El Shaddai: Ascension of the Metatron - Es werde Kunst
von Jens Kopper
22.09.2011, 10:44 Uhr 2
Bild aus der "El Shaddai: Ascension of the Metatron"-Galerie
Vielleicht habt ihr es mitbekommen. Im Moment findet eine recht angeregte Diskussion statt, ob die klassische Spielkritik nicht mehr zeitgemäß ist. Schließlich hat sich das Medium Videospiel in den letzten 20 Jahren dramatisch verändert. Mittlerweile muss man so ehrlich sein und zugeben, dass es ein Alltagsmedium geworden ist. Manche gehen sogar soweit zu behaupten, Videospiele seien Kunst. Da ist es doch etwas unpassend, dass Spieletests immer noch eher auf die Bedürfnisse der klassischen Videospieler ausgerichtet sind: Es zählt weniger, was das Spiel für eine tiefere Intention hat, wie es einen persönlich berührt, oder ob es möglicherweise sogar sozialkritisch daherkommt. Geschrieben wird durchweg nur, wie gut die Grafik ist und wie viele Waffen es gibt. Da bietet es sich doch geradezu an, den Test zu "El Shaddai: Ascension of the Metatron" etwas anders anzugehen. Das neuste Spiel von Sawaki Takeyasu, der bereits mit "Okami" ein künstlerisches Meisterwerk erschaffen hat, ist nämlich definitiv alles andere als ein gewöhnliches Spiel. Mehr dazu erfahrt ihr in unserem Test.
Ich kann es gleich mal zugeben. Ich bin ein riesiger Fan von "Okami" und damit natürlich auch von Sawaki Takeyasu. Trotzdem musste ich etwas schlucken, als ich "El Shaddai: Ascension of the Metatron", begonnen hab. Man denkt sich zwangsläufig: "Was zur Hölle soll das sein?!". Die Art und Weise wie "El Shaddai" aussieht, ist einfach gewöhnungsbedürftig. Gleichzeitig ist sie aber schlichtweg grandios. Es sieht einfach aus, als hätte man jemandem eine Leinwand hingestellt und ihm gesagt, was das Thema des Spiels ist und ihn dann einfach pinseln lassen. Schlieren und Wolken. Spiegelungen und optische Illusionen. Wege, die im Nichts untergehen. Treppen, die ihr seht, gleichzeitig aber auch wieder nicht erkennen könnt. Ich kann es euch einfach nicht besser erklären. Schaut es euch an. Saugt die faszinierende Abstraktheit der Welt auf. Und schämt euch auch nicht, wenn ihr aus dem Staunen mal nicht herauskommt. So ging es mir nach knapp 10 Minuten, als der Spielverlauf zum "Turm" führte. Dieser erinnert zu Beginn frappierend an eine Mischung aus dem Schicksalsberg in "Herr der Ringe", der Welt von "Tron" und Zion aus der "Matrix"-Trilogie. Trotz der opulenten künstlerischen Darstellung, die durch einen grandiosen Soundtrack unterstrichen wird, werdet ihr euch im Spiel selbst immer zurechtfinden. Es ist immer klar, wohin ihr gehen müsst. Selbst wenn ihr euch nicht sicher seid, ob das jetzt überhaupt ein Weg im klassischen Sinne ist.
Wie bewertest du das Spiel?
Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]
WEITERE NEWS ZUM SPIEL
KOMMENTARE
Jens
24.09.2011, 13:40 UhrWarum sollte es auch zum Normalfall werden?
Bei normalen Spielen gibt es keinerlei Ansatzpunkt, die Kritik auf diese Schiene zu lenken. El Shaddai ist definitiv mehr Kunst als Spiel.
Und deine Fakten bekommst du doch auch 
Gabumon
22.09.2011, 19:45 UhrIst ja ein nettes Experiment, aber bitte dieses Geschwafel von Kunst NIEMALS zum Normalfall werden lassen. Bei einem Spieletest will ich die Fakten haben, ob der Redakteur das für nen Warhol oder Picasso hält ist mir sowas von wurst...
Und ja, ich stell mich auch in ein Museeum und gebe den Bildern % Wertungen :ugly:
Wie bewertest du das Spiel?
Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]
