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Eis Kalt - Snowboards, Bier und Buckelpisten

Paul Hackspacher

von Paul Hackspacher

25.01.2011, 10:31 Uhr

Weihnachten ist vorbei, Silvester liegt hinter uns und damit wird dieser Text hier zum ersten Filmreview des neuen Jahres. Diese besondere Gelegenheit würde ich gerne nutzen, um mal einen nicht neu auf Zune erschienenen Film unter die Lupe zu nehmen - sondern einen etwas älteren Klassiker, der mir persönlich sehr am Herzen liegt. Die Thematik des Filmes passt dabei trotzdem noch zum winterlich-weißen Wetter, das uns momentan im Griff hat. Ich spreche hierbei von der Snowboarder-Komödie "Eis Kalt".

Die Story dürfte hierbei nicht sonderlich originell sein. Die fünf Freunde Rick, Anthony, Luke, dessen Bruder Pig Pen sowie Schneehäschen Jenny leben im wahrscheinlich coolsten Snowboardgebiet in Alaska - Bull Mountain. Plötzlich sehen sie sich mit dem Verkauf des Berges konfrontiert, als der Immobilienmogul John Majors ein zweites Aspen errichten will. Das Chaos ist vorprogrammiert, als sich die Gruppe - deren größte Stärken das Snowboarden und Saufen sind – entschließt, sich gegen die Kommerzialisierung ihrer Heimat zu wehren. Problematisch wird es erst, als sich herausstellt, dass Majors Tochter die hübsche Französin Anna ist, die Rick einmal das Herz gebrochen hat, als sie ihn ohne Abschied verließ. Rick erfährt, dass sie damals bereits mit dem Arzt und Piloten Barry verlobt war und ihm das verschwiegen hatte. Da er nie über sie hinweggekommen ist, versucht er ihr Herz zurückzugewinnen, was ihn in eine prekäre Lage bringt. Denn Majors bietet ihm nicht nur an, der Manager des zukünftigen Ferienresorts "Snownook" zu werden. Er verspricht auch, die Ehe seiner Tochter mit Barry zu annullieren und sie mit Rick zu verheiraten, im Austausch gegen seine Kooperation beim Umbau der Stadt.

Die Story hat dabei zig Parallelen mit dem deutschen Film "Feuer, Eis und Dosenbier" der sich sicherlich von "Eis Kalt" hat inspirieren lassen, und auch viele andere Szenen wird man sicher so oder so ähnlich in diversen anderen Teenie-, Säufer- oder Kifferkomödien bereits gesehen haben. "Eis Kalt" erfindet das Rad nicht neu und bedient sicher mehr als genug Klischees, aber der Unterschied zu vielen anderen Filmen ist: Er weiß es. Man kann noch so viele Filme der oben genannten Genres gesehen haben, die Witze sind einfach nicht vorhersehbar - zumindest nicht vollständig. Man wird vielleicht die ersten beiden Pointen eines Sketches vorhersehen können, aber eine Sache garantiere ich euch: Der Film wird immer noch eine dritte Pointe draufsetzen, wenn man es nicht erwartet. Und am Wichtigsten: die Witze funktionieren. Man muss der Fairness halber aber auch sagen, dass der Film hier und da einige Durststrecken hat, wenn er die Story vorantreibt. Aber das ist verschmerzbar da es sich hier schließlich nicht um eine Scary-Movie-esque Parodie handelt.

Hierbei sind Sketches und Pointen nicht die einzigen Lacher, die "Eis Kalt" liefert. Besonders am Anfang des Filmes, aber auch sonst immer mal wieder, werden dem Zuschauer einige missglückte Snowboard-Abfahrten gezeigt. Die sehen meistens zumindest schmerzhaft aus, auch wenn sie es hin und wieder möglicherweise nicht sind. Man braucht eine Portion Schadenfreude, um sich an solchen Lachern zu beteiligen. Aber wer mit "Jackass" keine Probleme hatte, dürfte hierbei auch auf seine Kosten kommen. Davon abgesehen finden die meisten dieser Patzer in ziemlich spektakulären Panoramen statt, sodass das Auge in diesem Fall vom selben Buffet naschen kann, wie die Lachmuskeln. Generell profitiert der Film visuell größtenteils von den eisigen Drehorten, an denen die Aufnahmen geschossen wurden. In diesem Fall insbesondere Salmo, British Columbia und der Denali National Park in Alaska. Man friert praktisch fast schon mit den Charakteren mit. Die Indoor-Kulissen sind typisches Mittelmaß für einen Film mit einem moderaten Budget von grob 11 Millionen Dollar.

Der Ton selber reißt auch nicht vom Hocker, ohne aber störend zu sein. Viel überraschender ist die eigentliche Wahl der Musik. Jack Johnson zum Beispiel, der seinen eigentlichen Durchbruch erst zwei Jahre später hatte oder Sum41, die zum Zeitpunkt des Film-Releases genauso wie Johnson gerade mal ihr Debut-Album auf dem Markt hatten. Ebenso Andrew W.K., alles Größen die inzwischen einen bleibenden Eindruck im Musik-Business hinterlassen haben. Als hätten es die Filmemacher geahnt. Andere Interpreten, die man im Film - manchmal nur bei aufmerksamem Lauschen - hören kann und teilweise auch erst neu oder zumindest unbekannt waren, sind will.i.am, Foo Fighters, Jimmy Eat World und natürlich Weezer, deren Hitsong "Island in the Sun" eine wichtige Rolle für die Story spielt. Allerdings muss ich hier mal wieder ein großes Lob an die deutsche Synchronisation aussprechen, welche den Wortwitz des Originaltons grandios transportiert und es dabei auch schafft, vereinzelte Mundarten von Charakteren zu erhalten und sie dennoch verständlicher zu machen. Auch wenn man hier und da mal auf eine tolle Schauspieler-Stimme verzichten muss, kann ich ehrlich sagen - und das kommt nicht oft vor - dass die deutsche Tonspur von "Eis Kalt" besser ist als die original englische.

Mit den verzichteten Stimmen von gerade eben ist hauptsächlich Willie Garson gemeint, der sich einfach kaum übersetzen lässt, aber glücklicherweise nicht viele On-Screen-Auftritte hat, als dass man seine Stimme sehr vermissen würde. Als zweites wäre da Victoria Silvstedt, die auch mit Schweizer Akzent so erotisch klingt wie es keine Synchronsprecherin jemals erreichen könnte. Womit wir mit etwas Verspätung auch bei den Schauspielern angekommen wären. Nahezu alle Darsteller waren zum Zeitpunkt des Drehs entweder unbekannt oder gar Neulinge, wahrscheinlich um das Budget zu pressen. Der Haken daran ist: es hat sich bis heute auch nicht viel daran geändert. Jason London hat in "Carrie 2 - Die Rache" und "Jason und der Kampf um das goldene Vlies" gespielt, Flex Alexander hatte eine Nebenrolle in "Snakes on a Plane" und A.J. Cook könnte man aus "Criminal Minds" sowie "Final Destination 2" kennen. Aber die Tatsache, dass diese Namen zumeist ein großes Fragezeichen aufwerfen, spricht für sich. Allerdings hat Zach Galifianakis, der den Säufer und Ricks besten Freund Luke spielt, erst kürzlich großen Erfolg in Filmen wie "Stichtag", "Up in the Air" und hauptsächlich "Hangover" gehabt. Und natürlich nicht zu vergessen John Majors, Darsteller des Charakters Lee Majors, der eine Legende im Fernsehen ist für sein Portrait von Steve Austin, dem 6 Millionen Dollar Mann in der gleichnamigen TV-Serie. Das Schauspiel ist trotz der großen Unbekanntheit allerdings nicht schlecht, aber auch nicht gut – eher ein vernünftiges Mittelmaß, so wie die Kulissen. Das fällt allerdings beim vielen Lachen kaum auf, zumindest ist es mir persönlich nicht aufgefallen, und ich habe extra darauf Acht gegeben.

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25.01.2011, 10:31 Uhr

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