollte man also jede Bewegung gut durchdenken. Stößt man auf Terroristen, heißt es also nicht sofort, die Waffe zu ziehen, sondern vielmehr die Szene zu beobachten.

Auf diese Weise findet man schnell Schwachstellen der Gegner heraus oder findet sogar andere Herangehensweisen, um die Gegner einzukesseln. Aus diesem Grund haben die Entwickler dem Team auch neue Utensilien spendiert. So gibt es z.B. die neue "Snake Cam", die bereits Sam Fisher in Splinter Cell genutzt hat, um hinter die andere Türseite schauen zu können. So kann man sofort sehen, wie viele Gegner sich im nächsten Raum befinden und an welcher Position sie stehen.

Ebenfalls neu und ungemein praktisch: Das so genannte "Tagging System", also das Markieren von Gegnern. Damit legt man fest, welche Ziele die Kollegen bevorzugt ausschalten werden, sobald man den Befehl dazu gibt. Außerdem kann man dem Team befehlen, Türen aufzusprengen, in Deckung zu gehen oder bestimmte Punkte zu sichern. Um sich besser anschleichen zu können, gibt man Order, nur zu schießen, wenn man selbst entdeckt wurde. Alternativ feuern die Kameraden bei Feindsichtung sofort los.

Die Rainbow-Jungs haben aber noch mehr dazugelernt. Die Einheiten gleiten mithilfe von Seilen an Außenfassaden der Gebäude herab und dringen per Sprung durch geschlossene Fenster ins Gebäude ein. Damit einen die Gegner dabei nicht sofort entdecken, haben die Jungs selbst am Seil einige kleine Kunststücke drauf. So kann man sich z.B. per Knopfdruck am Seil auf den Kopf drehen, um unentdeckt in ein Fenster hineinzuspähen. Um bei solchen und ähnlichen Aktionen nicht den Überblick zu verlieren, hat man überall Zugriff auf eine taktische Karte, die Grundrisse der Gebäude und bereits gesichtete Feinde zeigt.

Mitdenken ist gefragt
Nach einigen Patzern im letzten Teil, haben die Entwickler in Rainbow Six: Vegas besonderen Wert auf die künstliche Intelligenz gelegt. So gehen jetzt sowohl die Teamkameraden als auch die Gegner schlauer und vor allem raffinierter vor. Gerade letztere agieren jetzt durchweg gut – und vor allem logisch: Sie arbeiten in Gruppen sich gegenseitig unterstützend zusammen und sind immer darauf bedacht, eine bestmögliche Deckung im Falle eines Angriffs zu suchen.

Wenn die Gangster dann auch noch versuchen, die Schritte des Teams mit Gegenmanövern zu kontern, bedeutet jede falsche Bewegung den Tod des Einsatzteams. Daher tut es gut zu wissen, dass auch das Team deutlich an Intelligenz gewonnen hat. Die Teammitglieder wehren sich bei Feindbeschuss, gehen selbständig in Deckung und geben in manchen brenzligen Situationen Vorschläge, wie man am besten vorgehen sollte.

Viva Las Vegas?
Wie auch schon jüngst Gears of War, kann auch Rainbow Six: Vegas Dank Unreal Engine 3 aus dem Vollen schöpfen – oder hätte zumindest können. Die Glitzermetropole Las Vegas schaut zwar nett aus und auch die Charaktere wirken recht lebensecht, allerdings hat man den Eindruck, dass Texturen und Farben ein wenig "ausgewaschen" aussehen. Eben bereits erwähntes Gears of War sowie Call of Duty 3 machen diesbezüglich eine bessere Figur, auch wenn Vegas sicherlich in grafischer Hinsicht einen soliden Eindruck hinterlässt.

Gibt es bei der Optik noch Optimierungspotenzial, kann die Sounduntermalung vollends überzeugen. Der Soundtrack des Spiels ist erste Sahne und passt zu den Missionen, ohne aufdringlich zu wirken. Aber auch die Soundeffekte wissen zu überzeugen. Egal ob Schuss, zerberstende Fensterscheiben oder das Klingeln von Glücksspielautomaten: selten hat ein Spiel die Atmosphäre besser einfangen können.

Gut, dass die Sprachausgabe hier keine Ausnahme bildet. Die deutschen Synchronsprecher sind gut gewählt und die Dialoge wirken zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt. Neben harten Sprüchen, gibt es an manchen Stellen allerdings auch was zu lachen: "Hey Mann, übe das Schiessen erstmal in einem Videospiel!"

Mehrspieler – mehr Spass?
Last but not least hat Rainbow Six: Vegas auch noch einen Multiplayer-Modus zu bieten – und dieser rundet den Eindruck vollkommen ab. Auch wenn wir den Online-Modus via Xbox Live aufgrund Mangel an Gegnern noch nicht richtig testen konnten, wartet hier eine Menge an Abwechslung auf den Spieler. Dabei hat man die Wahl, ob man lieber alleine in den Ring steigen will oder ob man lieber im Team den Erfolg sucht. Beide Varianten sind vorhanden und versprechen mit unterschiedlichen und allen gängigen Spielmodi vie Spaß.

Offline als auch online lässt sich die Story auch im kooperativen Spiel genießen – und das mit bis zu vier Spielern. Schade ist nur, dass im Splitscreen die Qualität der Grafik, ähnlich wie schon im "Schwesterprodukt" Ghost Recon: Advanced Warfighter, heruntergeschraubt wurde. Dafür gibt es aber immerhin an keiner Stelle irgendwelche Ruckler oder störendes Tearing.

Unbestreitbares Highlight – und daher am Ende des Artikels – ist im Spiel allerdings die Verwendung der neuen Xbox Live Vision Camera, denn mit ihrer Hilfe kann man sich quasi in das Spiel integrieren. Ein Foto von vorne und eins von der Seite und schon erzeugt das Spiel ein 3D Modell eures Gesichtes, dass man für die eigene Spielfigur verwenden kann. Das ganze ist nicht nur simpel realisiert sondern wird auch noch schnell gemacht: innerhalb von weniger als 5 Minuten ist man quasi Bestandteil des Rainbox-Teams. Dieses Feature zeigt, wo Next-Gen-Gaming hingeht und verdient Extralob.

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29.11.2006, 19:07 Uhr

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