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Battlestations Midway - Der Pazifik auf der Xbox 360

C. Phiesel

von C. Phiesel

04.04.2007, 10:37 Uhr

Das Angebot von Spielen, die mit Action vollgepumpt sind und nebenher ein Stück Weltgeschichte erzählen, ist groß. Kaum eines dieser Spiele unterscheidet sich markant vom jeweils Anderen: Einsamer Held, tragische Story und ein Happy End. Zum anderen gibt es da auch noch die Strategiespiele: kein garantierter Sieg ohne vernünftige Taktik. Aber wie sieht es denn mit einem gesunden Mix aus beiden Genre aus? Fans solcher Spiele kamen bisher zu kurz. Das dachten sich auch die Entwickler von Battlestations: Midway.

Die Story
Zu Beginn der Storyline wird man sich selbst erst einmal vorgestellt: Ein Mann namens Henry Walker, der Navy Kommander auf einem Schlachtschiff ist, welches in Pearl Harbour vor Anker liegt, vertritt den Spieler in dieser David gegen Goliat ähnlichen Schlacht bei Midway. Die erste Szene des Spiels findet dann auch gleich am Ort des Verbrechens statt: Pearl Harbour wird in einem hinterhältigen Bombardement der japanischen Luftwaffe beschossen. Kaum ein Schiff, welches sich zu diesem Zeitpunkt im Hafen befindet, hat das Bombardement heil überstanden. So ergeht es auch dem Schiff von Henry Walker, der gerade dieses Betreten wollte, als die erste Bombe sein Schiff zur Explosion bringt. An dieser Stelle übernimmt der Spieler das Ruder eines kleinen Transportbootes und verteidigt den Hafen vor weiteren Luft- und U-Boot-Angriffen mit Hilfe von Wasserbomben und Flak. Schon geschichtsinteressierten Spielern sollte es schon jetzt in den Fingern jucken. Hier beginnt der Kampf und hier endet er: auf hoher See, bei der Schlacht um wichtige strategische Punkte rund um Midway.

Mit allen Mitteln
Es dürfte manche Spieler positiv überraschen, denn man darf nun endlich auch auf einer Brücke eines Schlachtschiffes oder eines U-Bootes Platz nehmen. Bisher war das bei auf historischen Ereignissen basierenden Actionshootern nicht der Fall. Doch mit Battlestations: Midway ist das anders. Zu Wasser und in der Luft kämpfen Amerikaner und Japaner mit einem Fuhrpark von über 60 verschiedenen Schiffen, U-Booten und Flugzeugen, zwischen denen man auch während des Kampfes, ähnlich wie bei Battlefield: Modern Combat, wählen kann. So bleiben andere Alternativen, zum Beispiel das Bedienen von Panzerfahrzeugen oder sogar eines einzelnen Soldaten oder gar einer ganzen Armada von Bodentruppen aus. In Battlestations: Midway dreht sich alles nur um die Propeller und Schiffsschrauben, was jedoch zu keiner Zeit im Spiel langweilig wird. Schließlich ist das Angebot an gängigen Historienshootern, bei denen man in die Haut eines Soldaten schlüpft, weitaus mehr als gedeckt. Bisher galt nur Blazing Angels als "beflügelnde Alternative". So bietet auch Battlestations eine schöne und freundliche Alternative der WWII-Shooter und überzeugt durch die Vielseitigkeit der zu bedienenden Einheiten im Vergleich zu Blazing Angels.

Steuert man ein Flugzeug, Schiff oder U-Boot, so muss man damit rechnen, dass man der Realität gegenüber steht. Wie auch im richtigen Leben kann ein U-Boot nicht für lange Zeit beliebig tief tauchen oder ein Flugzeug zu langsam im Kreis fliegen. Denn da ist die Gravitation doch stärker. Diese Feinheiten müssen auch bei Battlestations beachtet werden, sodass das Spiel beinahe schon als Simulationsshooter betitelt werden könnte, obwohl im Vergleich zu einem Simulationsshooter die Steuerung an sich relativ einfach gehalten wurde. Das lässt das Spiel nicht allzu simulationslastig werden und lässt gerade in schwierigen Situationen mehr Freiraum für geballte Feueraktion. Bei Beschädigung eines Schiffs ist es sogar möglich, Personal dazu anzuhalten, bestimmte Bereiche des Schiffes oder des U-Bootes wieder auf Vordermann zu bringen. Bei einem eventuellen Leck kann man somit die Mannschaft dazu bewegen, das Leck zu stopfen und das Wasser wieder abzupumpen oder im Brandfall nach einem Bombeneinschlag an Deck das Feuer löschen zu lassen.

Auch auf die bereits angesprochene Luftflotte kann man sich verlassen. So gibt es bei den Flugzeugen Sturzbomber, Torpedobomber oder einfach nur Jäger. Alle erfüllen ihren Zweck und können sogar jeweils individuell mit unterschiedlichen Waffen ausgerüstet werden, die im Kampf durchaus ihre Vorteile mit sich bringen. Von der 1000 Pfund Bombe bis zu den Torpedos ist alles dabei und für jede Situation unterschiedlich anzuwenden. Schließlich kann man einen Torpedo schlecht aus 1 km Höhe oder eine Bombe knapp über dem Meeresspiegel abwerfen.

Explosionen mit Boom und Blitz
Viele der Xbox 360 Besitzer sind natürlich gerade von der Grafik, den Sound und den Games der 360 begeistert und wollen selbstverständlich auch was für ihr Geld sehen und hören. Somit liegt die Messlatte für diese Kriterien sehr hoch und müssen erst einmal übertroffen, geschweige denn erreicht werden. Abgesehen von dem Spaßfaktor und der teilweise actionreichen und atmosphärischen Zwischensequenzen, die die Geschichte in den Spielpausen weiterführen, ist die Technik, mit denen Explosionen und die damit verbundenen Effekte erzeugt werden, eher veraltet.

Auch die Landschaften der Inseln wirken bei genauen betrachten nicht sehr realistisch. Gerade detailverliebte Spieler achten auf solche Sachen und werden bei Battlestations: Midway eher weniger mit detailreichen Umgebungen verwöhnt. Die eben angesprochenen Zwischensequenzen wirken sehr mitreißend und geben dem Spieler das Gefühl, ein Teil der Geschichte zu sein. Aber auch sie sind von der Grafik her eher auf einem älteren Stand und die englische Sprachausgabe des Spiels klingt ein wenig gefühlskalt. Dennoch bestechen die Modelle der Schiffe und Flugzeuge, welche wiederum detailliert gestaltet und nahezu originalgetreu nachgebildet sind.

Dort wo die Grafik Punkte liegen lässt, kann der kräftige Sound punkten. Gerade die Geräusche der Flugzeuge und der Waffen sind sehr gelungen und geben dem Spieler bei geschlossenen Augen das Gefühl mitten in der Schlacht zu stecken. Gerade im Luftkampf sind Motorgeräusche, Hintergrundmusik und das Hämmern der Maschinengewehre eine exzellente Mischung und geben dem Spiel gleich eine ganz andere Stimmung. Im Sturzflug hört man das bekannte Zischen, als würde gerade eine Bombe vom Himmel fallen und auch Bomben- und Granateinschläge sind jedes Dezibel wert, was die heimische Anlage ausspucken kann. Die vereinzelten, kommentierenden Funksprüche, die sich mitten im Schlachtgeschehen unter die Geräuschkulisse mischen, geben dem Spielverlauf noch einmal einen saftigen Schub an Weltkriegsatmosphäre.

Beim Einschlag einer Bombe neben eines der Schiffe spritz Wasser auf die Optik, was ebenfalls das Gefühl vermittelt, dass man sich mitten im Geschehen befindet. Das Wasser an und für sich ist wohl der bemerkenswerteste Augenschmaus in Sachen Grafik. Denn eines ist deutlich: von der Leistung, die die 360 zu bieten hat, wird definitiv nicht alles vom Spiel ausgeschöpft. Schade, denn eine bessere Optik und schönere Zwischensequenzen hätten der Torte doch noch die Kirsche aufsetzten können. So bleibt es bei einem taktisch hochwertigen, aber dennoch grafisch unvollendeten Aktionspiel mit einer geballten Ladung Simulation und historischen Hintergrund.

Propeller – Schiffsschraube – Controller?
Zugegeben: es ist anfangs schwer vorstellbar, dass man so viele Funktionen in einem "kleinen" Controller mit gerade einmal 9 Knöpfen und 2 Triggern unterbekommt. Doch schlägt sich das Spiel bei diesem Test wacker: Alle wichtigen Funktionen sind nach einer halben Stunde Eingewöhnung mit wenigen Handgriffen erledigt und gekonnt ausgeführt. Die Steuerung der Schiffe und Flugzeuge sowie der U-Boote ist sehr einfach gehalten und nicht durch irgendwelche Extrafunktionen komplizierter gemacht, als es sein sollte.

Allgemein können auch Befehle für Kampfsituationen festgelegt werden, wie z.B. das automatische Ausweichen bei Beschuss durch Torpedos oder das beschießen eines Gegners durch die KI. Schiffe, die nicht vom Spieler gesteuert werden, werden im gleichen Moment von der KI übernommen.

Multitasking und Multiplayer
Die Befehligung der eigenen Einheiten, die man im gleichen Moment nicht steuert, ist sehr einfach: mit der Taktischen Karte lassen sich in Null Komma Nichts Routen für Einheiten festlegen, Formationen bestimmen und wieder auflösen oder ganz kurz eine eventuelle Rückzugs- oder Angriffsstrategie austüfteln. Auch lassen sich Feuer- und Angriffsbefehle mit dieser Karte erleichtert festlegen. Einheiten, die man nicht steuert, können so schnell und übersichtlich zu einer Position auf der Karte geschickt werden, an der sie gebraucht werden, ohne, dass der Spieler etwa die jeweilige Einheit auswählen und sie eigenhändig an ihren Zielort bewegen muss.

Während man noch im Einzelspieler in 23 Missionen die gesamte Geschichte um die Schlacht bei Midway mitbekommt, kann man aber auch in die Online-Schlacht auf bis zu 10 verschiedenen Multiplayerkarten ziehen. Seit neusten ist sogar ein neues Kartenpacket mit zusätzlichen Flugzeugen und Schiffen auf dem Marktplatz für 400 Points erhältlich. Im Multiplayer, der sich ebenfalls mit der Thematik "Amerikaner gegen Japaner" beschäftigt, sind die Möglichkeiten der Planung eines Angriffs genauso gut möglich wie im Einzelspieler. Nur dieses Mal ist es ein wenig anders: Man muss zusammen arbeiten. Im Multiplayer ist es möglich, dass 2 bis 8 Personen, jeweils maximal 4 gegen 4 Spieler gegeneinander antreten können. Jeder der Spieler wählt eine Seite, für die er spielen möchte und schon beginnt der Spaß. Die Teams sind geteilt, was heißt, dass einer der Spieler auch nur einen bestimmten Teil der Einheiten steuern kann, die dem gesamten Team zur Verfügung stehen. Der Grundsatz "Zusammen sind wir stark" nimmt bei Battlestations: Midway ganz andere Dimensionen an und gewinnt an ganz neuer Bedeutung. Denn ohne Absprache rückt der Erfolg der Mission in unerreichbare Ferne.

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04.04.2007, 10:37 Uhr

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